Abzocke bei Amazon: Betrüger kapern seriöse Marketplace-Shops

Sie stellen dort Lockangebote ein, die der Kunde aber nicht auf dem üblichen Weg über Amazons internes System bezahlen soll. Stattdessen wird er aufgefordert, den vermeintlichen Verkäufer vor der Bestellung per E-Mail zu kontaktieren und den Kaufbetrag per Vorkasse zu überweisen.

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt bei ungewöhnlich günstigen Angeboten bei Amazon-Marketplace-Händlern zu besonderer Vorsicht. Denn aktuell versuchen Kriminelle verstärkt, Kunden abzuzocken, indem sie vermeintliche Schnäppchen in seriöse Shops einschleusen. „Bei Amazon wurden die Shops seriöser Händler von Betrügern gekapert, die so versuchen, ans Geld der Kunden zu kommen, ohne Ware zu liefern“, erklären die Verbraucherschützer.

Erkennen lassen sich die betrügerischen Angebote an der Aufforderung im Beschreibungstext, sich vor der Bestellung unbedingt per E-Mail mit dem angeblichen Verkäufer in Verbindung zu setzen. Dadurch wollen die Kriminellen Amazons übliches Bezahlsystem umgehen, das den Kunden normalerweise bei Einkäufen auf dem Amazon Marketplace absichert.

Per E-Mail fordern die Betrüger Vorauskasse auf ein Konto im Ausland (Screenshot: vz-nrw.de).Per E-Mail fordern die Betrüger Vorauskasse auf ein Konto im Ausland (Screenshot: vz-nrw.de).

Mitarbeiter der Verbraucherzentrale NRW sind zum Schein auf ein solches Lockangebot eingegangen und haben sich als Kaufinteressent ausgegeben. Sie verschickten eine E-Mail an die im Beschreibungstext angegebene Adresse und erhielten tatsächlich eine Antwort. In dieser forderten die angeblichen Verkäufer in gebrochenem Deutsch zunächst dazu auf, Namen und Anschrift anzugeben, die dann in eine gefälschte Amazon-Bestellbestätigung übertragen wurden. Diese enthielt wiederum die Aufforderung, den Kaufpreis per Vorkasse zu überweisen – an ein polnisches Konto.

Natürlich sollte man als Marketplace-Kunde solch einer Zahlungsaufforderung auf keinen Fall nachkommen. „Ein noch so guter Preis sollte kein Argument sein, sich auf gefährliche Einkaufspfade locken zu lassen“, warnen die Verbraucherschützer.

Ihnen zufolge handelt es sich bei der aktuellen Abzocke um eine Verfeinerung einer länger bekannten Betrugsmasche. Schon 2013 hatten laut Verbraucherzentrale NRW immer wieder „Neue Verkäufer“ tausende Billigangebote namhafter Technikprodukte in den Amazon Marketplace eingeschleust. Damals entfernte Amazon die betrügerischen Schnäppchen aus seinen Suchlisten und versprach: „Wir haben Maßnahmen ergriffen, dass es zu keinen weiteren Unregelmäßigkeiten kommt.“ Offensichtlich waren diese aber nicht so wirksam wie gedacht.

Wie es den aktuellen Betrügern gelang, ihre Lockangebote in die Shopsysteme seriöser Marketplace-Händler einzustellen, ist noch unklar. Der Verbraucherzentrale NRW zufolge geben sie sich gegenüber den Shopbetreibern offenbar als Amazon aus und bieten ihnen Verkaufsseminare an. Auf diesem Weg könnten sie an die benötigten Zugangsdaten gekommen sein.

Durch echt wirkende Phishing-E-Mails versuchten Cyberkriminelle zuletzt auch, an Amazon-Kundendaten zu gelangen. In den Nachrichten ist von einer angeblichen Kontosperrung die Rede. Für die Reaktivierung sollen Nutzer ihre Zugangsdaten bestätigen. Der angegebene Link führt allerdings nicht zu Amazon, sondern zu einem Server der Kriminellen.

