Google wird angeblich am 26. Mai einen Bezahldienst auf Basis der Nahfunktechnik NFC (Near Field Communication) starten. Wie Bloomberg unter Berufung auf nicht genannte Quellen berichtet, können Kunden den Service zunächst in New York, San Francisco, Los Angeles, Chicago und Washington D.C. mit Android-Handys von Sprint nutzen. Zu den beteiligten Geschäften gehören laut Wall Street Journal (WSJ) die Kaufhauskette Macy’s, das Bekleidungshaus American Eagle Outfitters und die Fast-Food-Kette Subway. Eine offizielle Bestätigung von Google steht noch aus.
Die Bezahlung per Telefon erfolgt durch das Vorbeiführen an einem speziellen Lesegerät in der Nähe der Kasse. Dabei werden per NFC die Zahlungsinformationen drahtlos übertragen. Das funktioniert nur auf kurze Distanzen bis etwa zehn Zentimeter. Google ist laut NFC Times daran interessiert, die Daten aus den NFC-Geschäften zu sammeln und an die Geschäftspartner weiterzugeben. Diese könnten dann ihre Werbekampagnen online und offline besser auf ihre Kunden abstimmen.
Gegenwärtig gibt es in den USA nur zwei Telefone mit eingebauten NFC-Chip: Das Google Nexus S und das Symbian-3-Handy Nokia C7. Bis Ende 2011 wird allerdings noch eine Reihe von Modellen verschiedener Hersteller mit dieser Technik erwartet. Analysten von Forrester gehen davon aus, dass 2011 40 bis 50 Millionen NFC-Telefone verkauft werden.
Bereits im März hatte das WSJ über eine Partnerschaft zwischen Google, MasterCard und Citigroup berichtet. Kunden dieser Unternehmen könnten dank der Partnerschaft ihre Kreditkarten für Zahlungen mit dem Handy verwenden. Der Suchmaschinenanbieter soll sogar Tausende von NFC-Bezahlterminals von VeriFone für Geschäfte in New York und San Francisco auf eigene Kosten angeschafft haben.
Google ist nicht das einzige Unternehmen, das die Einführung von NFC-Systemen voranbringen will. Samsung und Visa werden zu den Olympischen Spielen 2012 einen Bezahldienst mit Nahfunktechnik anbieten. Auch Geräte mit Microsofts Windows Phone 7 sollen NFC-Chips bekommen. Die Deutsche Telekom hatte Mitte Februar auf dem Mobile World Congress in Barcelona ebenfalls einen mobilen Bezahldienst via NFC angekündigt. Die sogenannte Handy-Geldbörse – „Mobile Wallet“ – soll noch dieses Jahr in Deutschland und Polen starten.
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