Pino von Kienlien, Geschäftsführer des IT-Sicherheitsunternehmens Sophos, hat einen Tag nach der Urteilsverkündung des Bundesverfassungsgerichtes zu Online-Durchsuchungen ein eindeutiges Statement abgegeben. Die Behörden haben von ihm keinerlei Kooperationsbereitschaft zu erwarten.
„Eine Ausnahme für staatliche Trojaner in unsere Security-Lösungen zu integrieren, kommt für uns nicht in Frage. Das Risiko wäre viel zu hoch, auf diese Weise auch Schlupflöcher für kriminelle Attacken zu schaffen“, so von Kienlien.
Eventuelle Bundestrojaner würden von Sophos wie jede andere Malware behandelt und im Erkennungsfall geblockt. Eine Unterscheidung von „guten“ und „schlechten“ Trojanern sei generell problematisch. Internationalen Unternehmen könne man kaum eine Sicherheitssoftware anbieten, die Hintertüren für deutsche Bundestrojaner lasse.
Würde der Hersteller eine deutsche und eine internationale Version seiner Software anbieten, so wären Zielpersonen von Online-Durchsuchungen ohnehin in der Lage, sich die internationale Version zu verschaffen. Jeglicher Versuch einer Kontrolle, dass auf deutschen Computern nur deutsche Sicherheitsheitssoftware läuft, sei zum Scheitern verurteilt.
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3 Kommentare zu Bundestrojaner: Sophos lehnt Kooperation mit Behörden ab
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Bravo – endlich einer der es klar ausspricht.
Vielleicht gibt es ja doch eine Chance, das auch deutsche Politiker und Richter ohne IT-Know-How es begreifen, das ein Bundestrojaner der IT-Sicherheit großen Schaden zufügt, dabei nur den Kriminellen dient und schädlich ist für den unbescholtenen Normalbürger und die IT-Wirtschaft, die auf sichere und vertrauliche Bezahlprozesse im Internet angewiesen sind.
Mit dem Bundestrojaner erwischt die Polizei nur eine handvoll dummer Krimineller, aber die schlaueren können um so größeren Schaden anrichten.
Bundestrojaner = guter Trojaner !!
Es geht nicht an das eine staatliche Behörde kriminelle Mittel benutzt um Kriminelle zu finden. Angenommen der Bundestrojaner schaltet eine Port frei, dann wird es für andere Trojaner ein leichtes sein, diesen Port mitzubenutzen. D.h. der Bundestrojaner wäre dann die Software, die anderen Haus und Tür öffnet. Und ich denke, dies ist nicht das Ansinnen einer staatlichen Behörde. Dann müssten die Hersteller dieses Bundestrojaners genauso bestraft werden, wie diejenigen, die das professionell machen. Also in meinen Augen eine "hirnrissige" Idee. Ich denke das ist verfassungswidrig!
Der genannte Minister sollte in Rente gehen und sein Misstrauen gegen die Anderen mal bei einen Therapeuten behandeln lassen.
wird zeit auf linux umzusteigen
nur weil windows so verbuggt ist, ist es überhaupt möglich jedem windows user einen trojaner unterzuschieben.
alternative os haben dieses problem nicht :)