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23 Kommentare zu Abzocke bei Amazon: Betrüger kapern seriöse Marketplace-Shops

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  • Am 14. September 2016 um 12:31 von Beobachter

    Also ich will mich gar nicht an der Diskussion – oder eher Streiterei – um Plagiate bei Amazon und deren vermeintlich wissentlicher Duldung solcher beteiligen, da das wie schon zuvor geschrieben nicht das Thema des Artikels ist. Es ging um Angebote mit betrügerischen Absicht in z.T. gekaperten Shops und von immer neuen Anbietern.

    Mittlerweile ist es meiner Erfahrung nach so, dass es schon beinahe jedes neuere, insbsondere höherwertige Produkt aus dem Bereich IT und Unterhaltungselektronik und z.B. auch Fotozubehör betrifft – egal was man da sucht, es scheint gefühlt bereits mehr Betrugsangebote als seriöse Angebote zu geben. Diese sind glücklicherweise für den geneigten Endkunden mit ein wenig Hausverstand auch vor dem Kauf leicht daran zu erkennen, dass der Verkäufer mit betrügerischer Absicht bereits in seinen Verkäuferinformationen angibt, dass man sich nach dem Kauf per Email mit dem Verkäufer in Verbindung setzen soll – was allein schon deutlich darauf hinweist, dass hier das Amazon-Bezahlsystem umgangen werden soll und das Angebot als unseriös brandmarkt.

    Aber genau an dieser Stelle beginnt auch das Problem – und da sehe ich Amazon schon allein im eigenen Interesse in der Verantwortung: Amazon ist hochgradig spezialisiert in der Entwicklung seiner E-Commerce Plattform. Niemand kann mir erzählen, dass die IT von Amazon nicht im Stande ist, diese Plattform um entsprechende Automatismen zu erweitern, die bereits bei der Erstellung von Angeboten die eingegebenen Inhalte im Sinne einer Black-List auf bestimmte verbotene Phrasen und Schlagworte (wie zum Beispiel eben der Aufforderung zum Umgehen des Bezahlsystems über eine externe Email-Adresse) überprüft und herausfiltert. Genauso lassen sich auch automatisiert alle bereits bestehenden Angebote von Drittanbietern überprüfen und ggf. entfernen. Und da spielen aus meiner Sicht auch keine gesetzlichen Regelungen eine Rolle. Es ist Amazons E-Commerce-Plattform, sie machen die Regeln unter denen ein Drittanbieter anbieten darf und sie schaffen die Rahmenbedingungen dafür. Und Amazon weiß sehr genau um diese Betrugsangebote und der technische Aufwand sowas systematisch auszufiltern wäre nicht übermäßig groß. Daher frage ich mich, warum Amazon nicht handelt? Es wäre aus technischer und organisatorischer Sicht in genau diesem Fall den der Artikel beschriebt, für Amazon eben nicht so schwer die Systematik der Betrugsangebote zu analysieren und auf Grundlage der Unterschiede zu seriösen Angeboten eine effektive automatische Filterung anzuwenden, um diesen Betrügereien einen grundlegenden Riegel vorzuschieben. Und ich bin mir sicher, dass die das auch wissen. Die Thematik ist immerhin seit mehr als einem Jahr weithin bekannt und wer glaubt, die haben das intern nicht schon längst ausführlich analysiert, der glaubt auch noch an den Weihnachtsmann. Also stellt sich mir doch die Frage: Warum handelt Amazon trotz Kenntnis der Situation nicht? Schließlich wirkt dieser Umstand wie virales Anti-Marketing – Je länger Amazon so etwas sehenden Auges duldet, umso mehr sabotieren sie sich selbst durch den entstehenden Image-Verlust. Ebay hat es bereits sehr schön vorgemacht, wie man ein sehr erfolgreiches Unternehmenskonzept aus purer Profitgier beinhart gegen die Wand fährt. Vielleicht erleben wir hier jetzt das nächste Paradebeispiel. Aber wie heißt es so schön: Ist der Ruf erst einmal ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert… Das haben sich auch die Arcandor-Manager schon gedacht… Und bei VW hat man offenbar in den oberen Etagen ähnliche Vorstellungen… Solange die Manager-Boni stimmen, wen jucken dann die Belange der Kunden oder Angestellten… Ein Hoch auf den neoliberalen Hyperkapitalismus!

