Google Play hat weltweit ein auf das Alter des Nutzers abgestimmtes Einstufungssystem für Apps und Spiele eingeführt. Dadurch verspricht es Entwicklern einfacheren Umgang mit den in jedem Land unterschiedlichen Vorschriften, während junge Nutzer nach seiner Darstellung leichter für sie geeignete Apps und Inhalte finden.
Das neue Jugendschutz-System verwendet Einstufungen der International Age Rating Coalition (IARC) und der durch sie vertretenen Organisationen. Dazu gehören das Entertainment Software Rating Board (ESRB), die Pan-European Game Information (PEGI), das Australian Classification Board, die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) und die Classificação Indicativa (ClassInd). In von ihnen nicht durch eine Selbstkontrolle abgedeckten Ländern wird eine allgemeine Altersempfehlung angezeigt.
Ab sofort können Entwickler einen inhaltsbezogenen Fragebogen zu allen ihren Apps und Spielen ausfüllen, um ein Alterseinstufung zu erhalten. Das geht Google zufolge „schnell, automatisiert und für Entwickler kostenlos.“ Der Fragebogen findet sich in der Developer Console. In den nächsten Wochen wird das Ergebnis dann in Google Play weltweit zu sehen sein. Eine genauere Zeitangabe gibt es vorerst nicht.
Den Fragebogen auszufüllen ist eine „Empfehlung“ an Entwickler, die Google allerdings mit einer Drohung verbindet: „damit die Apps auch weiterhin auf Google Play verfügbar bleiben“. Apps, für die kein Fragebogen ausgefüllt wurde, klassifiziert es künftig als „Unrated“ (nicht eingestuft). Je nach Land können sie für bestimmte Nutzer gesperrt bleiben.
Entwickler neuer Apps und Spiele haben ohnehin keine Wahl: Ab Mai muss für alle neuen Apps und für Aktualisierung von bestehenden Apps ein Fragebogen ausgefüllt werden, bevor diese auf Google Play veröffentlicht werden.
Bisher waren in Google Play nur bei Filmen Altersfreigaben nach FSK zu sehen. Für Apps und Spiele gab es bis heute schlicht kein vergleichbares Einstufungsprogramm. Das neue IARC-Angebot (PDF) wollen auch Sony und Microsoft in ihren Online-Stores für Spiele aufgreifen. Mozilla hat angekündigt, es im Marktplatz für Firefox OS ab sofort zu verwenden.
Parallel hat Google einen neuen, manuellen Prüfprozess für Apps angekündigt. Er soll dazu führen, dass unerwünschte Apps gar nicht erst in den Play Store kommen. Die Prüfung durch ein Expertenteam sei in den letzten Wochen schon ausprobiert worden, und sie führe nicht zu Verzögerungen bei der Freigabe, heißt es mit einem Seitenhieb auf Apple: Man werde „auch weiterhin Entwickler dabei unterstützen, ihre Produkte innerhalb von wenigen Stunden – anstelle von Tagen oder Wochen – zu veröffentlichen.“
Für Entwickler biete dies zusätzliche Vorteile, schreibt Google weiter. Sie bekämen nämlich mehr Informationen, warum Apps abgelehnt oder gesperrt wurden, und könnten bei leichten Verstößen gegen die Richtlinien unkompliziert nachbessern.
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