Bitkom begrüßt Bluecard-Pläne der EU

Branchenverband sieht Zuzugserleichterung als wichtiges Instrument zur Linderung des Fachkräftemangels

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) hat die Pläne der EU-Kommission zur Einführung einer europäischen Bluecard begrüßt. Die Bluecard soll Ingenieuren, Informatikern und anderen hoch qualifizierten Fachleuten aus Nicht-EU-Ländern einen erleichterten Zuzug nach Europa ermöglichen.

„Die Bluecard ist ein wichtiges Instrument zur Linderung des Fachkräftemangels im Hightech-Sektor. Die Bundesregierung sollte die Pläne der EU-Kommission aktiv unterstützen“, sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. Bei einer Einführung der Bluecard müssten frühzeitig die Bedürfnisse des deutschen Arbeitsmarktes berücksichtigt werden.

Nach Bitkom-Berechnungen gibt es aktuell rund 40.000 offene Stellen für IT-Fachkräfte. In einer aktuellen Umfrage des Branchenverbandes gaben 62 Prozent der ITK-Unternehmen an, dass der Fachkräftemangel ihre Geschäftstätigkeit bremse. Der Bedarf konzentriere sich auf Anbieter von Software und IT-Dienstleistungen, teilt der Bitkom mit. Aber auch in den Anwenderbranchen und im öffentlichen Sektor würden Tausende IT-Spezialisten gesucht. Gefragt seien vor allem Software-Entwickler, IT-Berater und Projektmanager.

„Es geht nicht darum, einen kurzfristigen Bedarf auf dem Arbeitsmarkt zu decken“, sagte Scheer. „Wir müssen den Wettbewerb um die Top-Talente dieser Welt annehmen, um die Innovationskraft unseres Landes langfristig zu erhalten.“

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2 Kommentare zu Bitkom begrüßt Bluecard-Pläne der EU

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  • Am 25. Oktober 2007 um 14:07 von Frank Dieter Liedtke

    Bluecard<->Greencard
    Nach meiner Meinung verdrängt die EU das Problem der Arbeitslosigkeit im eigenen Lande durch die Bluecard. Es ist doch Fakt, das die Industrie die Einstellung der älteren Arbeitnehmer unterbindet. (Sie sind zu teuer, unflexibel,…, usw.) So werden auch ältere Ingenieure und Spezialisten keine Arbeit finden, während die Regierung Millarden dafür hinblättert, um diese "spezialisierten Arbeitssuchenden" zu unterstützen. Die Regierung unterstützt natürlich auch die Industrie, wobei sie auf beiden Seiten finanziert. Dadurch entsteht ein Staatsdefizit. Eigentlich müsste die Regierung die Industrie gesetzlich dazu bringen, ältere Arbeitsuchende einzustellen. Wenn die Industrie, das aber nicht möchte, sollte sie entsprechende Strafen zahlen, damit der Staat, ohne sich zu verschulden, die Arbeitslosen unterstützen kann.
    Aber unsere Regierung ist schizophren, da sie beide Seiten vorbehaltlos unterstützt. Die Abgeordneten dürfen nicht für zwei Seiten arbeiten, d.h. auf der einen Seite sind sie für Ihre Wähler da und auf der anderen Seite haben sie Beratungsfunktionen in der Industrie. Solange aber die Regierung und ihre Abgeordneten zweigleisig denken, wird es keine Änderung im Arbeitsmarkt geben.

  • Am 24. Oktober 2007 um 19:09 von Jean Doute

    Bluecard !
    Braucht es wirklich ausländische "Fachkräfte" für unseren Arbeitsmarkt !
    Wir haben schon Millionen solcher "Fachkräfte", bzw Sozialbezüger. Braucht es wirklich noch mehr, wo wir ja schon Millionen an Arbeitslosen haben ?
    Wie lange wird die EU Politmafia den Bürger noch für blöd verkaufen ?

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