Olli-Pekka Kallasvuo, Präsident und Chief Executive Officer von Nokia, verteidigt in einem Interview mit dem Handelsblatt die Schließung des Bochumer Betriebes: Nokia produziere in Bochum etwa sechs Prozent seiner Handys, wende dafür aber rund 23 Prozent der gesamten direkten Lohnkosten in den Fabriken auf. Vorwürfe, die an die Subventionen geknüpften Auflagen seien nicht eingehalten worden, weist der Manager zurück. Er beteuert außerdem, dass Nokia seit 1994 rund 600 Millionen Euro in Bochum investiert habe. Das sei ohne die Subventionen nicht möglich gewesen.
Kallasvuo bekräftigte, auch nach dem Gespräch mit Politikern und Vertretern der IG Metall gebe es keine Alternativen zu einer Schließung des Bochumer Handywerks. Ziel sei es nach wie vor, das Werk bis Mitte des Jahres zu schließen. Er betonte noch einmal, es solle eine „für alle akzeptable und faire Lösung“ gefunden werden. Neben den hohen Lohnkosten nannte Kallasvuo auch die veränderte Nachfrage als Grund für die Abwanderung nach Rumänien: Heute müssten mehr Modelle und Varianten gleichzeitig produziert werden, wodurch der Arbeitskostenanteil steigt. Außerdem seien die Maschinen in Bochum mittlerweile zu alt, und der Versuch, die wichtigen Zulieferer nach Bochum zu holen, sei gescheitert. Für Nokia sei es aber wichtig, diese Betriebe in der Nähe zu haben.
So deutlich, wie der Nokia-Chef Alternativen für Bochum ausschloss, bekannte er sich zum Standort Ulm für die Handyentwicklungsabteilung. Nokia sei der einzige Anbieter von Mobiltelefonen, der eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung für Handys in Deutschland betreibe, und mit der Abteilung dort sehr zufrieden.
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3 Kommentare zu Nokia-Chef sieht keine Alternativen zu Schließung
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Kauf eines neuen Mobiltelfons geplant
In den nächsten Tagen werde ich mir ein neues Mobiltelefon kaufen. Ein Nokia (obwohl die letzten beiden von Nokia waren) wird es sicher nicht.
Nur dumme Konsumenten haben keine Macht!
Erst Rumänien, und dann…
Rumänien soll sich mal nicht zu früh freuen. In ein paar Jahren sind die auch zu teuer, und Nokia zieht weiter nach China.
Wie schade. . .
…daß der Nokia-Chef keine Alternativen zur Schließung in Bochum sieht!
Und wie gut, daß ich ***GENUG*** Alternativen zu Nokia sehe, wobei ich ihm ausdrücklich versichere und beteuere, daß ich in der Vergangenheit genug (na ja, nicht gerade 600 Mille…) in Nokia-Handys investiert habe, aber da diese Gurken nun mal veraltet sind… Und mein Geld-Zulieferer (= meine Oma) wollte auch nicht in meine Nähe ziehen…
Alles in allem: das Leben ist hart, mein Geld auch, meine Nokia-Nachfrage aber nun völlig weich – that’s live!!!
Hieß nicht mal ein prima neuer deutscher Film "Good bye Nokia"?
Ach neee, das war ja "Lenin", aber unter’m Strich ist mir das sowas von wurscht…!!!