Nach Microsoft muss sich nun auch Intel wegen mutmaßlichen Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung vor den europäischen Wettbewerbshütern in Brüssel verantworten. In einer Anhörung hat sich der weltgrößte Chiphersteller gestern und heute zu den Vorwürfen geäußert.
Die EU-Wettbewerbshüter bestätigten die Anhörung, teilten jedoch keine Details zu dem Treffen hinter verschlossenen Türen mit. Aus Brüssel hieß es lediglich, dass die Kommission nicht unmittelbar nach Ende der zweitägigen Anhörung entscheiden werde. Ob ein Beschluss noch in diesem Jahr falle, sei völlig offen.
Die EU könnte eine hohe Strafe verhängen, die bis zu zehn Prozent von Intels weltweitem Jahresumsatz beträgt. EU-Ermittler hatten bereits im Februar Büros von Intel und großer Computerhändler in mehreren EU-Ländern durchsucht.
Der Konzern wird seit Juli 2007 verdächtigt, großzügige Rabatte als Mittel gegen seinen Konkurrenten AMD genutzt zu haben. Das Unternehmen habe so versucht, AMD vom Markt für Computerprozessoren fernzuhalten.
Bereits im Januar hatte Intel auf eine entsprechende Untersuchung der Europäischen Kommission geantwortet und die Anschuldigungen als haltlos zurückgewiesen. Intel habe sich rechtmäßig, wettbewerbsorientiert und kundenfreundlich verhalten.
Nicht nur die EU untersucht Kartellvorwürfe gegen Intel. Auch die Behörden in den USA, Südamerika und Japan haben den Branchenprimus wegen Verstößen gegen das Wettbewerbsrecht im Visier.
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