    • Am 14. September 2016 um 16:02 von PeerH

      Warum sie nichts dagegen machen? Weil sie dadurch (noch) keinen Schaden haben. Wäre dem so, würden sie wirklich etwas unternehmen.
      __
      Wie gesagt: offensichtliche Plagiate werden weiter geduldet. Warum? Bringt Umsatz.
      __
      @Antiappler: Hier ein aktuelles Beispiel: Logitech BT Audio Adapter. Scheint ebenfalls gemeldet worden zu sein. War auf der Suche nach einer Möglichkeit vom iPhone auf meine Atereoanlage zu streamen. Ich hab mich dann letztendlich für eine AirPort Express Box entschieden (2nd Hand via Ebay) – aber das Plagiat der Logitech Box ist ziemlich offensichtlich, bis hin zu den Bildern:
      Auf Amazon nach:’Bluetooth audio adapter‘ suchen – und das Original von Logitech („Logitech Bluetooth Audio Adapter schwarz“) mit dem von esinkin („Der Bluetooth-Audioadapter fürs Musikstreaming-Soundsystem, Esinkin drahtloser Audioadapter arbeitet mit Smartphones…“) vergleichen.
      __
      Amazon würde erst dann diesen Mist unterbinden, wenn es seine Umsätze gefährden würde. Scheint aktuell nicht der Fall zu sein. Technisch wäre das leicht möglich.

  • Am 22. Juli 2016 um 13:51 von Antiappler

    @PeerH, was soll denn dieser komische Kommentar aussagen?
    Du hast hier schon so eine Litanei an komischen „Erklärungen“ geschrieben, da fehlt mir dann doch die Zeit und Energie mich durch Dein ganzes Getexte zu quälen, ob es irgendeinen Zusammenhang zum Thema gibt, denn das hast Du bisher ja nicht geschafft.
    Auch schreibst Du, dass Du Amazon mindestens 6x darauf hingewiesen hast, dass offensichtliche Plagiate verkauft werden und Amazon nicht reagiert hat.
    Wenn Du bei Amazon auch so überheblich, beleidigend und belehrend aufgetreten bist wie hier, ist es kein Wunder dass man Dich nicht ernst genommen hat.

  • Am 20. Juli 2016 um 7:48 von ckOne

    @PeerH
    Der Schwätzer bist du, nachdem du das Thema nicht kapiert hast. Inder Schule würde es Thema verfehlt und mindestens 5 heißen.

    • Am 20. Juli 2016 um 8:22 von PeerH

      Hey ihr zwei Nasen – das Thema heißt Betrügereien bei Amazon, und solche habe ich benannt.

      Wenn ihr nicht weiterwisst, werdet ihr immer ein die HB-Männchen und versucht beleidigend zu werden. Das ist kein guter Charakterzug.

      JI ist nicht in der Lage amazon zu lesen, und Du siehst ein A und denkst sofort nicht an Amazon – aber ich habe das Thema verfehlt.
      Yup, ihr seid die Besten. ;-)

    • Am 20. Juli 2016 um 8:27 von PeerH

      Zu dem wirklich sehr unwualifizierte Eingangskommentar von JI ist Dir natürlich nix eingefallen – Krähen untereinander und so.

      Aber dümmer als das zu argumentieren ist schon schwer: Opfer von Betrügern sind dumm, und selber schuld?

      Eine tiefgreifende Erkenntnis, die ganz bestimmt unseren Wertekanon revolutionieren wird. Und dazu fiel Dir – nix – ein?

