Bezirksrichter James Ware hatte kein Einsehen: Er entschied am Donnerstag, dass der von Real Networks gegen Microsoft angestrengte Prozess wegen Wettbewerbsverzerrung in San Jose verhandelt wird. Die Redmonder wollten das Verfahren nach Seattle verlagern, direkt vor die eigene Haustür.
Einer Eingabe bei Gericht zufolge fürchtet Microsoft die Umstände, eine längere Prozessdauer – und feindlich gesonnene Geschworene in der Hauptstadt des Silicon Valley. Dort sind eher Hardware-Unternehmen beliebt, in Seattle ist Microsoft dagegen aufgrund der zehntausenden Arbeitsplätze in der Region populärer.
Im Dezember hatte Real Klage erhoben, weil Microsoft nach Meinung Reals „jahrelang eine Vielzahl von räuberischen Akten begangen hat, die einen substanziellen Umsatzverlust für Real zur Folge hatten“. Microsoft soll sein Windows-Monopol illegal verwendet haben, um Real aus dem Markt für digitale Medien zu drängen.
Eine Milliarde Dollar Schadensersatz fordert Real für das, was Microsoft in einer Gegenrede als „zulässige Wettbewerbsaktivitäten“ bezeichnet. Die Beklagten weisen darauf hin, dass Reals Produkte immer noch auf zahlreichen Windows-Rechnern zu finden sind.
Auch gegen ehemalige Partner geht Real derzeit gerichtlich vor. Nachdem der Deal mit der Baseball-Bundesliga in den USA nicht verlängert wurde, zerrt Real jetzt die Liga vor den Kadi. Sie hätte laut Real den Vertrag schon zur Laufzeit verletzt, und soll nun per einstweiliger Verfügung zum Einsatz der Real-Formate gezwungen werden.
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