René Obermann, Chef der Deutschen Telekom, hat sich auf dem Investorentag seines Unternehmens für eine Gebühr ausgesprochen, die Anbieter datenintensiver Webdienste an Internetanbieter zahlen sollen. Wie das Manager Magazin meldet, kann sich Obermann vorstellen, von solchen Unternehmen Geld für die Nutzung der Telekom-Netze zu verlangen.
Der Chef des größten europäischen Telekommunikationsanbieters bezeichnet die Beziehung zu Firmen wie Google als „Co-opetition“, also eine Mischung aus Kooperation und Wettbewerb. Dem Bericht zufolge sind allerdings die Einnahmen aus diesen Partnerschaften bislang recht einseitig verteilt, da die Telekom zwar die Infrastruktur bereitstellt, jedoch nicht vom Erfolg der Internetunternehmen profitiert.
„Wir können nicht alles umsonst anbieten“, sagte Obermann. „Zahlen müssen diejenigen, die die Netze stark beanspruchen.“ Der Plan sehe vor, dass sich die Kosten für die Anbieter, beispielsweise Filmstudios die ihre Videos ins Internet stellen, nach der benötigten Bandbreite richten. Je mehr Traffic ein Dienst verursacht, desto höher sollen die Gebühren ausfallen.
Neben der Deutschen Telekom denken dem Manager Magazin zufolge auch andere Provider über eine Gebühr für Inhalteanbieter nach. Demnach suchen O2-Mutterkonzern Telefónica und Vodafone derzeit nach Geschäftsmodellen, um Anbieter von Webdiensten zur Kasse zu bitten. Einen Zeitplan für die Umsetzung der Pläne gibt es nicht.
Neueste Kommentare
3 Kommentare zu Bericht: Telekom will Geld von Anbietern datenintensiver Webdienste
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.
Leiden wird das Internet in seiner Gesamtheit
Telekom, Arcor & Co machen es sich einfach: Sie konzentrieren sich still und leise auf den Ausbau der Netze zum Kunden mit pauschaler / Flatrate – Kalkulation und verkalkulieren sich damit. Das Ziel ist ganz klar: Monopolisierung bzw. Oligopolisierung um danach diese Marktmacht gegenüber den Content- und Diensteanbietern auszunutzen. Sie gehen damit dazu über, Dienste, die Sie selbst (zu Recht) nicht anbieten, über diesen "Hinterweg" abzukassieren um ihr eigenes Missmanagement in Sachen "Last-Mile" zu finanzieren. Diese Diskussion ist nichts anderes als die der Netzneutralität in den USA. Letztendlich wird die gesamte Qualität und Quantität des Wachstums des Internets darunter leiden. Die Kosten werden, sollten die Ideen einmal flächendeckend umgesetzt werden können, explodieren: für Nutzer wie Diensteanbieter. Etwas ist jedoch sicher: Die Nutzer sind nicht so naiv, wie diese Anbieter vermutlich annehmen.
Wegelagerei
Wenn die Telekom für sowas mehr Kohle von den Anbietern haben will so müsste im Umkehrschluß für uns Privatinternetnutzer die Gebühr deutlich geringer ausfallen. Denn ein Draufzahlgeschäft ist das Internet bestimmt nicht. Wozu also diese Preistreiberei.
Da dem aber nicht so sein wird bin ich als Nutzer dagegen, das die Telekom hier Wegelagerei betreibt, zumal die Telekom selber anderen Providern das Leben schwer macht.
Erst mal einen vernünftigen Service anbieten bevor man Kohle will, aber das Monopolgehabe ist noch tief verwurzelt.
Die Kunden haben doch schon bezahlt.
Das sieht danach aus, als ob die Telekom ihre Kosten falsch kalkuliert hat und nach anderen Einnahmequellen sucht.