      Klar. Dass gleich drei andere Kommentatoren Amazons Desinteresse daran etwas zu ändern mit Beispielen hinterlegen, das ignorierst Du?

      Ja, fürwahr klar – überleg Dir das mit dem Schwätzer noch mal. Ich bin es eher nicht. Ein Blick in den Spiegel könnte Dir die Antwort liefern.

      • Am 20. Juli 2016 um 13:07 von ckOne

        @PeerH
        du warst beleidigend (19Juli 22:22) und im Artikel geht es um gehackte Firmenkonten und nicht um irgendwelche Firmen, die ein Plagiat anbieten, also doch „PeerH setzen 6 weil Thema verfehlt“. Du gibst IMMER irgendetwas von dir, bei dem kein anderer einen Zusammenhang zum eigentlichen Thema des Artikels sieht, ausser du kritisierst mal wieder die Redaktion, weil es gegen deine „Gottheit“ geht. Also jetzt mal den Ball flachhalten und Hirn einschalten bevor du wieder nur Müll schreibst.

  • Am 19. Juli 2016 um 19:27 von ckOne

    @Freidenker
    Das ist vergebliche Mühe, für PeerH wäre das nur in Ordnung wenn es nicht Amazon-Marketplace sondern Apple-Marketplace hieße.

    • Am 19. Juli 2016 um 22:22 von PeerH

      Ja, so würde ein Schwätzer argumentieren. Ich habe dedizierte Gründe genannt. Wo sind Deine? ;-)

      Ach ja: es geht hier um Amazon, schon vergessen?

      • Am 20. Juli 2016 um 5:25 von Judas Ischias

        Ja, ja, Du hast dedizierte Gründe genannt.
        Aber leider zum falschen Thema.;)
        Kommt noch was zum Thema?
        Es geht zwar um Amazon, aber nicht so wie das der PeerH will.
        Aber schön, dass Du so viel Zeit hast um noch ein neues Feindbild aufzubauen.

  • Am 18. Juli 2016 um 18:24 von christianH

    Bei mir war es nicht Nikon, sondern eine ganze Reihe supergünstiger Angbote zur Panasonic DMC-G70. Ständig, täglich wechselnde Anbieter von ganz neuen Verkäufern bis hin zu einem gehackten Händler mit sehr guten Bewertungen, der meine Bestellung bei ihm stornieren musste und sich wegen der Unannehmlichkeiten entschuldigte.
    Erst im Juli 2016 werde ich selbst betroffen und erfahre nun in verschiedenen Publikationen, dass Amazon das Problem mit diesen Betrügern schon deutlich länger als ein Jahr hat.
    Aber was hat sich seither getan? Es sieht so aus, als ob nichts unternommen worden wäre, diesem betrügerischen Treiben ein Ende zu setzen. Den Spieß aber umzudrehen, wie es oben der Kommentar mit dem bezeichnenden Fake-Namen „Judas Ischias“ getan hat, und dem Besteller für der dessen vermeintliche Dummheit die Schuld zu geben, halte ich mindestens für polemisch. Mit dergleichen Einstellung würde man dann jede Straftat in eine vermeintliche Wohltat verwandeln und den Straftäter zum Gönner machen. Auf Dauer, denke ich, schwierig durchsetzen im Rahmen eines gedeihlichen Zusammenlebens.
    So muss denn auch Amazon auf seinen Beruf bedacht sein. Man mag diesem Internethändler sicher einiges nachsagen, was seine Geschäfts- und Beschäftigungspraktiken anbelangt, aber dass sich bei Amazon allerlei betrügerisches Volk herumtreibt, wird auf Dauer die braven, kleinen Leute (über die sich besagter Kommentator lustig machte) von Amazon fernhalten.
    In mehreren Emails an Amazon bat ich um Gehör, erhielt aber nur eine einzige Standard-Antwort. Ich wurde darin gebeten, betrügerisches Verhalten unter Benennung des betroffenen Ware zu melden. Hab ich gemacht. Und was ist passiert seither? NIX. Das bunten Treiben der Betrüger geht munter weiter…

