Ein Projekt für das Internet der Dinge (IoT) auf den Weg zu bringen, sah bislang etwa so aus: Sie erhalten Ihr IoT-Gerät, Sie wählen einen Anbieter und einen Datentarif, der Anbieter oder Betreiber schickt Ihnen eine SIM-Karte, und Sie legen die SIM-Karte in Ihr Gerät ein, um sich bei Ihrem Anbieter anzumelden. Wenn Sie nun aber zu einem anderen Anbieter wechseln möchten, müssen Sie die SIM-Karte physisch aus jedem Gerät entfernen und das gleiche Verfahren mit dem neuen Anbieter wiederholen. Für viele IoT-Projekte – insbesondere solche an abgelegenen oder isolierten Standorten – ist dieses Verfahren mit „Reibungsverlusten“ verbunden, die oft zu einer Anbieterbindung führen und die Akzeptanz und Skalierung von Projekten behindern.
Sogenannte „eSIMs“, die dieses Problem lösen sollen, haben in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Dank der Standards für die eUICC (Embedded Universal Integrated Circuit Card) können die Nutzer jetzt neue Betreiberprofile digital per Mobilfunk laden, so dass sie die SIM-Karten nicht mehr physisch austauschen müssen. Diese Lösung bietet zwar mehr Flexibilität als die herkömmlichen SIM-Karten, aber die Geschäftsverträge können durch Bootstrap-Netzprofile ebenso verbindlich sein, und in jedem Gerät muss weiterhin Hardware installiert werden.
Hier eröffnet die SoftSIM von Onomondo einen neuen, reibungslosen Weg. Die SIM-Karte wird aus der Cloud auf Chipsätze heruntergeladen, die bereits in den Endgeräten vorhanden sind, was die Bereitstellungszeit für eine IoT-Implementierung praktisch auf Null reduziert. Ansatz von Onomondo ist unabhängig von den Netzbetreibern und bietet den Kunden die Möglichkeit, ihr Netz und die genaue Art des Dienstes zu wählen, die sie je nach dem von ihnen verfolgten Produkt benötigen. Dies bedeutet, dass die Kunden keinen verborgenen Lock-Ins (Wechselbarrieren) unterliegen oder unnötige Kosten tragen müssen. Die Möglichkeit, die SIM-Karte per Download zu beziehen, bedeutet auch, dass die Kunden erst dann für das Tracking ihrer Geräte zahlen müssen, wenn es notwendig ist, und nicht im Voraus für eine SIM-Karte und die damit verbundenen Kosten für deren Installation zahlen müssen. Für die Anwender bedeutet dies, dass sich die Materialkosten für Unternehmen, die ein IoT-Projekt implementieren, je nach Flottengröße um 50-90 % verringern.
Onomondo hat die bestehende IoT-Konnektivitätsarchitektur durch Einbeziehung von mehr als 700 Betreibern auf der Ebene des Funkzugangsnetzes (Radio Access Network, RAN) in mehr als 180 Ländern neu gestaltet. Auf dieser Architektur setzt die API-basierte IoT-Plattform des Unternehmens auf. Unmittelbar nach dem Download der neuen SoftSIM können Ressourcen problemlos und ohne die Komplexität des Roamings über nationale Grenzen hinweg transportiert werden. Die Onomondo-Kunden erhalten außerdem detaillierte Echtzeit-Einblicke in die Leistung jedes eingebundenen Geräts, so dass sie von überall aus auf ihr globales Netz zugreifen und etwaige Fehler bei IoT-Geräten beheben können. Der Datentransfer erfolgt direkt über das virtuelle Netzwerk von Onomondo zu einem der Cloud-Partner des Unternehmens (Microsoft Azure, AWS, IBM Watson und andere), so dass Unternehmen über eine einzige Schnittstelle leicht nachvollziehen können, welche Aktivitäten zwischen den Geräten und dem Netzwerk, im Core-Netzwerk und in der IoT-Cloud stattfinden.
Michael Karlsen, Mitgründer und CEO, sowie Henrik Aagaard, Mitgründer und CTO von Onomondo, kommentierte: “Der Umstieg auf eine Plug-and-Play-SIM-Karte ist der Katalysator, den das IoT gebraucht hat, um im großen Maßstab eingesetzt zu werden und sein volles Potenzial zu entfalten. Die Entwicklung einer herunterladbaren SoftSIM sehen wir in ihrer Bedeutung vergleichbar mit den Auswirkungen, die die Cloud auf das Internet hatte. Da keine komplexe physische Verbindung mehr erforderlich ist, entfällt ein wichtiger Reibungspunkt. Gleichzeitig wird einem großen Spektrum von Menschen die Möglichkeit gegeben, echte Innovation und Kreativität in das IoT einzubringen, wenn sich die Kundenanforderungen weiterentwickeln. Die SoftSIM wird außerdem einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Nachhaltigkeit des IoT leisten, denn in Zukunft brauchen nicht mehr Milliarden von Chips pro Jahr hergestellt, transportiert und installiert zu werden.”
Laut einem Bericht der Trusted Connectivity Alliance wurden bei der Herstellung von SIM-Karten im Jahr 2021 560.000 Tonnen CO₂ freigesetzt und 18.000 Tonnen Kunststoff verbraucht. Die SIM-Produktion wird voraussichtlich rasch zunehmen, da die Zahl der vernetzten IoT-Geräte Prognosen zufolge bis 2025 auf 27 Milliarden ansteigen wird. Die SoftSIM hat das Potenzial, die CO₂-Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig die bei der Herstellung von SIM-Karten anfallenden Kunststoff- und Polymerabfälle praktisch vollständig zu vermeiden. Innovationen wie diese sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass die IKT-Branche ihr Ziel erreichen kann, die Treibhausgasemissionen zwischen 2020 und 2030 um 45 % zu reduzieren.
Anfang dieses Jahres gab Onomondo eine neue Wachstumsinvestition in Höhe von 21 Millionen US-Dollar unter der Federführung von Verdane bekannt, einem führenden Unternehmen für Wachstumsinvestitionen, das sich auf die Skalierung von Unternehmen in den Bereichen digitale Consumer-Produkte, Software und nachhaltige Gesellschaft spezialisiert hat. Onomondo wird diese neu eingeworbenen Mittel dafür einsetzen, sein Wachstum voranzutreiben und die geplante Verdreifachung seiner jährlich wiederkehrenden Einnahmen in den Jahren 2022 und 2023 zu erreichen. Das Unternehmen plant außerdem, sein Team im Laufe des kommenden Jahres von 50 auf 100 Mitarbeiter aufzustocken, um seinen Kundenstamm zu erweitern, zu dem gegenwärtig Unternehmen wie Bosch, Carlsberg und Maersk gehören.
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