Schwedisches Berufungsgericht bestätigt Haftbefehl für Julian Assange

Es befürchtet wie die Vorinstanz Fluchtgefahr. Das öffentliche Interesse an einer Aufklärung des Falls sei höher einzustufen als Assanges Recht auf Bewegungsfreiheit. Der WIkileaks-Gründer hält sich seit über vier Jahren in der Botschaft Ecuadors in London auf. weiter

Internetknoten DE-CIX klagt gegen BND-Gesetz

Er macht damit seine Drohung vom April wahr. Die Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland liegt dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig vor. Die DE-CIX Management GmbH sieht ihre kritische Haltung durch jüngste Aussagen im NSA-Untersuchungsausschuss gestärkt. weiter

US-Kongress verurteilt Edward Snowden

Nach zweijähriger Untersuchung wirft ein Geheimdienstausschuss dem Whistleblower vor, ein Lügner und ein Verräter zu sein. Der vollständige 36-seitige Bericht mit 230 Fußnoten ist nur den Abgeordneten zugänglich. Ein Washington-Post-Reporter nennt den Kongressbericht "in aggressiver Weise unehrlich". weiter

Iran führt „nationales Internet“ ein

Das Land setzt die erste von drei Phasen für ein landesweites Intranet um. Regierungsvertreter versprechen ein besonders schnelles und günstiges Netz, das vor jeglichen Angriffen sicher sei. Menschenrechtler sehen im nationalen Netzwerk des Iran vor allem die Absicht, die Bevölkerung vom weiteren Internet zu isolieren. weiter

Cisco, IBM, Intel und Microsoft beraten China zu Cybersecurity

Sie sind seit einiger Zeit Mitglieder in TC260 - einem Komitee, das festlegt, welche Technologien als "sicher und kontrollierbar" gelten können. Das kommt überraschend: Nicht erst seit den Snowden-Veröffentlichungen 2013 ist Peking äußerst misstrauisch gegenüber US-Hard- und Software. weiter

Bericht: NSA half Belgien beim Auswerten von Mobilfunkverkehr

Sie soll so laut Buzzfeed wesentlich zur Verhaftung des flüchtigen Paris-Attentäters Salah Abdeslam beigetragen haben. Konkret half sie demnach bei der Erfassung des Datenverkehrs rund um das Begräbnis eines seiner Komplizen. weiter

iPhone: Snowden entwickelt Anti-Spionage-Cover

Whistleblower Edward Snowden und der Sicherheitsexperte Andrew Huang stellen die Schutzhülle als Open-Source-Konzept vor. Als "Introspection Engine" soll sie insbesondere Journalisten vor unbemerkter Überwachung schützen. Das Cover ist ein eigenständiges Gerät mit einem Akku, der auch das Smartphone nachladen kann. weiter

EuGH-Generalanwalt: Vorratsdatenspeicherung an strenge Voraussetzungen gebunden

Der Generalanwalt hält eine Verpflichtung zur Vorratsdatenspeicherung in einzelnen Ländern grundsätzlich für zulässig. Sie müsse jedoch zur Bekämpfung schwerer Kriminalität absolut notwendig sein. Zu prüfen sei, ob nicht andere Maßnahmen ebenso wirksam sein könnten und Grundrechte weniger beeinträchtigen. weiter

Google: Regierungsanfragen nach Nutzerdaten steigen auf Allzeithoch

Im zweiten Halbjahr reichen Behörden weltweit 40.677 Anfragen ein. Das entspricht einem Plus von 35 Prozent. Die Zahl der betroffenen Nutzer klettert um 39 Prozent auf 81.311. Deutschland liegt in der Statistik inzwischen auf dem zweiten Platz hinter den USA. weiter

EU-US-Datenaustauschabkommen Privacy Shield tritt in Kraft

Die EU-Kommission nimmt das Abkommen mit einem "Angemessenheitsbeschluss" an. Unternehmen können sich ab 1. August für die Teilnahme an Privacy Shield registrieren. Die EU plant zudem einen Bürger-Leitfaden mit Details zum neuen Beschwerdeverfahren. weiter

Nifis: Google sammelt Anruf-Metadaten von Android-Nutzern

Der Vorsitzende des deutschen Sicherheitsvereins sieht darin einen "großen Lauschangriff von Google vergleichbar mit NSA". Wer mit einem Android-Smartphone telefoniere, stimme mit Googles Datenschutzerklärung der Aufzeichnung und Auswertung von Metadaten aller seiner Gespräche zu. weiter

Edward Snowden kritisiert neues russisches Überwachungsgesetz

Provider müssen alle Inhalte ihrer Nutzer sechs Monate und Metadaten drei Jahre vorhalten. Das ist "nicht nur gefährlich, sondern praktisch nicht durchführbar." Ein kleiner ISP mit 50 GBit/s Anbindung müsste dann schließlich rund 100 PByte Daten nur für die Regierung zwischenspeichern. weiter

Zitis: Bundesbehörde soll verschlüsselte Kommunikation knacken

Die "Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich" soll Sicherheitsbehörden bei der Dechiffrierung helfen. Der Start ist mit zunächst 60 Mitarbeitern vorgesehen, bis 2022 soll auf 400 Mitarbeiter aufgestockt werden. Die Politik reagiert auf ständige Warnungen der Polizei vor einer "Verdunkelung" durch Verschlüsselungstechnik. weiter

US-Senat verhindert FBI-Zugriff auf Browserhistorie ohne Gerichtsbeschluss

Von 60 benötigten Stimmen fehlten der Gesetzesänderung zwei. Sie könnte allerdings schon nächste Woche erneut zur Diskussion vorliegen. Datenschützer und Technikfirmen wie Google und Microsoft hatten sich gegen die Ausweitung der Gültigkeit von National Security Letters ausgesprochen. weiter