    • Am 19. Juli 2016 um 4:30 von Judas Ischias

      Nur weil ich, wie so viele Leute hier, einen Nickname benutze, ändert das nichts an der Tatsache, dass sich nicht vernünftig verhalten wurde und hat überhaupt nichts mit Polemik zu tun.
      Außerdem sind das auch genau die Dinge, auf die auch die Polizei in ihren Warnungen immer hinweist.
      Und die Dummheit der Leute hat überhaupt nichts mit dem Verhalten von Amazon zu tun!
      Aber wenn es schon Schwierigkeiten macht solche Dinge richtig einzuschätzen, dann hat man natürlich auch Probleme zu erkennen, dass ein Angebot, welches sehr viel „günstiger“ als die anderen Angebote ist, in Wirklichkeit nur zum abzocken dient. Und die dubiosen Forderungen, wie man das Geld überweisen soll, müssten doch erst richtig alle Glocken zur Warnung klingen lassen!
      Aber Polizei und Verbraucherzentrale sind ja nur armselige Stümper.
      Zumindest nach Interpretation Deines Kommentars.

      • Am 19. Juli 2016 um 9:00 von PeerH

        Amazon mutiert immer mehr zu einem Marktplatz, auf dem unverhohlen Plagiate, Kopien, und andere fragwürdige Produkte verkauft werden – und Amazon tut wenig bis nichts, um das zu verhindern.
        Im Gegenteil – sie dienen sich sogar als Zwischenhändler (geliefert durch Amazon) für billige Plagiate an, um die zweifelhafte Herkunft zu verschleiern. Für den Kunden ist dabei nicht ersichtlich, dass er Plagiate und Produktpiratierie unterstützt.

        Hier ein Bericht aus den USA, bei uns ist das entsprechend:
        http://www.cnbc.com/2016/07/08/amazons-chinese-counterfeit-problem-is-getting-worse.html

        Sehr dubios, und definitiv nichts, was man unterstützen sollte.

        • Am 19. Juli 2016 um 9:40 von Judas Ischias

          Was hat denn Dein Kommentar mit dem Thema zu tun?

          • Am 19. Juli 2016 um 12:47 von PeerH

            Rate mal: „Abzocke bei Amazon“

            Welche größere Abzocke kann es geben, wenn ausgerechnet Amazon sich als Hehler für den Vertrieb von Plagiaten hergibt?

            Das ist Betrug am Original Hersteller UND Betrug am Kunden.

            Nun kapiert?

          • Am 19. Juli 2016 um 15:32 von Judas Ischias

            @PeerH, auch wenn Du es mal wieder versuchst nach der Art von Pippi Langstrumpf durch’s Leben zu gehen, es ist trotzdem nicht das Thema.
            Und wo sind denn Deine Links dazu, dass Amazon nichts dagegen tut? Arbeitest Du in der Konzernspitze und kannst uns genaueres mitteilen?
            Oder betätigt Amazon sich etwa bewusst als Hehler?
            Dann wären doch mal ein paar Links angebracht!
            Außerdem ist so etwas schon eine sehr „merkwürdige“ Beschuldigung von Dir, Amazon als Hehler zu bezeichnen. Da solltest Du von Glück reden, wenn Du deshalb nicht von Amazon angezeigt wirst.
            Außerdem wird Amazon nicht der einzige Onlinehändler sein, wo schon mal versucht wird Plagiate zu verkaufen.
            Bei der Masse an Artikeln kann man sich schließlich nicht um jedes einzelne Produkt kümmern.

