Neue Gerüchte zu iMacs und Macbooks mit ARM-Prozessoren

Beide Reihen wurden 2006 auf Intels x86-Architektur umgestellt. ARM-Chips versprechen weniger Kosten und Stromverbrauch - aber auch deutlich weniger Leistung. Profitieren könnten neben Apple selbst auch Samsung und TSMC als Chipfertiger.

Eine Reihe von Berichten suggeriert, dass Apple plant, in seinen iMacs und Macbooks künftig ARM-Prozessoren zu verbauen. Die Desktops und Notebooks sind seit 2006 mit x86-Halbleitern von Intel ausgestattet, während Apples eigene Prozessoren, die auf ARMs Architektur basieren und von Samsung gefertigt werden, bisher ausschließlich in den Mobilgeräten iPhone und iPad zum Einsatz kommen.

Apples A7 war der erste in Smartphones eingesetzte 64-Bit-Prozessor (Bild: Apple)

Die Diskussion trat letzte Woche Hyunwoo Doh von Jeffries los, der Samsung als möglichen Nutznießer sah, wenn Apple „seine PCs auf ARM-basierte Chips“ umstellt. Er berief sich auf Bemerkungen von „Branchenteilnehmern“. Tiernan Ray von Barron’s Tech Trader gab daraufhin die „unterlegene Leistung“ im Vergleich zu Intel-CPUs zu bedenken.

Aus Taiwan steuerte United Daily News die seit Langem diskutierte Möglichkeit bei, dass die Fertigung der Apple-Chips von Samsung zu TSMC wechseln könnte. Schließlich heißt es schon länger, Apple strebe mehr Unabhängigkeit von seinem Konkurrenten Samsung an. Die Nachrichtensite schrieb, Apple werde „Berichten zufolge x86-basierte Intel-Prozessoren in iMacs durch ARM-basierte Prozessoren ersetzen, um die Herstellungskosten und den Stromverbrauch zu senken.“

Diese Berichte kreisten noch um die Desktop-Reihe iMac. Inzwischen haben diverse Mac-Websites nachgetragen, dass Apple auch für Macbooks einen Umstieg in Erwägung ziehe. Naheliegender wäre sicherlich der Einsatz stromsparender ARM-Chips in Notebooks, während ein PC oder iMac ja keine Akkulaufzeit zu berücksichtigen hat.

Im vergangenen Herbst hatte Apples erster 64-Bit-Prozessor A7 signifikante Leistungssteigerungen für iPad und iPhone 5S ermöglicht. (Bei der Präsentation sprach Apple von einer CPU der „Desktop-Klasse“, wie unter anderem Mark Shuttleworth von Canonical auffiel.) Diese Geräte übernehmen ohnedies zunehmend Funktionen, die „früher Macs und PCs vorbehalten waren“, wie Bill Shope von Goldman Sachs gegenüber Barron’s sagte. Die Verfügbarkeit von Microsoft Office fürs iPad dürfte diesen Trend unterstreichen.

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Intel, dessen Chipherstellung längst nicht mehr ausgelastet ist, würde ein Verlust des Kunden Apple schwer treffen. Es soll sich 2012 sogar als Foundry für Apples ARM-Chips ins Gespräch gebracht haben. Vergangenen Oktober hat Intel-CEO Brian Krzanich dann besondere Vorteile von Intels Fertigungstechnik im Vergleich zu der von Apples A7-Chip herausgestellt, die mehr Leistung und Energieeffizienz bringen.

„Alle unsere Produkte sind 64-Bit“, sagte Krzanich. „Die Produkte, die wir heute ausliefern, sind bereits 64-Bit. Sie könnten außerdem Dinge wie die Transistordichte ansehen und – entschuldigen Sie das Wortspiel, Äpfel mit Äpfeln vergleichen, also den A7 mit unserem Bay Trail und seiner hohen Dichte dank 22-Nanometer-Technik. Dann sehen Sie, dass unsere Transistordichte höher ist als die des A7.“ Er lobte den Apple-Chip als „gutes Produkt“, aber laut Moore’s Law gebe es Vorteile durch den Schritt von 28 zu 22 Nanometern. „Und wir glauben, dass mit 14 Nanometern einfach das Mooresche Gesetz weiter seine Gültigkeit beweist. Es bringt die doppelte Dichte.“

[mit Material von Brooke Crothers, News.com]

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