Hacking Team bestätigt Datenverlust

Unbekannte erbeuteten demnach vertrauliche E-Mails und Dokumente. Ein Sprecher von Hacking Team äußert sich allerdings nicht zur Echtheit der im Internet veröffentlichten Daten. Forscher halten die Daten jedoch für authentisch.

Der italienische Softwarehersteller Hacking Team hat einen Einbruch in sein Computersystem und den Verlust vertraulicher Daten wie E-Mails und Geschäftsdokumente bestätigt. Einem Sprecher des Unternehmens zufolge ist das Ausmaß des Hackerangriffs noch nicht klar. Hacking Team prüfe zudem noch, welche Daten tatsächlich entwendet wurden.

Am Wochenende hatten Unbekannte die Kontrolle über das Twitter-Konto von Hacking Team übernommen und dort Links zu insgesamt 400 GByte Daten veröffentlicht, die aus dem Netzwerk des Unternehmens stammen sollen. Die Echtheit dieser Daten hat Hacking Team bisher allerdings nicht bestätigt.

Hacking Team (Screenshot: ZDNet)Vor allem einige der durchgesickerten Rechnungen von Hacking Team decken sich mit Erkenntnissen der Forschungsgruppe Citizen Lab der Munk School of Global Affairs an der University of Toronto. Sie bringt Hacking Team in Verbindung mit rund zwei Dutzend Staaten, darunter auch Länder, die nicht unbedingt für einen starken Schutz von Menschen- und Bürgerrechten bekannt sind. „Einige Berichte scheinen unsere Forschung zu bestätigen, die eine Nutzung durch repressive Regierungen wie Äthiopien und Sudan zeigt“, heißt es in einer Stellungnahme von Citizen Lab. Laut einem Tweet von Eva Galperin, Global Policy Analyst bei der Electronic Frontier Foundation, stehen auch die Länder Marokko, Panama und Mexiko sowie die USA, Australien und Deutschland auf der Kundenliste des Unternehmens.

„Die Berichte weisen auf fehlende Transparenz und Verantwortung im Markt für Überwachungssoftware hin“, so Citizen Lab weiter. „Wir glauben, dass mehr Wissen über diesen Markt entscheidend ist für ein freies und sicheres Internet.“

Hacking Team bietet unter dem Namen DaVinci ein Fernzugriffs-Tool an, das in der Lage sein soll, die Verschlüsselung von Dateien, E-Mails und Voice-over-IP-Verbindungen zu knacken. Seine Produkte, die von einer Vielzahl von Antivirusprogrammen nicht erkannt werden, verkauft es an Regierungen und Organisationen.

Ein von den Hackern veröffentlichtes Dokument legt laut Christopher Soghoian, Principle Technologist der American Civil Liberties Union, nahe, dass Hacking Team seit einem Jahr versucht, eine Untersuchung der Vereinten Nationen zu den Geschäften des Unternehmens mit bestimmten Mitgliedstaaten zu behindern. 2012 hatte die Organisation Reporter ohne Grenzen Hacking Team zu einem „Feind des Internets“ erklärt. Seine Produkte sollen von mehreren Staaten auch gegen Journalisten und Aktivisten eingesetzt worden sein.

[mit Material von Josh Taylor, ZDNet.com]

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2 Kommentare zu Hacking Team bestätigt Datenverlust

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  • Am 8. Juli 2015 um 2:52 von Judas Ischias

    Wie war das noch mit der Grube, in die man selbst hineinfällt?
    Ist eben der gerechte Ausgleich, dass es auch mal solche Firmen erwischt.;)
    Da kommt wirklich kein Mitleid auf.

  • Am 7. Juli 2015 um 12:19 von Frank Furter

    Irgendwie habe ich Schwierigkeiten, Mitleid mit den „Opfern“ zu empfinden.
    Bleibt nur zu sagen:
    mal sehen, wer hier bei uns die Kooperation mit diesem Unternehmen gut heißt ;)
    (siehe: http://www.tagesschau.de/inland/schindler-bnd-101.html)

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