        • Am 19. Juli 2016 um 16:04 von Freidenker

          Hast Du auch konkrete Pläne, was Amazon da tun muss/soll? Ich bin wahrlich kein Amazon-Freund, aber so pauschale Beschuldigungen sind schon starker Tobak. CNBC beschuldigt Amazon nicht, sie stellen fest, welche Möglichkeiten sich für Kriminelle Dritte durch die Nutzung der Amazon Logistik ergeben. Ich hatte es Dir glaub ich schön öfter gesagt, du sollst vorsichtig mit deiner Wortwahl sein, besonders wenn sie von juristischer Bedeutung ist. In diesem Artikel geht es darum, dass Dritte ein seriöses Händlerkonto kaperten, also mit dessen Zugangsdaten in betrügerischer Absicht den seriösen Shop missbrauchten.
          Das von Dir genannte ist schlichtweg falsch. Amazon tritt eben nicht als Zwischenhändler auf. Das hätte nämlich juristische Folgen, da der Zwischenhändler auch „zwischenzeitlich“ Eigentümer der Ware ist und Amazon dann der Verkäufer wäre. Amazon tritt in den von Dir angeprangerten Fällen als Logistikdienstleister auf und die Amazonplattform als e-commerce Marktplatz.
          Wie, in der Praxis, soll nun Amazon sicherstellen, dass die von Dritten gehandelte Ware keinerlei Lizenzrechte verletzen? Du beschuldigst Amazon, absichtlich die „zweifelhafte“ Herkunft zu verschleiern…. Kannst Du das belegen? Ja? Dann ab zur Staatsanwaltschaft, sonst bitte Vorsicht in der Wortwahl.
          Was Amazon machen sollte, da sind wir uns denke ich einig, ist den Händler deutlicher zu kennzeichnen. Es steht da ja, Verkauf durch, geliefert durch. Es sollte aber in der Tat deutlicher werden, dass nicht Amazon der Verkäufer ist sondern nur der Versender. Aber das löst das Kriminellen Problem nicht. Wie also in der Praxis sollte/könnte/müsste Amazon den Kunden schützen? Soll Amazon sich als Richter für Lizenzfragen positionieren? Muss ein Messebetreiber alle Ausstellungsstücke persönlich überprüfen, muss die Stadt die Flohmarkthändler und ihre Stücke einzeln prüfen? Auf welcher juristischen Grundlage? Wie soll das gemacht werden?

          • Am 19. Juli 2016 um 19:01 von PeerH

            Ich sekber habe mehr als ein halbes Dutzend Mal (!) offensichtliche Plagiate gemeldet – und nichts passierte. Die kann man heute noch kaufen. Mit besten Fake Beurteilungen.

            Heise hat bei (ich glaube es waren so viele) 15 gekauften ‚Original Samsung Akkus‘ genauso viele Plagiate vorgefunden – nach Zufall sieht das nicht aus. Kaum zu glauben, dass Amazon das nicht weiß.

            Und wieso tut Amazon so wenig gegen die offensichtlichen Betrügereien mit Kundenbewertungen? Aus dem selben Grund, warum sie auch ’sponsored Bewertungen‘ zugelassen haben. Weil das das Geschäft ankurbelt.

            Der CNBC Artikel hat schon einiges mehr an konkreten Anschuldigungen enthalten. Und wenn Du ehrlich bist, wirst Du viele dieser Anschuldigungen wahrscheinlich bereits einmal selber gemerkt haben. Wenn Du (und ich, JI sicher nicht, er trägt dir Google Glass) das aber kannst, warum kann das Amazon nicht?

            In dem konkreten, im CNBC Fall: willst Du mir wirklich erzählen, dass ein IT Konzern das nicht mit wenig Aufwand ermitteln kann? Wenn plötzlich nahezu identische Produkte aus Vhina angeboten werden, die oftmals 1:1 dem Original ähneln? Auch Amazon Mitarbeiter können sehen.

            Oder: Wenn Samsung Akkus für 30% weniger als vom Hersteller angeboten werden, dann ist das auffällig. Das muss jemand prüfen, die Suche geht auch per Software – und Filter.

            Und eben da schließt sich der Kreis: Amazon kennt (!) alle Preise der Produkte die angeboten werden. Wenn plötzlich bei einem Händler bestimmte Produkte deutlich preiswerter angeboten werden, sollte Amazon ganz einfach über einen unabhängigen, zweiten Kanal den Händler informieren.

