Philips hat nach einem enttäuschenden Quartalsergebnis eine Verschärfung seines eingeschlagenen Sparkurses angekündigt. „Wir werden Kosten und Preise strikt managen, Investitionen weiterhin in aufstrebende Märkte und Wachstumsregionen umleiten und die Optimierungsprogramme in allen Bereichen verstärken“, sagte Philips-Chef Gerard Kleisterlee.
Der niederländische Elektronikkonzern konnte das dritte Quartal nur anhand eines Anteilsverkaufs retten und dadurch den Überschuss steigern. Das Konzern-EBITA ist in den vergangenen drei Monaten jedoch von 444 auf 128 Millionen Euro eingebrochen. Zudem sank der Umsatz entgegen Analysten-Erwartungen von 6,47 auf 6,33 Milliarden Euro, wie Philips am Montag mitteilte.
Im dritten Quartal konnte Philips den Nettogewinn zwar von 331 auf 357 Millionen Euro steigern, mit 302 Millionen Euro stammt der überwiegende Großteil davon jedoch von weiteren Anteilsverkäufen an dem taiwanischen Chip-Fertiger Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC). Gleichzeitig wurde das Ergebnis wiederum von Restrukturierungs- und Akquisitionskosten in Höhe von 89 Millionen Euro beziehungsweise durch Zahlungen für Klagen wegen Asbest-Problemen in US-Werken um insgesamt 285 Millionen Euro gedrückt.
Der Elektronikkonzern reagiert mit einem langsameren Aktienrückkaufprogramm auf die schwachen Zahlen. Bis Ende September hat Philips nach eigenen Angaben Papiere im Wert von rund 3 Milliarden Euro zurückgekauft. Das gesamte Paket kommt auf ein Volumen von 5 Milliarden Euro, das Rückkauftempo werde aber nicht zuletzt aufgrund der Turbulenzen an den Finanzmärkten gedrosselt. Seit Oktober des Vorjahres hat die Aktie mehr als die Hälfte ihres Werts verloren. Gestern Mittag wurde sie mit einem Minus von 6,53 Prozent bei 14,75 Euro gehandelt.
Das Quartalsergebnis sei besonders von rückläufigen Verkäufen in Nordamerika und Europa belastet, teilte Philips mit. Heimelektronikprodukte wie MP3-Player oder Rasierapparate seien von der schwachen Nachfrage spürbar betroffen. Angesichts der bevorstehenden wirtschaftlichen Flaute rechnet der Konzern auch im vierten Quartal mit zurückhaltenden Verkäufen.
Anhand des Sparprogramms will Philips das EBITA bis 2010 verdoppeln. Dem Unternehmen entstehen durch die Restrukturierung jedoch Kosten in Höhe von bis zu 340 Millionen Euro, die komplett im vierten Quartal verbucht werden sollen.
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