Offenbar hat ein Hackerangriff die Internetseiten des Deutschen Bundestags und von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeitweilig lahmgelegt. Die Domains www.bundestag.de und www.bundeskanzlerin.de sind aktuell nicht erreichbar.
Zu dem Angriff bekannt hat sich die Hackergruppe CyberBerkut. Sie begründet die Attacke mit dem heutigen Besuch des ukrainischen Ministerpräsidenten Arseni Jazenjuk in Berlin. Wie CyberBerkut auf seiner Website ausführt, wolle Jazenjuk weitere Gelder von der EU und dem Internationalen Währungsfonds, um den Konflikt in der Ost-Ukraine fortzusetzen.
„Jazenjuk will Geld, um den Krieg auszuweiten und nicht um die zusammengebrochene Infrastruktur unseres Landes wiederaufzubauen“, so die Hacker. Daher dürfe Deutschland keine finanzielle und politische Unterstützung für ein „kriminelles Regime in Kiew“ leisten, das einen blutigen Bürgerkrieg entfesselt habe.
Regierungssprecher Steffen Seibert bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur DPA den Angriff auf die vom Bundespresseamt betriebenen Internetseiten. Dieser habe um etwa 10 Uhr begonnen. Das Rechenzentrum des Dienstleisters stehe „unter einem schweren Angriff“, offenbar um das System durch massenhafte externe Anfragen gezielt zu überlasten. „Es sind Gegenmaßnahmen eingeleitet“, erklärte Seibert, der noch keine Einzelheiten mitteilen konnte. Das Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sei eingeschaltet worden.
CyberBerkut hatte schon im März 2014 Websites der NATO und des Cyber Defence Center des Bündnisses mittels einer Distributed-Denial-of-Service-Attacke zeitweise lahmgelegt. Die offenbar pro-russischen Hacker verwenden auf ihrer Website die russische Sprache – und nicht die ukrainische, auch wenn es sich angeblich um eine ukrainische Gruppierung handelt.
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