Das erste Smartphone mit Intel-Chip kommt doch nicht diese Woche in den Handel, wie CEO Paul Otellini gerade erst angekündigt hatte. Einer offiziellen Mitteilung zufolge startet das Xolo X900 der Firma Lava Mobiles stattdessen kommenden Montag – in Indien. Vertrieben wird es über eine Website sowie über Croma, eine indische Einzelhandelskette, wie Lava mitteilte. Der Preis liegt bei rund 22.000 indischen Rupien (323 Euro).
Bisher waren Branchenkenner davon ausgegangen, dass Intel für sein erstes Smartphone mit Lenovo als Hersteller zusammenarbeiten und ein Gerät für den chinesischen Markt entwickeln würde. Lava und Intel hatten allerdings im Februar auf dem Mobile World Congress in Barcelona eine strategische Partnerschaft bekannt gegeben.
Das Xolo X900 verwendet Intels Atom-Prozessor Z2460 (PDF) mit 1,6 GHz Takt, der Hyperthreading beherrscht. Ihm steht 1 GByte Arbeitsspeicher zur Seite. Der Prozessor besitzt zudem eine 400 MHz schnelle integrierte Grafik, die OpenGL ES 2.0 und OpenVG unterstützt. Der interne Speicher ist 16 GByte groß. Als Betriebssystem kommt Android 2.3 Gingerbread zum Einsatz; es wird aber ein Over-the-Air-Update auf die jüngste Version Android 4.0 Ice Cream Sandwich geben.
Der Bildschirm des Xolo misst 4,03 Zoll in der Diagonale und löst 1024 mal 600 Bildpunkte auf. Geschützt wird er von kratzfestem Gorilla-Glas. Das Smartphone verbindet sich per HSPA+ mit dem Internet. Ebenfalls an Bord sind Bluetooth 2.1, WLAN nach IEEE 802.11b/g/n sowie Unterstützung für die Nahfunktechnik NFC. Auch eine rückwärtsgerichtete Kamera mit 8 Megapixeln für HD-Aufnahmen sowie eine Webcam in der Front (1,3 Megapixel) sind vorhanden.
Intel gibt die Gesprächszeit im UMTS-Modus mit bis zu acht Stunden an. Musik hören können Nutzer rund 45 Stunden mit einer Akkuladung.
Auch Lenovo, Motorola, Orange und ZTE bereiten Smartphones mit Intel-Chips vor. Lenovos Modell K800 steht kurz vor dem Start und wird wohl das zweite verfügbare Gerät sein. Alle anderen sind entweder für Sommer oder für die zweite Jahreshälfte angekündigt.
Intel ist im Smartphone- und Tablet-Markt so gut wie nicht vertreten. Die jüngste Atom-Generation soll dies korrigieren, um den Status als weltgrößter Chiphersteller zu halten. Die jetzt vorgestellte Bilanz für das erste Quartal übertraf zwar die Erwartungen von Analysten, war aber durchwachsen: Der Nettogewinn schrumpfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar (2,1 Milliarden Euro) oder 0,53 Dollar je Aktie. Der Umsatz lag mit einem Zuwachs von 0,5 Prozent auf 12,9 Milliarden Dollar nur knapp über Vorjahresniveau.
[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]
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