Salesforce.com wird am morgigen Dienstag auf seiner Hausmesse Dreamforce die Analytik-Cloud Wave präsentieren. Mit ihr will es seine Plattform für andere geschäftiche Einsatzszenarien und Anwendungen öffnen. Zielgruppe sind auch Nutzer abseits von Sales- und Marketing-Abteilungen.
Die Analytics Cloud soll strukturierte und unstrukturierte Daten aus jeglichen Quellen verarbeiten können. Der Zugriff wird auch von Mobilgeräten aus umfassend möglich sein. Salesforce verspricht, dass Wave Daten eines Unternehmens für normale Business-Nutzer auf einfache Weise zugänglich macht.
Einzelheiten zum Rollout wird CEO Marc Benioff am Dienstag in San Francisco vorstellen. Das in zweijähriger Entwicklung entstandene Wave passt strategisch zu Salesforce Bestrebungen, ein Enterprise-Player zu werden, der nahezu alle Funktionen anbietet. Beispielsweise kann Wave als Analytik-Front-End für Personalwesen, Lieferkette oder Produktion dienen. Der größte Vorteil für Unternehmen ist, dass sie ihren adressierbaren Markt vergrößern können.
Zum Start von Wave kann Salesforce auf eine Reihe angesehener Partner verweisen. Unter den 30 Firmen sind beispielsweise große Beratungsunternehmen wie Accenture, Deloitte und PwC oder Datenintegratoren wie Informatica und Mulesoft. Die Analytik-Cloud wird laut Salesforce-Vertretern aber auch mit Anwendungen funktionieren, die nicht von direkten Partnern stammen, etwa mit Software von Oracle, SAP, Tableau und Splunk.
Bisher bietet Salesforce fünf Clouds an – Wave wird die sechste und künftig eventuell sogar die wichtigste. Denn der beste Weg, wie Salesforce jeden Mitarbeiter in Unternehmen ansprechen kann, ist durch Analytics. Zwar ist Salesforce schnell gewachsen, doch um mit Konzernen wie Oracle mithalten zu können, muss es über CRM, Sales und Marketing sowie Kundendienst hinaus gehen.
Mit dem Start von Wave will Salesforce anhand einer ansprechenden Nutzererfahrung die breite Masse für Datenanalyse begeistern. Laut Stephanie Buscemi, für Wave zuständige Marketing-Chefin, wurde es von Videospielen und deren sofortigen Belohnungssystemen inspiriert. So lösen sich Diagramme auf und formieren sich neu, wenn ein Nutzer eine andere visuelle Aufbereitung auswählt. Auch beim Verbinden von Daten verfolgt Wave einen simplen grafischen Ansatz. Laut Anna Rosenman, Direktorin der Salesforce Analytics Cloud, suchte man nach „süchtig machenden und intuitiven Erfahrungen“: „Es kann nicht um Zeilen und Spalten gehen. Wir wollten, dass sich jeder beim Gebrauch und der Interaktion mit dem Produkt gut fühlt.“
Wenig überraschend läuft Wave nativ auf der Salesforce-Plattform. Rechteverwaltung und Sicherheit orientieren sich an anderen Salesforce-Anwendungen. Durch die Integration mit Chatter werden sich Daten auch via Social Network weiterverbreiten lassen.
Zu den Preisen hat sich Salesforce bisher nicht explizit geäußert, doch es wird Abonnements für die Plattform sowie pro Nutzer geben. Neben einem „Explorer“-Abonnement für Geschäftskunden ist zudem eine „Builder“-Version für Datenforscher und Business-Analysten geplant. Die Wave-App für iOS soll ab Dienstag im App Store verfügbar und bereits mit Daten bestückt sein. So will Salesforce Nutzer zum Ausprobieren der Oberfläche und zum Einstieg in die Datenanalyse animieren.
[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]
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