VoIP hat trotz des beginnenden Booms noch einige Nachteile. Zwar ist die Sprachqualität und der Telefonkomfort inzwischen verbessert worden, allerdigs können nach wie vor Notrufe mit reinen IP-Telefonen nicht abgegeben werden. Dem will der Branchenpionier Sipgate nun ein Ende bereiten: „Im Raum Düsseldorf können unsere Kunden erstmals die Notruf-Nummer 110 mit ihrem VoIP-Telefon anwählen“, erklärte Geschäftsführer Thilo Salmon im Gespräch mit ZDNet.
Zuvor müssen sich die Kunden online für den Service freischalten lassen. Dadurch wird der eigene Standpunkt festgelegt, womit der Notruf in der am nächsten gelegenen Polizeizentrale landet. Genau dies war bisher nicht möglich, da bei Telefonaten über IP der Standort des Anrufers nicht sofort festlegbar ist.
Sipgate will den Service im Laufe der nächsten Wochen auf ganz Nordrhein-Westfalen ausdehnen. Ob auch Kunden in anderen Bundesländern bald davon profitieren werden, ist noch unklar: Polizei ist Ländersache, deswegen müssten für jedes der 15 übrigen Bundesländer eigene Verhandlungen geführt werden. In Arbeitskreisen würde aber an praktikablen Lösungen gearbeitet, so Salmon.
Das Düsseldorfer Unternehmen war im Februar an den Start gegangen. Um den Service nutzen zu können, brauchen Kunden neben einem DSL-Anschluss samt Router ein IP-Telefon oder einen entsprechenden Adapter. Beides kann bei Sipgate bestellt werden. Neben den Düsseldorfern bieten unter anderem auch Freenet und 1&1 VoIP für Privatkunden an. Bei letzterem ergibt sich das Problem mit den Notrufen nicht – der Kunde hat vor jedem Telefonat die Wahl, ob er über IP oder die herkömmliche Leitung telefonieren will.
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