T-Com-Chef Walter Raizner will Kommunen und Gemeinden dazu bringen, den Milliarden teuren Ausbau des DSL-Netzes für schnelle Internetanschlüsse mitzufinanzieren. Im Gegenzug verspricht er, den Ausbau in strukturschwachen Regionen zu beschleunigen. Das geht aus einem internen Mustervertrag hervor, der der „Wirtschaftswoche“ vorliegt und den T-Com, die Festnetztochter der Deutschen Telekom, derzeit mit Kommunen verhandelt.
Demnach verpflichten sich die Bürgermeister, den DSL-Ausbau durch Investitionskostenzuschüsse und Sachleistungen wie den Aushub von Kabelgräben finanziell zu fördern. Gleichzeitig übernehmen sie die Akquisition von Kunden für das DSL-Netz der T-Com und garantieren laut Mustervertrag, für jede neu erschlossene DSL-Region mindestens 250 T-DSL-Kunden zu gewinnen. „Sollte der Wert nicht erreicht werden, zahlt die Gemeinde einen Investitionskostenzuschuss für jeden zu diesem Zeitpunkt an der Zahl 250 fehlenden Kunden an T-Com“, heißt es im Vertragsentwurf.
T-Com-Chef Raizner hofft, mit Hilfe der Subven-tionen rund zwei Millionen Haushalte und Unternehmen in ländlichen Regionen an das DSL-Netz anschließen zu können, deren Versorgung mit DSL bisher „wirtschaftlich nicht vertretbar“ war. Als erste Gemeinde hat Gorleben in Niedersachsen einen Vertrag unterzeichnet. Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage stellt sogar Landesmittel für Kommunen ohne Breitbandanschluss bereit. Die im Verband VATM organisierten Telekom-Konkurrenten kritisieren die Pläne „als Wettbewerbsverzerrung zugunsten des Ex-Monopolisten“.
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17 Kommentare zu T-Com will Geld vom Steuerzahler
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T-Com will Geld vom Steuerzahler
wie kommt die T-Com darauf, das der Steuerzahlen ihr den Ausbau des DSL Netzes finanzieren sollten. Dann dürften die Kunden letztlich kein DSL Gebühren mehr zahlen müssen.
Es geht auch bequemer und billiger und ohne T
Das in der DSL-Diaspora gelegene Königswinter (Nordrhein-Westfalen) verfügt ab sofort über schnellen Internet-Zugang: Realisiert wurde die Lösung von der Firma Deutsche Breitband Dienste (DBD) auf Basis eine Vorversion der Wimax-Technologie. Die als DSLonair bezeichneten Zugänge bieten nach Angaben des Unternehmens einen Downstream von 1500 KBit/s und einen Upstream von 300 KBit/s.
Warum T-COM?
Es stellt sich doch die Frage wieso neben den ohnehin schon Milliardenschweren Förderungen deutscher Unternehmen (auch der T-COM)nun auch noch der Ausbau wenig lukrativer Regionen wieder von der Telekom betrieben werden soll. Der (Fast-)Monopolist besitzt ohnehin schon 99% der gesamten einstmals vom Staat finanzierten und damit durch den Steuerzahler gezahlten Leitungen. Wäre es nicht im vollen Sinne der EU-Wettbewerbshüter u n d der Regulierungsbehörde nun endlich eine Konkurrenzsituation zu schaffen? Wieso schreibt man nicht (wie in jedem Unternehmen) diese Leistungen aus?
Das Unternehmen, dass hier zum grössten Eigenanteil selbst finanziert bekommt den Auftrag. Ich denke es gibt durchaus Regionen die für eine "Telekom" uninteressant sind aber für "kleine Anbieter" immer noch profitabel.
DSL geht auch ohne T-Com
Dieser Vorstoß von T-Com ist eine absolute Frechheit gegenüber ihren eigenen Kunden und erst recht gegenüber dem Steuerzahler, der schon das bisherige Netz für sie finanziert hat.