Forscher der TU Darmstadt härten Tor Browser

Statt Address Space Layout Randomization kommt ein neues System namens Selfrando zum Einsatz. Es randomisiert den Speicherort jeder einzelnen Programmfunktion. Dadurch werden Exploits schwerer zu schreiben, die Speicherkorruption nutzen, weiter

BND muss nur in Ausnahmefällen über Datenaustausch mit NSA Auskunft erteilen

Das hat das Bundesverwaltungsgericht in erster Instanz entschieden. Es wies damit die Klage eines Bundestagsabgeordneten der Linken zurück. Dieser wollte wissen, ob und in welchem Umfang der BND ihn betreffende personenbezogene Daten an den US-Geheimdienst weitergegeben beziehungsweise welche der BND von der NSA erhalten hat. weiter

Glas der Vernunft: Kasseler Bürger ehren Edward Snowden

"Edward Snowden hat uns aufmerksam gemacht auf die Gefahren einer ungezügelten Datennutzung und Datenspeicherung", begründet die Jury ihre Entscheidung. Die Auszeichnung gilt Personen, die sich um Vernunft, Toleranz und die Überwindung ideologischer Schranken verdient gemacht haben. weiter

Verfassungsschutz: Snowden soll russischer Agent sein

Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen vermutet eine Zusammenarbeit mit SWR oder FSB. Darauf sollen gezielte Desinformationskampagnen der Geheimdienste hinweisen. Er räumt ein, dass seine Behörde die Vorwürfe nicht belegen kann. weiter

Snowden-Dokument: MI5 war schon 2010 von Datenfülle überfordert

Er warnte damals "vor dem Risiko eines 'Informationsausfalls', dass also der Service nicht in der Lage ist, lebensrettende Informationen aus Daten zu entnehmen, die er zuvor gesammelt hat." Dies traf laut The Intercept drei Jahre später im Fall eines Mords an einem britischen Soldaten in London exakt ein. weiter

FBI will Biometrie-Datenbank von Privatsphäreregelung ausnehmen

Amerikaner sollen nicht mehr gemäß dem Privacy Act in Erfahrung bringen können, ob sie in NGI erfasst sind und ob die gespeicherten Daten zutreffen. Seit 2008 registriert die Polizei nicht nur Verdächtige: Auch Immigranten, Mitarbeiter von Bundesbehörden und Lehrer müssen in manchen Staaten biometrische Daten erfassen lassen. weiter

Auch EU-Datenschutzbeauftragter lehnt Privacy Shield ab

In seiner derzeitigen Form hält es seiner Ansicht nach einer gerichtlichen Überprüfung nicht stand. Mit Hinblick auf die neue EU-Datenschutzrichtlinie fordert er zudem eine langfristige Lösung. Der Datenschutzbeauftragte vermisst unter anderem einen Schutz vor wahlloser Überwachung. weiter

Tor Project arbeitet an neuer Verschlüsselungstechnik

Sie basiert auf einem verteilten Zufallsgenerator. Mehrere Computer im Tor-Netzwerk erzeugen künftig zufällige Zahlen, die zur Erstellung von Verschlüsselungsschlüsseln benutzt werden. Das soll die Schlüssel unvorhersehbar machen. weiter

Forscher: Websites überwachen Nutzer mit Audio-Fingerabdrücken

Dazu wird nicht etwa das Mikrofon herangezogen, es handelt sich vielmehr um eine Eigenschaft des Audio-Stacks eines Systems. Zunehmend wird via WebRTC die lokale IP-Adresse des Anwenders ermittelt. Auch der Ladestand und installierte Schriftarten können herangezogen werden. weiter

Tor-Entwicklerin floh aus Angst vor FBI nach Deutschland

FBI-Agenten forderten ein persönliches Gespräch mit der Entwicklerin. Mit dem Anwalt der Familie wollten sie nicht sprechen und auch keine Gründe nennen. Im Dezember flog sie verängstigt nach Europa. Im April erkundigte sich das FBI nach der korrekten Adresse für eine Vorladung unter Strafandrohung - erneut ohne Gründe. weiter

EU-Generalanwalt verneint generelles Speicherverbot für Webseitenbetreiber

In der EU müssen Manuel Campos Sánchez-Bordona zufolge Gerichte im Einzelfall darüber entscheiden, ob Verbindungsdaten von Besuchern auf Vorrat gespeichert werden dürfen. Eine dynamische IP-Adresse wertet er als "personenbezogenes Datum", das in der Regel die Identifizierung des Nutzers ermöglicht. Darüber streiten die Bundesregierung und der Piraten-Politiker Patrick Breyer. weiter

Twitter sperrt Geheimdienste aus Analytics-Dienst Dataminr aus

Dataminr hat als einziges Unternehmen Zugriff auf alle öffentlichen Tweets. Es generiert daraus Warnungen vor Katastrophen und Terroranschlägen. Twitter will nun angeblich dem Eindruck widersprechen, es stehe den US-Geheimdiensten nahe. weiter

Bericht: FBI kann nach Einmalzahlung jedes iPhone 5C mit iOS 9 entsperren

Der von der Polizei gezahlte Preis soll unter einer Million Dollar liegen - und damit auch unter der von FBI-Direktor James Comey angedeuteten Summe. Angeblich handelt es sich um einen "physikalischen Mechanismus", der jetzt im Besitz des FBI ist, ohne dass es ihn vollständig verstehen würde. weiter