Amazons Geschäftsführer Jeff Bezos hat prophezeit, dass der neue E-Book-Reader Kindle den gleichen Stellenwert im Lesen einnehmen werde wie der Ipod in der Musikszene. Zum Zeitpunkt der Einführung des Geräts will Amazon bereits 88.000 digitale Bücher im Angebot haben. Kindle kann bis zu 200 Bücher lokal speichern.
Der Download der Bücher erfolgt über einen integrierten Internetzugang. US-Medienberichten zufolge handelt es dabei aber nicht um WLAN, sondern um den in den USA weit verbreiteten Mobilfunkstandard EVDO. Dieser CDMA-basierte Handystandard wird gegenwärtig von den US-Providern Verizon und Sprint-Nextel unterstützt.
Die Downloadzeit für ein Buch soll weniger als eine Minute betragen. Um den Verkauf seiner digitalen Bücher anzukurbeln, setzt Amazon auf eine aggressive Preispolitik. Sowohl Bestseller der New York Times als auch aktuelle Neuerscheinungen sollen nur 9,99 Dollar kosten.
Bislang sind alle Versuche kläglich gescheitert, Leser von digitalen Büchern zu überzeugen. Experten sehen dafür mehrere Ursachen. So waren in der Vergangenheit digitale Bücher häufig genauso teuer wie die gebundenen Versionen. Nachteilig ist auch, dass E-Book-Leser zumindest für den Kauf an ihre PCs gebunden sind. Mit Kindle haben Anwender die Möglichkeit, ihre Bücher überall dort zu kaufen, wo E-Book-Reader Zugang zum Internet haben. Amazon hofft, dass diese Funktion zu mehr spontanen Käufen führen wird. Deshalb wird Kindle auch einen Mobilfunk-Internetzugang haben und nicht WLAN, da diese Verbindung flächendeckender verfügbar ist.
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2 Kommentare zu E-Book-Reader Kindle soll Ipod für Bücher werden
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Fortschritt: eBook
Ich verfolge seit Jahren die schleppende Entwicklung des elektronischen Lesegerätes, besitze selbst ein Gemstar 2100, das auch eine traurige Geschichte in Deutschland hatte, und sehe mit Bedauern den repressiven Fortschritt. Ich hoffe, dass ein Riese wie Amazon es endlich schafft, den Ängsten der Verlage wie der Skepsis der Leser ein schlüssiges und für alle Beteiligten vorteilhaftes Konzept gegenüber zu stellen, wie es Apple mit iTunes und dem iPod getan hat. Wir brauchen diese Innovation, besonders mit Blick auf die Reduktion des Papierverbrauchs und die Möglichkeiten wissenschaftlichen Arbeitens.
Anders als der iPod scheint der in den USA vorgestellte Kindle leider keine Glanzleistung in Sachen Design zu sein, denn Farbe und Form erinnern eher an Technik aus den Achtzigern. Aber es ist gut, dass endlich jemand etwas Brauchbares aus dem schon vor Jahren vorgestellten E-Ink macht. Alternativen wie dem gut durchdachten iLiad hapert es an Content und einem verträglichen Preis, dem formschönen Cybook Gen3 an Eingabemöglichkeiten und dem Sony-Reader an allem.
Hoffentlich treibt die Investition Amazons nun auch den deutschen eBook-Markt an…
Erfolgsausichten?
… keine! Noch eine Totgeburt.