Am Freitag war die US-Website von Amazon für rund zwei Stunden nicht erreichbar. Der Vorfall ereignete sich gegen 10.21 Uhr Ortszeit in Kalifornien. Nach Angaben von Keynote Systems waren gegen 12.45 Uhr weite Teile des Online-Shops wieder erreichbar. Amazon erklärte am Nachmittag, dass die Probleme vollständig behoben seien. Allerdings nannte das Unternehmen keine Ursachen für den Totalausfall.
Shawn White, Direktor bei Keynote Systems, hält menschliches Versagen für die wahrscheinlichste Ursache: „Voraussichtlich hat ein Techniker eine Änderung durchgeführt, ohne sich über die genauen Folgen bewusst zu sein.“ Allerdings sei der Zeitpunkt für den Ausfall ungewöhnlich, da man Wartungsarbeiten normalerweise außerhalb der Hauptgeschäftszeiten durchführe, so White.
Einen DDoS-Angriff schloss White als mögliche Ursache aus: „Wenn eine Website Probleme mit einem Denial-of-Service-Angriff oder zuviel Datenverkehr hat, dann verlangsamt sich die Performance oder die Site ist zeitweise nicht erreichbar. Bei Amazon war es aber ein hundertprozentiger Ausfall.“ Das Sicherheitsunternehmen WebSense erklärte, man habe ebenfalls keine Hinweise auf mögliche Sicherheitsprobleme bei Amazon.
Amazon-Websites außerhalb der USA waren, ebenso wie die Amazon Web Services, nicht von dem Vorfall betroffen. Basierend auf einem Quartalsumsatz von über 4 Milliarden Dollar gehen vorsichtige Schätzungen davon aus, dass der Ausfall in den USA Amazon rund 16.000 Dollar pro Minute gekostet hat. Ein ähnlicher Vorfall bei eBay im Jahr 1999 hatte sogar negative Auswirkungen auf den Aktienkurs.
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