„Wirtschaftlich nicht vertretbar“ heißt für die T-Com, eine Investition amortisiert sich nicht innerhalb eines Jahres (so erklärt von dieser am 14.12.04 in Lohra).
Werden die Gemeinden, die sich auf einen solchen Deal einlassen, nach einem Jahr auch an dem Gewinn von T-Com beteiligt?
Wohl nicht, dieses Geld wird besser im Ausland, in Vorstände und Aktionäre investiert.
40 Milliarden € für die Türkei machen sie locker, 2 Milliarden € für den DSL- Ausbau in Deutschland lohnen sich scheinbar nicht.
Die T-Com sieht wohl in den ländlichen Regionen so langsam ihre Kundschaft davonlaufen, sonst würde sie nicht zu solchen Mitteln greifen.
Wie man in Zukunft auch ohne T-Com auskommen kann, sieht man unter http://www.lohra-dsl.de.
Der T-Com das Geldverdienen leicht gemacht
Eines darf man aber bei der ganzen Diskussion nicht vergessen: noch ist der Bund an dem Unternehmen Telekom beteiligt und der Vorstand ein treuer Vasal des Bundesfinanzminister. Dieser partizipiert also mehr oder minder direkt an dieser Praxis.
Von daher dürfte der Ruf nach der regulierenden Gesetzgebung bewusst verhallen, weil kein Interesse besteht im Sinne der Allgemeinheit zu wirken.
Es bleibt höchstens noch die Einflußnahme auf unsere gewählten Gemeinderäte.
Wie zuvor schon erwähnt:
Gewinne werden privatisiert und Verluste sozialisiert. In diesem Sinne sollte auch der kleine Mann agieren.
T-Com will Geld vom Steuerzahler
Da der 1.April vorbei ist, müssen wir wohl die Meldung ernst nehmen. Da ist doch wieder eine große Schweinerei im Gange. Erst wird der Verein mit Steuergeldern aufgebaut, dann mittels Aktienbetrug saniert und dann sollen wir noch mit Steuergeldern Leistungen erbringen, die wie dann noch teuer bezahlen sollen. Und das nur, damit der Vorstand der Telecom weiterhin dicke Vorstandsgehälter einstreichen kann und unwirtschaftlich den Laden weiterführen kann. So lange wie die Bundesregierung mit der Telecom uns melken kann, so lange wird dieser Verein auch nicht auf den freien Markt bestehen können. Mitbewerber sollen auf diese Art und Weise ausgebootet werden, damit wi über die Hintertüre weiter geschröpft werden können. Mal muß Schluß sein. Wenn der Verein Telecom nicht richtig wirtschaften kann, dann muß er weg! Mal muß Schluß sein mit der Abzockerei.
Es geht auch ohne diese Flaschen
http://www.lohra-dsl.de !
Guten Morgen ZDnet …
… der 1. April war schon vor fast einer Woche ;-)
T-Com
Das ist wohl ein schlechter Witz. Öffendliche bzw. Steuergelder für eine Aktiengesellschaft zu verschleudern um deren überteuertes Angebot zu verbreiten. Man sollte besser die Dörfer via WLan ans Netz über eine Sateliten-Kopfstation versorgen, das währe billiger und besser.
Schutz der letzten Meile aufheben
Die Politik sollten den Schutz der seinerzeit vom Steuer-und Gebührenzahler verlegten ‚letzten Meile‘ aufheben und die neuen Technologien dem freien Markt überlassen. Ausserdem gibt es Pressemitteilungen der T-Firma, dass Sie den ländlichen Raum mit WIMAX erschliessen will. Wozu dann Kabelverlegekosten? Und wer hat dann die Hoheit über die neuen Verbindungen?
AW: Schutz der letzten Meile aufheben
Wohl war! Solange die Telekom über die letzte Meile noch Verfügungsgewalt hat, besitzt sie immer noch ein Quasimonopol.
