Bitkom-Präsident Scheer, Bundeskanzlerin Merkel, Spaniens Ministerpräsident Zapatero und Niedersachsens Ministerpräsident Wulff bei der CeBIT-Eröffnung (Bild: Deutsche Messe AG).
Angela Merkel hat gestern Abend in Hannover gemeinsam mit dem spanischen Ministerpräsident José Zapatero und dem Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer offiziell die CeBIT eröffnet. Sie betonte dabei die Rolle von Informations- und Kommunikationstechnologien als treibende Kräfte bei Globalisierung und Fortschritt. Die beiden Branchen stünden für jene Offenheit, die die modernen Märkte jetzt in mehrfacher Hinsicht bräuchten.
So wie Menschen in vernetzten Communitys müsse auch die internationale Wirtschaft das richtige Maß von Regeln und Freiheit finden, so Merkel weiter. Freier Handel, durchlässige Grenzen und Fortschritt ohne Barrieren seien gut für die gesamte internationale Gemeinschaft – wenn zuvor vereinbarte Spielregeln eingehalten würden. „Klassische“ Industrien und Branchen müssten jetzt schnell mit den digitalen Technologien zusammenwachsen.
Bitkom-Präsident Scheer forderte die verschiedenen Branchen zu intensivem Dialog und Austausch auf. Bei Geräten und Dienstleistungen vermischten sich die Branchen zusehends. Damit das funktioniere, sei Know-how gefordert. Daran fehle es teilweise jedoch noch.
Die Kanzlerin bekräftigte in Hannover noch einmal das Ziel der Bundesregierung, schon bald zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Bildung und Forschung zu lenken. Dabei wolle der Bund vor allem die mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer stärker fördern. Merkel rief die Unternehmen erneut dazu auf, Uni-Abgängern dieser Fächer auch in der Krise Chancen zu geben. Die in jüngster Zeit erhobenen Forderungen nach einem „Internetminister“ wies die Kanzlerin jedoch zurück: Das sei nicht notwendig.
Wichtige Grundlage zur Umsetzung des CeBIT-Leitthemas „Connected Worlds“ in Deutschland ist allerdings eine flächendeckende Breitbandversorgung. Während im diesjährigen CeBIT-Partnerland Spanien bereits 99 Prozent des Landes mit Breitbandverbindungen vernetzt sind, will Deutschland die flächendeckende Versorgung bis Ende des Jahres erreichen. „Wir haben da noch viel vor uns“, bekannte die Kanzlerin angesichts einiger „blinder Flecken“ auf der Landkarte im ländlichen Raum. Die Bedeutung des Themas unterstreicht die Kanzlerin heute mit einem Besuch des CeBIT-Schwerpunkts Broadband-World.
Dieses Jahr beteiligen sich nach Angaben der Organisatoren 4157 Unternehmen aus 68 Ländern an der Messe. Das sind 135 weniger als 2009. Diese Aussteller rücken laut Hallenplan deutlich enger zusammen: Es bleiben vier Hallen mehr leer als 2009. Zwei weitere belegt SAP mit seiner parallel zur CeBIT stattfindenden Hausmesse World Tour. Knapp 300 Unternehmen beteiligen sich erstmals an der CeBIT. Dazu gehören Google und die Amazon-Sparte für Web Services. Neu ist zudem der Bereich CeBIT Sounds, mit dem die Messe die Musikbranche nach Hannover locken möchte.
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