Die Experton Group sagt voraus, dass bis zum Jahr 2012 13 Milliarden Dollar in neuartige Mobilfunk-Technolgien investiert werden. Die Marktforscher erwarten die Wimax-Spezifikationen IEEE 802.16e und 802.16m in führender Position. Erst 2011 werde das Übertragungsverfahren Long-Term Evolution (LTE) Wimax hinsichtlich des Wachstums überholen, ab 2014 dann auch nach absolutem Investitionsvolumen gemessen.
Als Nachfolger von Mobilfunktechnologien der dritten Generation (3G und 3,5G) werden Wimax und LTE auch als 3,9G-Technologien bezeichnet – also als Vorläufer der vierten Generation (4G). LTE, auch als HSOPA (High Speed OFDM Packet Access) oder Super 3G bezeichnet, gilt als offizieller Nachfolger von UMTS. Neben Sprache können damit auch interaktive Applikationen inklusive Hochgeschwindigkeits-Datentransfer und TV angeboten werden. Mit Wimax (Worldwide Interoperability for Microwave Access), auch IEEE 802.16 genannt, werden breitbandige Zugänge zum Internet per Funknetz angeboten.
Die Experton Group hat 400 Anbieter drahtloser Dienste befragt, die vor 2013 Pilotprojekte oder komplette Realisierungen von 3,9G-Technologien geplant haben. Dabei handelte es sich um große konvergierte Telcos, Festnetz- und Mobilfunkanbieter, regionale Carrier und internationale Internet Service Provider, Sendeanstalten, Drahtlos-Breitband-Startups, Medienunternehmen und größere Wireless Internet Service Provider. Knapp zwei Drittel der Befragten planen bis spätestens 2012 ein 3,9G-Pilotprojekt. Davon wollen 45 Prozent ihre Versuchsprojekte vor 2011 anstoßen oder haben dies sogar schon getan.
LTE wird nach 2010 zwar stark wachsen, aber im Investitionsvolumen Wimax erst ab 2014 überholen. In diesem Jahrzehnt wird Wimax den Löwenanteil der Investitionen einnehmen, einschließlich Ausgaben für Kern-Infrastrukturen bei den Funknetzen (RAN – Radio Access Networks), Software und Services. Das liegt daran, dass Wimax früher zur Verfügung steht, selbst in noch nicht umfassend zertifizierter Form. Gegen Ende des Jahrzehnts wird die LTE-Community dann bedingt durch das Engagement der UMTS-Netz-Betreiber rasch aufholen und 2011 hinsichtlich der Zuwächse den Standard 802.16e überholen.
2008 bis 2010 werden hauptsächlich konvergente oder Festnetz-Carrier in 3,9G-Technologien investieren. Die treibenden regionalen Faktoren sind Wimax-Implementierungen in Europa und Asien sowie erste LTE-Probeläufe in Westeuropa. Ab 2010 werden die Mobilfunknetzbetreiber die führenden Investoren sein. Der Einsatz der 3,9G-Technologien wird dann in Europa, Nordamerika und Südasien stark zunehmen.
In Deutschland hat die Bundesnetzagentur im Dezember 2006 an vier Anbieter Lizenzen für den kommerziellen Einsatz von Wimax vergeben. Zwei davon, die Deutsche Breitbanddienste GmbH und die Televersa Online GmbH, bauen bereits in Ostdeutschland und Südostbayern ihr Netz für Fixed Wimax auf.
Derzeit ist Wimax in Deutschland hauptsächlich für Neueinsteiger in die Telekommunikationsbranche interessant, die bislang über kein eigenes Breitbandnetz verfügen beziehungsweise keine Kannibalisierung milliardenschwerer Investitionen wie im Falle von UMTS zu befürchten haben. Wimax wird häufig als eine von mehreren Netzzugangstechnologien angeboten. Die Integration dieser Technologie mit anderen Breitbandtechnologien wird ab 2010/11 stark zunehmen.
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