Der Kampf um Kleinfeld ist zu Ende: Der Vorstandsvorsitzende von Siemens hat angekündigt, seinen Posten Ende September zu räumen. Damit reagiert der Manager auf die anhaltenden Diskussionen darüber, seine Vertragsverlängerung erneut zu verschieben. „In diesen Zeiten braucht das Unternehmen Klarheit über seine Führung. Daher habe ich mich entschlossen, für die Verlängerung meines Vertrags nicht mehr zur Verfügung zu stehen“, so Kleinfeld.
Der Vertrag des Vorstandsvorsitzenden läuft Ende September aus und hätte auf der gestrigen Sitzung des Aufsichtsrat verlängert werden sollen. Zuvor waren aber Gerüchte aufgekommen, wonach Kleinfeld aus seinem Amt gedrängt werden sollte. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.
Die Krise bei Siemens spitzt sich mit dem Führungswechsel zu. Erst vor einer Woche war Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer aus seinem Amt gedrängt worden. Er war der Vorgänger Kleinfelds und sollte bei der Aufklärung des Korruptionsskandals eine führende Rolle spielen. Allerdings ging der Skandal auf Ereignisse zurück, die in die Amtszeit von Pierers fielen.
Kleinfeld war erst im Januar letzten Jahres angetreten und hatte sich als Sanierer einen Namen gemacht. Verlustreiche Sparten wurden abgeworfen, teils jedoch mit wenig Fortune: So sorgte der Niedergang der ehemaligen Handy-Sparte von Siemens, die an Benq ging, für Negativ-Schlagzeilen. An der Börse goutiert man den Rücktritt Kleinfelds dennoch nicht: Das Papier stürzte kurz nach Bekanntgabe der Nachricht um über drei Prozent auf 88,19 Euro ab. Am Donnerstag morgen startet es mit einem weiteren Minus von knapp einem Prozent in den Handel.
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