Apple sperrt angeblich Navigations-Apps von Drittanbietern aus CarPlay aus

Aktuell unterstützt die Fahrzeugintegrationslösung laut Navigon ausschließlich Apple Maps. Anwender müssen daher auf Zusatzfunktionen wie einen Fahrspurassistenten oder Offline-Betrieb verzichten, die zum Umfang anderer Apps gehören.

Apple lässt angeblich keine Navigations-Apps von Drittanbietern für seine Fahrzeugintegrationslösung CarPlay zu. Das berichtet die Website iPhone-Ticker unter Berufung auf den Navigationsgerätehersteller Navigon.

Ferrari setzt Apples CarPlay in seinen Fahrzeugmodellen FF und California T ein (Bild: Ferrari).Ferrari setzt Apples CarPlay in seinen Fahrzeugmodellen FF und California T ein (Bild: Ferrari).

Ein Vertreter der Garmin-Tochter erklärte gegenüber dem Portal: „Wir würden unsere Navigon-Apps liebend gerne für CarPlay veröffentlichen, allerdings ist dies vorerst nicht möglich, da Apple gegenwärtig keine Navigations-Apps für CarPlay zulässt. Sobald Apple allerdings die CarPlay-Integration auch für Navigations-Apps erlaubt, werden wir uns eingehend mit diesem Thema befassen.“

Bis dahin können Anwender ausschließlich Apples eigene Karten-Anwendung zur routengeführten Navigation mittels CarPlay nutzen. Daher müssen sie auf einige Zusatzfunktionen wie einen Fahrspurassistenten verzichten, die in einigen Drittanbieter-Apps enthalten sind. Zudem setzt Apple Maps, das zur Einführung mit iOS 6 mit zahlreichen Kinderkrankheiten zu kämpfen hatte, eine aktive Internetverbindung voraus. Lösungen von Navigon oder TomTom ermöglichen hingegen auch eine Offline-Nutzung.

CarPlay selbst wird bisher nur von wenigen Fahrzeugherstellern unterstützt. Als einer der ersten lieferte Ferrari Anfang September Modelle mit Apples System aus. Es erlaubt die Integration von iOS-Geräten ins Fahrzeug-Informations- und Unterhaltungssystem. Andere CarPlay-Partner wie Mercedes und Volvo haben den Start der Technik auf das kommende Jahr verschoben. Aktuell sind hauptsächlich Nachrüstsätze erhältlich, beispielsweise von Pioneer. Auch Alpine Electronics will noch im Dezember mit dem Digital Media Receiver iLX-700 eine solche Lösung anbieten.

Apple hatte CarPlay Anfang März auf dem Genfer Auto-Salon offiziell vorgestellt. Dort präsentierte Mercedes Benz ein Modell der neuen C-Klasse mit der Technik. Mit CarPlay können Anwender über das Bordsystem des Fahrzeugs per Sprachsteuerung auf Funktionen des iPhone zugreifen. Unterstützt werden etwa Telefonate via Freisprecheinrichtung, Nachrichtenübermittlung, Navigation und Musikstreaming. Einen ausführlichen Ausblick auf die Technik hatte Apple schon im vergangenen Jahr auf seiner Entwicklermesse WWDC gegeben.

Google arbeitet mit Android Auto an einem ähnlichen System. Bei der Vorstellung Ende Juni gab es die Unterstützung durch 28 Autohersteller an. Zusammen mit Technologiepartnern wie Alpine und Harman summiert sich die Anzahl von Firmen auf 44. Auch Microsoft entwickelt mit „Windows for Cars“ eine vergleichbare Lösung.

Ein Blick auf die Unterstützerliste von Apple und Google zeigt, dass zahlreiche Firmen beide Technologien unterstützen, andere sich aber für die ein oder andere Plattform entschieden haben. Über kurz oder lang dürften Autohersteller weder Apple CarPlay noch Android Auto ignorieren. Mercedes Benz kündigte schon auf dem Genfer Auto-Salon die Unterstützung beider marktbeherrschenden Mobilbetriebssysteme an.

Mit Android Auto, Apple CarPlay und Windows for Cars wollen die Hersteller die Nutzung von Apps und Diensten des Smartphones innerhalb des Fahrzeug-Informations- und Unterhaltungssystems zugänglich machen. Eine zentrale Rolle dabei spielen die jeweiligen Sprachassistenten Google Now, Apple Siri und Microsoft Cortana.

Tipp: Wie gut kennen Sie Apple? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Themenseiten: Apple, Auto & IT, Navigation, iOS

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