Vor kurzem ist der Börsenwert von Apple auf über 500 Milliarden Dollar gestiegen. Nur fünf Firmen konnten diese Schwelle in der Vergangenheit überschreiten: Cisco, ExxonMobil, General Electric, Intel und Microsoft. Keine dieser Firmen hat den Firmenwert längerfristig über dieser Marke halten können. Aus dem Kreis dieser Elite hält sich mit einem Börsenwert von über 400 Milliarden Dollar ExxonMobil noch am besten. Microsoft kommt aktuell auf 268 Milliarden, General Electric erreicht 211 Milliarden, Intel 140 Milliarden und Cisco 112 Millarden.
Aktuell ist Apple 586 Milliarden Dollar wert. Damit fehlen zum bisherigen Rekord von Microsoft im Jahr 1999 von 604 Milliarden nicht mehr viel. Laut PiperJaffrey-Analyst Gene Munster wird die Apple-Aktie schon bald einen neuen Bestwert setzen. Munster geht davon aus, dass das Papier binnen Jahresfrist auf 910 Dollar steigt. In der Folge soll die Aktie in 2014 die 1000-Dollar-Marke überschreiten. In diesem Fall würde der Firmenwert auf gut 1000 Milliarden Dollar steigen. Betrachtet man die Kapitalisierung der US-Tech-Industrie kommt allein Apple auf einen Anteil von 17 Prozent. Laut den Annahmen von Munster könnte dieser Anteil in 2014 auf 26 Prozent steigen.
Mehrere Gründe sprechen laut Munster für diese Entwicklung. Als erstes sieht er für die Zukunft einen weiteren Anstieg der Einnahmen, die beispielsweise aus iPhone-Upgrades resultierten. Seinen Annahmen zufolge kauft sich ein iPhone-Besitzer alle 21 Monate ein neues Gerät. Bis 2015 führe damit ein Drittel aller iPhone-Kunden ein Upgrade durch. Dass das neue Gerät auch wieder ein iPhone wird, wird durch eine eigens durchgeführte Befragung bestätigt. Demnach wollen 94 Prozent der von PipperJaffrey befragten iPhone-Besitzer wieder ein Apple-Smartphone kaufen.
Apple ist mehr Wert als Microsoft und Google zusammen.
iPhone-Modell für 200 Dollar
Außerdem werde die von Steve Jobs und Steve Wozniak gegründete Firma im Smartphone-Segment weiter wachsen. In 2011 erreichte Apple einen Marktanteil von 19 Prozent, der bis 2015 auf 33 Prozent steigen werde. Dabei sinkt aber der durchschnittliche Preis pro Gerät von 580 Dollar in 2011 auf 435 Dollar in 2015. Letzteres führt Munster auf den Verkauf ältere iPhone-Modelle zu niedrigeren Preisen zurück, was die Firma seit einiger Zeit bereits praktiziere. Neben dem iPhone 4S, das in Deutschland ohne Vertrag ab 629 Euro erhältlich ist, bietet Apple auch das iPhone 4 für 519 und das 3GS für 369 Euro an. Munster erwartet für Ende 2015 einen Einstiegspreis für ein älteres iPhone-Modell von 200 Dollar. Der geschätzte Verkaufsumfang von über einer Milliarde Geräte für den Gesamtmarkt stelle für Apple ein Riesenpotential dar. Munster glaubt, dass Apple und Samsung in 2015 den Smartphone-Markt mit einem Gesamtanteil von über 80 Prozent dominieren werden.
Munster betont, dass seine Schätzungen auf Basis des aktuellen Produktportfolios basieren. Den Einfluss eines laut Gerüchten für 2013 geplanten Fernsehgeräts könne den Kursanstieg zusätzlich verstärken. Zudem liegt den Berechnungen Munsters ein konstantes Kursgewinnverhältnis (KGV) von 12 zugrunde. Derzeit kommt die Aktie auf ein KGV von 17 (gemessen am Gewinn der vergangenen zwölf Monate). Das Kursgewinnverhältnis gilt allgemein als guter Indikator dafür, ob eine Aktie überbewertet ist oder nicht. Je niedriger dieser Wert, desto besser. Zum Vergleich: die Google-Aktie kommt auf ein KGV von 21, IBM auf 16, Intel auf 11, Microsoft auf 11, Cisco auf 16, ExxonMobil auf 10, General Electric auf 16, Amazon auf 143, eBay auf 15, Samsung auf 15.
Neben Munster hat auch Analyst Brian White von Topeka Capital Markets das Kursziel für die Apple-Aktie auf 1000 Dollar angehoben. Mark Moskowitz von JP Morgan sieht die Entwicklung nicht ganz so optimistisch: Sein Kursziel hat er von 625 Dollar im Dezember 2012 auf jetzt 715 Dollar angehoben. Insgesamt kennen die Analysten jedoch fast nur eine Richtung hinsichtlich des Kursverlaufs. Laut Bloomberg raten 54 von 55 Experten zum Kauf des Papiers, während nur einer für den Verkauf plädiert.
Die Bekanntgabe der Quartalszahlen hat Apple für den 24. April geplant. Dann wird man sehen, ob das aktuelle Geschäft die Schätzungen der Analysten unterstützt. Interessant dürfte auch die Einschätzung der Apple-Manager zur zukünftigen Entwicklung werden. Diese sind traditionell eher konservativ und führten in der Vergangenheit nicht selten zu einem Kursabschlag. Wie dem auch sei: Wer sein Geld in Apple-Aktien investiert hat, konnte zuletzt ordentliche Gewinne erzielen. Die Financial Times hat dafür vor zwei Wochen ein anschauliches Beispiel gewählt: Hätte man im November 2001 statt den ersten iPod für 399 Dollar zu kaufen, das Geld in Apple-Aktien investiert, wären diese heute 26.000 Dollar wert.
Tipp: Wie gut kennen Sie Windows? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
Kursanstieg der Apple-Aktie in den letzten sechs Monaten.
Neueste Kommentare
Noch keine Kommentare zu Analyst: Apples Wert soll auf 1000 Milliarden Dollar steigen
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.