Tauschbörsen schaden Musikindustrie nicht

Forscher der University of North Carolina und Harvard University sehen sogar einen möglichen positiven Einfluss auf Albumverkäufe

Der Download von Musik via Tauschbörsen hat offenbar doch keinen Einfluss auf den Umsatzrückgang der Musikindustrie. Das wollen zwei Forscher der Universitäten North Carolina und der Harvard University in ihrer Studie „The Effect of File Sharing on Record Sales“ herausgefunden haben. Grundlage für die Untersuchung war der Vergleich von Musikdownloads mit der Marktentwicklung der aktuellen Alben und Songs in den Hitlisten. Die Untersuchung erstreckte sich über 17 Wochen im Jahr 2002.

Sogar hohe Downloadraten haben demnach kaum einen Einfluss auf die Albumverkäufe. Die meisten User hätten auch ohne das Vorhandensein einer Tauschbörse die herunter geladenen Songs oder Alben nicht gekauft. Während der durchschnittliche User sich im Untersuchungszeitraum zweimal eingeloggt und 17 Songs herunter geladen hat, stand für einen Tauschbörsennutzer eine Downloadzahl von 5.000 zu Buche.

Die Studie könnte die Argumentation der Musikindustrie entkräften, der Musikdownload in den Tauschbörsen wäre an ihren seit Jahren anhaltenden Verkaufsverlusten Schuld. Insgesamt bedeutet laut Studie der Download von 5.000 Musikfiles den Verlust von nur einer echten CD für die Industrie. Die Nutzung von Tauschbörsen würde also nur einen geringen Anteil an den Verlusten ausmachen. Nach Meinung der Forscher könnten die Tauschbörsen sogar einen positiven Effekt auf die Albumverkäufe haben.

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2 Kommentare zu Tauschbörsen schaden Musikindustrie nicht

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  • Am 15. Oktober 2004 um 20:21 von Thomas

    Stimmt Eigentlich…
    Also ich persönlich würde auch sagen, dass, wenn es keine Tauschbösrsen geben würde, ich mir kaum CD’s gekauft hätte. Dann hätte ich halt keine Musik.

  • Am 30. März 2004 um 20:11 von Thomas Rothe

    Ach nee …
    … sieh mal an ! Woran mag es wohl dann liegen ? Doch nicht etwa an der Unfähigkeit überbezahlter Manager oder dem schlechten Geschmack abgehalfterter Popstars die jetzt als Produzenten große Karriere machen ? Oder doch nicht etwa daran, daß die Halbwertszeit der synthetischen Wegwerfstars kürzer ist als deren Schminke im Scheinwerferlicht ? Aber es ist wohl allzu einfältig nun gleich anzunehmen, daß sich diese Studie irgendjemand von den Verantwortlichen bei der MI zu Gemüte führt und daraus etwa noch Schlüsse zieht. Viel einfacher ist natürlich alles abzustreiten und auf seinem Standpunkt zu beharren. Frei nach dem Motto: "Glaube nur der Statistik die Du selbst gefälscht hast !"

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