Die Deutsche Telekom hat im dritten Quartal Rückgänge bei Umsatz und operativem Gewinn verzeichnet. Ohne die britische Mobilfunktochter T-Mobile UK, die seit dem Zusammenschluss mit Orange UK nicht mehr in der Bilanz aufgeführt wird, sank der Konzernumsatz im Jahresvergleich um 4,1 Prozent von 16,3 auf 15,6 Milliarden Euro. Unter Berücksichtigung von T-Mobile UK stieg er hingegen leicht um ein Prozent, wie der Bonner Konzern am Donnerstag mitteilte.
Der bereinigte Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) sank gegenüber dem Vorjahresquartal um 9,2 Prozent auf 5 Milliarden Euro. Der ausgewiesene Konzernüberschuss wuchs um 7,9 Prozent oder 76 Millionen Euro auf gut 1 Milliarde Euro. Der um Sondereffekte bereinigte Konzernüberschuss schrumpfte um 9,8 Prozent auf 969 Millionen Euro.
„Wir liefern ab, was wir versprochen haben. In einem nicht immer einfachen Umfeld haben wir uns mit ordentlichen Ergebnissen behauptet. Sowohl die finanzielle als auch die operative Entwicklung des Konzerns entspricht voll unseren Erwartungen“, sagte Telekom-Vorstand René Obermann.
Entsprechend bestätigte das Unternehmen seine Prognose für das Gesamtjahr 2010. Es erwartet – ohne Berücksichtigung der Auswirkungen des Joint Venture in Großbritannien – einen operativen Gewinn von rund 20 Milliarden Euro und einen Free Cash-Flow von mindestens 6,2 Milliarden Euro. Nach neun Monaten hat es beim bereinigten EBITDA schon 14,9 Milliarden Euro und beim Free Cash-Flow 4,8 Milliarden Euro erzielt.
Auch bei der Umsetzung der Konzernstrategie liege man auf Kurs, so die Telekom. Im Deutschlandgeschäft würden die für das Gesamtjahr 2010 gesetzten operativen Ziele bei DSL-Neukundenmarktanteil, Anschlussverlusten und Entertain-Paketen erreicht. Die mobilen Datenumsätze des Konzerns seien um 26 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro gestiegen. Durch das 2006 gestartete Kostensenkungsprogramm „Save for Service“ habe man dieses Jahr bislang 1,7 Milliarden Euro eingespart. Das Gesamtjahresziel von ursprünglich 2 Milliarden Euro werde der Konzern übertreffen.
Im deutschen Mobilfunkgeschäft stieg der Gesamtumsatz im dritten Quartal um 2,3 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA erhöhte sich um knapp 1 Prozent auf 900 Millionen Euro. Die Zahl der Mobilfunkkunden sank seit Jahresende 2009 um 11,3 Prozent oder 4,4 Millionen auf 34,9 Millionen. Hauptgrund dafür sei die Ausbuchung inaktiver Prepaid-Karten gewesen. Die Zahl der Vertragskunden liege mit 17,2 Millionen leicht über Vorjahresniveau.
Im Festnetzbereich verzeichnete die Telekom hierzulande einen Umsatzrückgang um 4,3 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA blieb gegenüber dem Vorjahresquartal mit minus 0,6 Prozent nahezu konstant. Die Zahl der Festnetzkunden ging im Jahresvergleich um 6,1 Prozent oder 1,6 Millionen auf 25 Millionen zurück. Die Zahl der Breitbandanschlüsse wuchs um 2,3 Prozent oder 310.000 auf 13,9 Millionen.
In den USA konnte die Telekom im abgelaufenen Quartal 137.000 Mobilfunkkunden hinzugewinnen. Während die Zahl der Vertragskunden um 60.000 sank, kamen 196.000 Prepaid-Kunden hinzu. Insgesamt nutzen nun 33,8 Millionen Anwender einen Anschluss von T-Mobile USA. Der in den USA generierte Gesamtumsatz schrumpfte im Jahresvergleich um 0,5 Prozent auf 5,4 Milliarden Dollar. Das bereinigte EBITDA ging aufgrund höherer Kosten für Kundengewinnung und Netz um 14,8 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar zurück.
Die im operativen Segment Europa zusammengefassten Mobilfunk- und Festnetzgesellschaften (ohne T-Mobile UK) setzten in den vergangenen drei Monaten 4,1 Milliarden Euro um. Das sind 19,5 Prozent weniger als im dritten Quartal 2009.
T-Systems setzte den positiven Trend aus dem Vorquartal fort. Die Einnahmen der Systemgeschäft-Sparte wuchsen im dritten Quartal um 3,8 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Das bereinigte Betriebsergebnis verbesserte sich um 14,1 Prozent auf 73 Millionen Euro.
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