Trotz schwierigem Wirtschaftsklima: Europäische Softwarefirmen forcieren Forschung

Die 100 größten Softwarefirmen Europas mussten bei steigenden Umsätzen deutliche Gewinnrückgänge hinnehmen. Dennoch investierten sie 2012 mit 6,8 Milliarden Euro um 20 Prozent mehr in Forschung und Entwicklung. Das weist ein jährlich erstellter Index aus, an dem IDC und die CXP Group mitwirkten.

Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen haben Europas größte Softwarefirmen in zwölf Monaten ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung um 20 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro gesteigert. Das zeigt der zum achten Mal erstellte Index Truffle 100, der auf einer Umfrage unter den 100 größten europäischen Softwarefirmen basiert.

europa_top100-v6

Die Umfrage wird von der Private-Equity-Gesellschaft Truffle Capital durchgeführt und von Neelie Kroes unterstützt, der EU-Kommissarin für die Digitale Agenda. Beteiligt sind außerdem IDC und die CXP Group. Die jetzt veröffentlichte Ausgabe 2013 erfasst die Entwicklung im Jahr 2012 und bestätigt erneut Deutschlands führende Position unter den europäischen Ländern, gefolgt von Großbritannien und Frankreich.

„Europa hängt jetzt mehr denn je von seinen innovativen Sektoren ab, wenn es wettbewerbsfähig sein will“, sagte Máire Geoghegan-Quinn, die EU-Kommissarin für Wissenschaft und Forschung. Sie verwies darauf, dass die Software- und Computerfirmen im Zeitraum 2012 bis 2014 eine beeindruckende jährliche Steigerung ihrer Investitionen in Forschung und Entwicklung um durchschnittlich 11 Prozent erwarten. „Das ist eine willkommene Mobilisierung im Kampf um Wachstum und Jobs.“

Mit ihren Investitionen als führend erwiesen sich wieder SAP, Dassault Systemes und Sage, gefolgt von Hexagon und Wincor Nixdorf. Die 100 für den Index befragten Unternehmen konnten im Jahr 2012 ihre Umsätze um 10 Prozent auf 41,1 Milliarden Euro steigern, mussten aber gleichzeitig um 8,7 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro schrumpfende Gewinne hinnehmen.

Deutschland stellt 14 Firmen im Index, die für 49,4 Prozent der gesamten Umsatzerlöse verantwortlich waren. 22 Firmen aus Großbritannien erzielten zugleich nur 14,6 Prozent der Umsätze. 19 Unternehmen aus Frankreich holten 10,6 Prozent.

Die befragten Firmen peilen im nächsten Jahr überwiegend Wachstumsraten zwischen 5 und 15 Prozent an. 93 Prozent von ihnen sagen, dass sie auch 2014 weitere Einstellungen planen. Die bedeutendsten Trends im kommenden Jahr sehen sie in Cloud-Computing, SaaS und mobilen Anwendungen.

Truffle-CEO und Mitgründer Bernard-Louis Roques hob hervor, dass die Unternehmen trotz des Gewinnrückgangs 20 Prozent mehr für Forschung und Entwicklung investierten und für 6 Prozent mehr Arbeitsplätze in diesem Bereich sorgten. Sie hätten mehr investiert, als sie verdienten, und damit bewiesen, dass sie an die Zukunft glauben. Die Softwarebranche bleibt laut Roques „ein beständiger Katalysator der Innovation“, treibt das wirtschaftliche Wachstum Europas und die Schaffung neuer Jobs voran.

Themenseiten: Forschung, IT-Business, Software

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu Trotz schwierigem Wirtschaftsklima: Europäische Softwarefirmen forcieren Forschung

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *