Die geplante Übernahme des Torrent-Trackers „The Pirate Bay“ durch den schwedischen Softwareanbieter Global Gaming Factory (GGF) wird voraussichtlich nicht zum Abschluss kommen. Dem Unternehmen droht laut einem Bericht der schwedischen Tageszeitung The Local ein Insolvenzverfahren.
Auslöser ist die Beschlagnahme des Vermögens von GGF-CEO Hans Pandeya durch ein schwedisches Gericht in der vergangenen Woche. Damit soll eine Forderung eines ehemaligen Geschäftspartners über 400.000 Dollar abgesichert werden. In diesem Zusammenhang prüft das Gericht nun auch eine mögliche Zahlungsunfähigkeit von GGF. „Momentan kann GGF nicht absehen, ob die Übernahme von The Pirate Bay, ungeachtet des laufenden Verfahrens, abgeschlossen werden kann“, heißt es in einer Erklärung von GGF.
Der zwischen The Pirate Bay und GGF vereinbarte Termin zum Abschluss der Transaktion war am 30. September verstrichen. Erste Zweifel an dem Geschäft kamen schon kurz nach Bekanntwerden der Verkaufspläne auf, da GGF nicht in der Lage war, das für den 5,5-Millionen-Dollar-Deal benötigte Kapital nachzuweisen.
Darüber hinaus hat die schwedische Justiz Ende August Ermittlungen wegen Insiderhandels gegen GGF eingeleitet. Die schwedische Börse Aktietorget kam zu dem Ergebnis, dass das Unternehmen seine Investoren vorsätzlich getäuscht hat, was zu einem Delisting der Aktie führte.
Auch der Druck auf The Pirate Bay hat in den letzten Wochen zugenommen. Auf Betreiben von Anwälten der Filmindustrie musste der Torrent-Tracker mehrfach seinen Internet Service Provider wechseln, was wiederholt zu Ausfällen der Website führte. Am Freitag stellte der niederländische Provider NForce Entertainment seine Dienste für The Pirate Bay ein. Inzwischen ist die Website aber wieder erreichbar.
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