Samsung will laut einem Bericht des Wall Street Journal (WSJ) seine Festplattensparte veräußern. Eine vom WSJ zitierte Quelle spricht davon, dass ein Erlös von 1,5 Milliarden Dollar möglich wäre, dass das Unternehmen aber auch schon bei Angeboten unter einer Milliarde Dollar verkaufen würde. Als möglicher Übernahmekandidat käme Seagate in Betracht. Eine offizielle Stellungnahme gibt es bisher nicht.
Samsung hatte im ersten Fiskalquartal 2011 einen Gewinneinbruch von 39 Prozent hinnehmen müssen. Das Geld aus dem Verkauf der angeblich defizitären Festplattensparte könnten die Koreaner gut in einträglichere Geschäftsbereiche investieren.
„Samsung erwägt den Verkauf des Festplattengeschäfts, weil es strategisch nicht wichtig für seinen Erfolg ist. Das Unternehmen ist weder ein starker Mitbewerber noch führend auf diesem Gebiet und verliert obendrein Geld“, zitiert das WSJ seinen Informanten.
Samsung hält laut WSJ elf Prozent Anteil am Weltmarkt für Festplatten. Zum Vergleich: Western Digital hat durch den Kauf von Hitachi Global Storage Technologies im März 2011 einen Anteil von knapp 50 Prozent am Weltmarkt erlangt. Seagate wiederum kommt iSuppli zufolge auf einen Anteil von 29 Prozent.
„1,5 Milliarden Dollar sind ein vernünftiger Verkaufspreis“, so die WSJ-Quelle. „Die Sparte könnte aber auch für unter eine Milliarde verkauft werden, weil Samsung sie loswerden will.“ Diese Ansicht unterstützt der Analyst Richard Kugele von Needham & Co: Es gebe keine vertretbare Alternative zum Verkauf des Festplattengeschäfts außer der Schließung des Unternehmenszweigs. Die Kartellbehörden hätten seiner Ansicht nach nichts gegen eine Übernahme durch Seagate, da es nur geringe Überschneidungen bei den Produkten beider Firmen gebe.
Samsungs Ergebnis im ersten Finanzquartal wurde von mehreren Faktoren beeinflusst. Eine geringere Nachfrage nach LCD-Panels sowie niedrigere Preise für Fernsehgeräte führten zu geringeren Gewinnspannen in diesen Geschäftsbereichen. Zudem bekommt das Samsung Galaxy Tab durch Apples neues iPad und andere Android-Tablets immer mehr Konkurrenz.
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