Strafverfolgungsbehörden konfiszieren 292 Domains von Produktfälschern

An der internationalen Operation namens "In Our Sites: Transatlantic V" waren Ermittler aus 19 Ländern beteiligt. Über die jetzt gesperrten Websites wurden gefälschte Luxusartikel, Sportbekleidung, Elektronikgeräte, Arzneimittel sowie Raubkopien von Filmen und Musik vertrieben.

In einer gemeinsamen Aktion haben Ermittlungsbehörden aus 19 Ländern insgesamt 292 Internet-Domains beschlagnahmt, über die Produktfälschungen vertrieben wurden. An der Operation namens „In Our Sites: Transatlantic V“ waren Europol, die US-Behörden Immigration and Customs Enforcements (ICE) und Homeland Security Investigations (HSI) sowie weitere 25 Strafverfolgungsbehörden beteiligt.

Europol-Hinweis auf einer beschlagnahmten Site (Bild: via TechWeekEurope)Europol-Hinweis auf einer beschlagnahmten Site (Bild: via TechWeekEurope)

Wie Europol mitteilt, gingen bei ihm und dem National Intellectual Property Rights Coordination Center (NIPRCC) seit August Hinweise von Markenrechtsinhabern auf die Websites der Produktfälscher ein. Diese seien dann an die einzelnen Strafverfolgungsbehörden der involvierten Länder weitergeleitet worden.

Die konfiszierten Domainnamen sind nun in Besitz der Regierungen der an der Operation beteiligten Staaten. Besucher der entsprechenden Seiten bekommen entweder einen Hinweis auf die Beschlagnahme samt einer Erklärung zu Copyright-Verletzungen zu sehen oder können die Website gar nicht mehr aufrufen. Zu den darüber am häufigsten angebotenen Produktfälschungen zählten wie üblich Luxusartikel, aber auch Sportbekleidung, Elektronikprodukte, Pharmazeutika sowie Raubkopien von Filmen und Musik.

„Die Verletzung von geitigen Eigentumsrechten ist ein wachsendes Problem in unserer Wirtschaft sowie für Millionen Hersteller und Verbraucher“, kommentierte Europol-Direktor Rob Wainwright. „Europol wird zusammen mit seinen internationalen Partnern hart gegen diese kriminellen Netzwerke vorgehen, die für diese illegalen Aktivitäten verantwortlich sind.“

Laut BBC blieben Verhaftungen bisher aus, könnten aber in Kürze folgen. Zunächst ging es den Strafverfolgungsbehörden offenbar darum, den Produktfälschern das Weihnachtsgeschäft zu vermiesen. So erklärkte der ausführende Direktor des NIPRCC, Bruce Foucart: „Produktfälscher machen sich die Vorweihnachtszeit zunutze, um überall billige Fälschungen an unbedarfte Kunden zu verkaufen. Verbraucher müssen sich selbst, ihre Familien und ihre persönlichen Finanzdaten vor den kriminellen Netzwerken schützen, die diese Betrugsseiten betreiben.“

Mit den jetzt 292 konfiszierten Domains steigt die Zahl der im Rahmen des im November 2012 gestarteten IOS-Projekts beschlagnahmten Domains auf 1829. Die Konfiszierung von Internet-Domains ist laut Europol aber nur eine Maßnahme, um gegen Produktfälscher vorzugehen. Zugleich konzentrierten sich die Strafverfolgungsbehörden verstärkt darauf, in Einklang mit dem EU-Aktionsplan zur Verbesserung des Schutzes und der Durchsetzung von Immaterialgüterrechten die Geldflüsse nachzuverfolgen.

[mit Material von Colin Barker, ZDNet.com]

Themenseiten: E-Commerce, Europol, Internet, Urheberrecht

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