IBM forscht an Supercomputing-Technik für gigantisches Astronomieprojekt

Das verteilte Funkteleskop SKA soll jährlich bis zu 1500 Petabyte an Daten liefern. Besondere Schwierigkeiten bereiten dabei die Verbindungen und die Storage-Systeme. Für IBM könnte die Forschung ein Schritt zum Exascale-Computing sein.

IBM beteiligt sich an einem auf fünf Jahre veranschlagten Astronomie-Forschungsprojekt. Zusammen mit den Institut für Radio-Astronomie der Niederlande (kurz Astron) wird es die Technik für die Auswertung des Square Kilometre Array (SKA) zusammenstellen. Das SKA ist ein verteiltes Funkteleskop, das bis 2024 fertiggestellt werden soll.

Das SKA soll entweder in Australien oder Südafrika gebaut werden. Antennen mit einer Gesamtfläche von einem Quadratkilometer – daher der Name – werden über ein Gebiet von 3000 Kilometern Seitenlänge verteilt. Sie sollen jährlich zwischen 300 und 1500 Petabyte Daten generieren, die der Erforschung von Phänomenen wie schwarzen Löchern, Entstehung von Galaxien und dem Urknall beschäftigen. Zum Vergleich: Der Teilchenbeschleuniger LHC erzeugt nur etwa 15 Petabyte jährlich – und stellt damit die heutigen Supercomputer und ihre Kommunikationsleitungen schon vor große Probleme.

Die Kooperation von IBM und Astron wird mit 32,9 Millionen Euro veranschlagt. Gemeinsam will man Datentransportwege, optische Verbindungstechniken und Nanophotonik erforschen, aber auch Speichersysteme, die auf Phasenwechsel basieren, um die gewaltigen Datenmengen aufzunehmen.

IBM will die Daten des Square Kilometer Array auswerten helfen (Montage:  SPDO/Swinburne Astronomy Productions).
IBM will die Daten des Square Kilometer Array auswerten helfen (Montage: SPDO/Swinburne Astronomy Productions).

„Wenn Sie den täglichen weltweiten Internet-Traffic verdoppeln, sind Sie in Reichweite dessen, was das Teleskop des Square Kilometer Array in 24 Stunden produzieren wird“, sagt IBM-Forscher Tom Engbersen. „Das ist Big-Data-Analyse im Extrem.“

IBM sieht die Forschungsarbeit als möglichen Schritt bei der Entwicklung eines Exaflops-Systems, das also eine Leistung von 1000 Petaflops erreicht – etwa hundertmal so viel wie der heute leistungsstärkste Supercomputer „K Computer“ von Fujitsu. Prozessorhersteller Intel glaubt, mit seiner Technik bis 2018 ein Exaflops-System realisieren zu können.

[mit Material von Jack Clark, ZDNet.co.uk]

Themenseiten: Big Data, Business, Forschung, IBM, Supercomputing

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