Immer mehr Haushalte in der EU verzichten auf einen Festnetzanschluss. 27 Prozent telefonierten Anfang 2011 ausschließlich via Mobilfunk. Vier Jahre zuvor waren es noch 24 Prozent gewesen, wie der Bitkom auf Basis aktueller Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat bekannt gegeben hat.
Spitzenreiter im europäischen Vergleich sind Tschechien und Finnland. Dort wird in 81 beziehungsweise 78 Prozent der Haushalte ausnahmslos das Handy genutzt. Vor vier Jahren lag die Quote in diesen Ländern noch bei 64 respektive 61 Prozent.
„Das Handy ist in der EU mittlerweile die am weitesten verbreitete Form des Telefonanschlusses“, sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied René Schuster. Besonders hoch sei der Anteil der Nur-Handy-Haushalte in den mittel- und osteuropäischen Ländern, was vor allem am vergleichsweise schlechten Ausbau des Festnetzes liege. „Da zudem der Datenverkehr im Mobilfunk dank UMTS und LTE immer schneller wird, setzen immer mehr junge Internetnutzer auf einen mobilen Anschluss.“
Deutschland bleibt dagegen dem Festnetz weitgehend treu. Nur 12 Prozent der Haushalte hierzulande telefonieren ausschließlich mobil, eine Steigerung um einen Prozentpunkt gegenüber 2007. Damit liegt Deutschland am unteren Ende der EU-Rangliste. Der Grund für die anhaltend hohe Festnetzdichte ist außer dem gut ausgebauten Netz die Verbindung der Telefonanschlüsse mit schnellen Internetzugängen per DSL. Telefon, Internet – und vermehrt auch Fernsehanschluss – werden meist günstig im Paket angeboten.
Derweil hat die Zahl der Handybesitzer in Deutschland erstmals die 60-Millionen-Marke überschritten. Laut einer Bitkom-Erhebung telefonieren 61 Millionen Deutsche mobil. Das entspricht 87 Prozent der Bundesbürger ab 14 Jahren. Insbesondere Senioren haben stark aufgeholt. Inzwischen verfügen knapp drei Viertel (72 Prozent) der Bundesbürger ab 65 Jahren über einen Mobilfunkanschluss, vor einem Jahr waren es erst 61 Prozent.
Deutschland liegt im EU-Vergleich bei der ausnahmslosen Handynutzung mit zwölf Prozent auf Rang 23 (Bild: Bitkom).
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