            Zum Beispiel: ‚Achtung, große Preisänderung in Ihrem Shop festgestellt – ist das so gewünscht?‘ Über eine einfache SMS oder ein Handy oder eine spezielle E-Mail Adresse, die nicht kurzfristig geändert werden kann, oder über ein zusätzliches System. Das geht durchaus.

            Schau, ich hab keine Minute darüber nachgedacht. Und ich habe nicht die Möglichkeiten von Amazon. Und dennoch würden solche Betrügereien stark behindert werden.

            Es ist Amazons Marktplatz. Sie stehen in der Pflicht.

            Mein Eindruck ist aber, dass Amazon nur so lange etwas tut, bis die Aufmerksamkeit erlischt – und dann geht der Betrug weiter, es bedarf nur eines neuen Namens. Und Amazon hat die Scheuklappen wieder auf.

            Und zu Deinen sonstigen Ausführungen nur eine Frage: wie schaffen das die anderen großen Anbieter vielfältiger Waren, wie zum Beispiel old fashioned Kaufhäuser, dass sie keine Plagiate verkaufen? Sie hatten früher kaum Möglichkeiten das per IT abzuwickeln. Oder andere Elektronik Händler wie Conrad oder Reichelt, die eben keine Plagiate verkaufen – und dennoch ein riesiges Angebot haben.

            Offensichtlich ist das also möglich, WENN man es denn will. Das ist sicherlich aufwändiger, und weniger Plagiate gleich weniger Umsatz. Aber andere können das.

            Warum kann das Amazon nicht?

            Und auf der anderen Seite ‚drücken‘ sie die Mitarbeiter so es nur geht, verhindern Mitsprache und Arbeitnehmerrechte (die in Deutschland durchaus Standard sind)?

            Und am Ende? Da werden Gewinne schnell reinvestiert, um keine Steuern zahlen zu müssen, und bei den grenzenüberschreitenden Steuerschiebereien ist Amazon auch wieder dabei.

            Das ist doch von vorne bis hinten kritikwürdig.

        • Am 20. Juli 2016 um 10:45 von DoN

          @PeerH
          Dein Eindruck in allen Ehren, aber das was Du als offensichtlich ansiehst ist juristisch nicht so simpel. Conrad, Reichelt etc. sind keine vergleichbaren Firmen, denn die kaufen Waren ein (oder lassen sie für sich labeln) um sie weiter zu verkaufen, ausschließlich.
          Amazon hat eigene und eingekaufte Waren, für die sie auch gerade stehen müssen, sie stellen aber auch ihre Logistik zur Verfügung und da sind sie „nur“ Dienstleister, so etwas wie die Post gepaart mit eBay. Da gibt es dann Vorschriften (keine Verbotenen Waren anbieten z.Bsp.) Dass eine Ware verboten ist, muss aber von Jemandem bescheinigt sein, es ist nämlich ein Unterschied ob eine Ware ein gleiches Aussehen hat und ein anderes Label oder das gleiche Label (Fälschung) Fälschungen sind generell verboten, gleiches Aussehen muss durch den ursprünglichen Hersteller verboten werden – mit Beschluss, der Rechtsverstoß muss festgestellt sein. Und da ist das Problem für Amazon, für eBay und alle eCommerce Plattformen die selbst nicht Eigentümer der Ware sind. Ja es ist für den Verbraucher oft sehr undurchsichtig, ob eine Ware von Amazon oder einem Dritten verkauft wird, und das sollte deutlicher werden. Rechtlich ist da aber auch die Schwierigkeit. Ohne Verfügung ist Amazon eben nicht in der Lage Waren zu verbieten, es sei denn sie würden selbst das Recht in die Hand nehmen. Daher nochmals, es ist zu unterscheiden wie die Rechtslage ist, mit dem Anspruch den man als Verbraucher hat.
          Also nochmal, hast Du eine Lösung wie dieses Problem gehandhabt werden kann? (Nicht – „ich sehe doch, dass das ein nachgeahmtes Produkt ist“) eine praktikable, juristisch einwandfreie Möglichkeit? Wenn Du ein Produkt meldest und nix passiert, müsste der Fakt sein (wenn dem nicht so ist, trifft tatsächlich Amazon eine Schuld), dass es keine Anweisung des vermeindlichen Rechteinhabers gibt, genau diese zu entfernen. Die richtige Adresse wäre also nicht Amazon, sondern wenn Du etwas melden möchtest, dann doch dem vermeindlichen Rechteinhaber (vermeindlich, weil wir wissen, dass das nicht so einfach ist mit der Frage wer ein Recht besitzt), damit dieser die Nachahmer entfernen lassen kann.
          Wie gesagt ich bin sicher kein Amazonfreund, aber hier Amazon der Beihilfe zu beschuldigen —- schwierig….

