DVD-Player von RealNetworks knackt Kopierschutz

Die Software des "Facet" genannten Geräts speichert Filme auf einer internen Festplatte. Ähnlich wie RealDVD verarbeitet Facet auch kopiergeschützte DVDs. Der Player soll für 300 Dollar in den Handel kommen.

RealNetworks-CEO Rob Glaser hat in einer Anhörung im Rechtsstreit um die DVD-Kopiersoftware RealDVD den Prototypen eines DVD-Players vorgestellt. Die Software des „Facet“ genannten Geräts erstellt Duplikate von kopiergeschützten DVDs und speichert sie auf einer internen Festplatte ab.

Laut Glaser will Real mit Facet die nächste Generation eines DVD-Players entwickeln: Verbraucher forderten neue Möglichkeiten, ihre DVD-Sammlungen zu verwalten. Genau dort setze Facet an, so Glaser. Als Vorlage habe seinem Unternehmen ein 10.000 Dollar teurer Mediaplayer von Kaleidescope gedient. Real strebe jedoch eine Preislage von rund 300 Dollar an.

„Facet ist ein vielversprechendes Produkt für Real, mehr noch, als DVDs auf einem PC zu rippen“, erklärte Fred von Lohmann, Anwalt der Electronic Frontier Foundation (EFF). Auf Computern müsse sich Real gegen eine Vielzahl von Anwendungen behaupten, die im Internet erhältlich seien.

RealNetworks hatte 2008 die Kopiersoftware RealDVD vorgestellt, die kopiergeschützte DVDs auslesen und auf einer Festplatte speichern kann. Die Motion Picture Association of America (MPAA) reichte daraufhin Klage ein und erwirkte ein Verkaufsverbot für die Software. Der Prozess muss nun klären, ob RealDVD den Kopierschutz CSS im Sinne des Digital Millennium Copyright Act umgeht.

Themenseiten: Hardware, Personal Tech, RealNetworks, Urheberrecht

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