Abgesehen davon, daß der deutsche Telefonnutzer über 100 Jahre die existierenden Anlagen bereits mehrfach bezahlt hat, direkt und indirekt; denn über viele Jahre hat sich Vater Staat aus den Überschüssen der Post freizügig bedient. Über mehrere Legislaturperioden hatten wir sogar einen extra Ministerposten nur für Postangelegenheiten.
Könnte diese Regierung mit Geld umgehen, hätte sie seinerzeit einen tüchtigen Brooker mit der Verwaltung ihrer Aktienpakete betraut. So beweisen die Genossen immer wieder, daß sie in Finanzangelegenheiten seit Weimar nicht hinzugelernt haben.
Inzwischen haben leider auch die Anderen keine brauchbaren Rezepte mehr.
…:-)….
..auch eine schöne Idee, liebe T-Com !
Gratuliere zu einer wahrhaften Manager- Meisterleistung !. Also strukturell schwache Kommunen, denen es ehedem schon schlecht geht, so noch weiter unter Druck zu setzen…prima ! Diese Absicht spiegelt das Verantwortungsbewußtsein und die Bereitschaft der deutschen Großunternehmen wider, in Infrastruktur mitzuinvestieren – der ROI lässt sich wohl nicht rechnen….
Das wäre eine große Schweinerei!
Wo bleibt hier das Veto der Regulierungsbehörde?
Gewinne werden kassiert statt investiert, und Verluste wieder auf die Allgemeinheit abgewälzt.
Die Telecom müßte einen ‚anspruchsvolleren Auftrag‘ haben, als normale AGs, zumal sie eigentlich aus dem Volksvermögen ""aller westdeutschen Bürger"" hervorgegangen ist.
Man sollte das Ganze mal auf dem Klageweg ausprobieren. Es geht doch hier um die im Grundgesetz verankerte Informationsfreiheit, ….
die von den Verantwortlichen nicht respektiert wird.
Basta!
Internetzugänge auf dem Land
Leider wird hier wieder nur die Kabellösung anvisiert und dann bekommt die Telekom wieder Gebühren die der Verbraucher zahlt. Es gäbe ja auch schon drahtlose Optionen, die unterm Strich nicht teuerer wären als das leidige graben. Aber sowas will die Telekom ja verhindern durch Kabelverlegen mit allen Mitteln. In einer Zeit wo das Fernsehen mittlerweile digital terrestrisch ausgestrahlt wird sollte auch Internet schön langsam Kabelunabhängig werden. Wenn ein Bürgermeister die 250 Leute zusammenbringt sollte er diesen Mitbürgern auch andere Optionen anbieten und hier nicht als Werber der Telekom auftreten. Eigentlich ist die heutige Technik zu schnelllebig als das man da noch lange Kabel in der Erde verbuddeln sollte.
Grundgebuehr behaelt T-Com natuerlich
eventuell finet man ja noch ein paar Aktionaere, denen man Aktien andrehen,kann, die man einige Jahre spaeter wieder von der Boerse nimmt
Licht am Ende des Tunnels
Über die Art und Weise wie der Ex-Monopolist vorgeht kann sicher gestritten werden – fakt ist aber das hoffentlich endlich was passiert. Ich wohne in einer ländlichen Region in Sachsen und bei mir ist kein DSL verfügbar. Selbst ISDN ist schon ein Akt. Leider ist der Ex-Monopolist auch der einzigste Anbieter in meiner Region. Ich hoffe nur ,es ist irgendwie möglich die 250 Personen zusammenzubringen…
AW: Licht am Ende des Tunnels
Ja, ja der Ex-Monopolist ist wieder mal der einzige. Ist schon merkwürdig, daß andere Netzbetreiber hier NICHT in Infrastruktur investieren. Und das, obwohl es ja anscheinend genügend Zahlungswillige Kunden gibt!!