  • Am 12. Juli 2016 um 9:39 von Philipp Klabusterbeere

    Amazon bescheißt die Kunden doch selbst so gut es geht, da bedarf es keiner Piraterie!
    Gerade eben einen Screenshot gemacht von Paco Rabanne One Million Eau de toilette 200ml bei Amazon zum PrimeDay Preis 37% reduziert auf 76,50 Euro.
    Weil ich nun mal solchen „Schnellschussangeboten“ kein Vertrauen schenke, und Amazon gleich zweimal nicht, vergleiche ich und finde keine Minute später bei parfumgroup.de das gleiche Produkt für 64 Euro zzgl. 5 Euro Versand.
    Man sollte glauben dass Amazon durch das eingekaufte Kontingent deutlich mehr Ersparnis hat als so eine kleinere Gruppe und so auch einen bessere Preis machen kann, erst Recht wenn er noch mal reduziert wird. Aber Pustekuchen!
    Amazon verschaukelt seine Kunden und es ist total egal ob da noch weitere Betrüger mitmischen oder nicht.

  • Am 13. November 2015 um 14:05 von Tim K

    Sicherlich kann man mit etwas Nachdenken darauf kommen, dass die Angebote zu billig sind. Und die Zahlungsaufforderung sollte dann sowieso den Riegel vorschieben.

    Dennoch werden viele weniger bedarfte Leute sich denken „Ich bin auf der Amazon Seite, hier ist es sicher.“ Und dass seit Monaten im Amazon Marketplace bei jedem Pro-Level Nikon Objektiv an erster Stelle (da nach Preis sortiert) Betrüger stehen, kann auch nicht in Amazons Interesse sein.

    Wer es nicht glaubt, der suche nach einem beliebigen Pro-Objketiv. Zum Beispiel Nikkor 14-24mm 2.8, 24-70mm 2.8, 105mm 2.8 oder 70-200mm 1:2.8. Für alle diese Teile liegen seit Monaten immer Betrugsangebote vor, die diese Objektive für etwas über die Hälfte des regulären Preises „verkaufen“ wollen. Ich frage mich schon, warum die von Amazon da nichts machen.

  • Am 23. September 2015 um 0:13 von Judas Ischias

    Die Dummen sterben nie aus, so dass mal wieder die Verbraucherzentrale aktiv werden muss.
    Wer da nicht seinen Grips einschaltet, nur weil da Angebote um zig Prozent günstiger angeboten werden, hat selbst schuld wenn man beschissen wird.
    Über die Sache mit der E-Mail und per Vorkasse den Betrag zu überweisen, egal wohin, braucht man sich doch, wenn man bei Verstand ist, erst recht nicht zu unterhalten.
    Da helfen auch keine Warnungen der Verbraucherzentrale, wenn die Gier das Hirn frisst, im Glauben, ein besonders günstiges Angebot zu erwischen.
    So etwas wird man auch in Zukunft wohl nie verhindern können, denn so einfache Dinge funktionieren eben am besten. ;)

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