Chinas größte Suchmaschine namens Baidu plant den Sprung auf den europäischen Markt und will damit Marktführer Google Konkurrenz machen, wie die britische Zeitung „Sunday Telegraph“ berichtet. Den ersten Schritt aus China heraus hat Baidu bereits zu Jahresbeginn mit der Expansion nach Japan vollzogen. Dadurch wurde das Suchportal zur fünftgrößten Suchmaschine weltweit. Die offizielle Ankündigung der Europa-Expansion wird noch in diesem Monat im Rahmen des Nasdaq-Investor-Tages in London erwartet, an dem Baidu zum ersten Mal teilnimmt.
Innerhalb Chinas konnte Baidu den ausländischen Größen wie Yahoo und Google ohne weiteres Paroli bieten. Der Sprung nach Europa bringt für chinesische Internetfirmen jedoch vollkommen neue Herausforderungen mit sich, wie Experten meinen. „Die Unternehmen rutschten in die Top 30 der Weltranglisten, doch das liegt lediglich an der Größe des chinesischen Marktes“, sagt Bob Ivins, Managing Director bei Comscore. Tatsächlich erscheine Baidu wie ein Zwerg, wenn man die Zahl der Suchanfragen mit denen von Google vergleiche. Laut Comscore nutzen pro Monat 59 Millionen Menschen Baidu. Google kann hingegen 73 Prozent der 635 Millionen Suchenden pro Monat für sich gewinnen.
„Viele chinesische Vorzeigeunternehmen stehen nun unter dem Druck, zu beweisen, dass sie auch in anderen Märkten konkurrenzfähig sind“, erklärt Daryl Arnold, Fernost-Chief-Executive bei der Digital-Marketingagentur Profero. Auch um Alibaba.com ranken sich Gerüchte, das chinesische Unternehmen könnte den Sprung nach Großbritannien wagen. Derzeit bereitet das Businessportal seinen Börsengang vor.
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Paradox
Würde doch eine Suchmaschine aus einem Land der Zensierung eine Vormachtsstellung haben.