Qualcomm gründet Serverchip-Joint-Venture in China

Es tut sich dazu mit Regierungsbehörden der Provinz Guizhou zusammen. Diese werden 55 Prozent an dem halbstaatlichen Gemeinschaftsunternehmen halten, Qualcomm die restlichen 45 Prozent. Außerdem plant der US-Chiphersteller den Aufbau einer Beteiligungsgesellschaft in Guizhou für künftige Investitionen in China.

Qualcomm will in China ein Joint Venture zur Entwicklung von Serverchips gründen. Das hat der US-Chiphersteller am Sonntag bei einer Veranstaltung im China National Convention Center in Peking bekannt gegeben. An dem halbstaatlichen Gemeinschaftsunternehmen sind demnach Regierungsbehörden der Provinz Guizhou beteiligt. Es soll den Namen Guizhou Huaxintong Semi-Conductor Technology tragen und sich auf Design, Entwicklung und Vertrieb von Serverchips konzentrieren.

Qualcomm Logo (Bild: Qualcomm)Guizhou Huaxintong Semi-Conductor Technology wird mit einer Investition von 1,85 Milliarden Renminbi (rund 280 Millionen Dollar) starten. 55 Prozent der Anteile an dem Joint Venture gehen an den Investmentarm der chinesischen Regierung, die übrigen 45 Prozent an Qualcomm. Als Teil der Vereinbarung wird Qualcomm Unterstützung bei der Forschung leisten und Serverchip-Technologien an das Joint Venture lizenzieren.

Außerdem plant Qualcomm den Aufbau einer Beteiligungsgesellschaft in Guizhou für künftige Investitionen in China.

„Die heute angekündigten Maßnahmen sind wichtige Schritte für Qualcomm bei der Ausweitung seiner Zusammenarbeit mit und Investitionen in China“, kommentierte Qualcomm-Präsident Derek Aberle. „Wir arbeiten seit über 20 Jahren aktiv mit unseren Partnern in China zusammen. Die strategische Kooperation mit Guizhou stellt jedoch eine bedeutende Ausweitung unserer Zusammenarbeit in China dar.“

Im Juli 2014 hatte Qualcomm bereits einen Investitionsfonds mit einem Volumen von 150 Millionen Dollar für chinesische Start-ups gegründet. Damit wollte es junge Unternehmen unterstützen, die Mobiltechnologien entwickeln.

Im chinesischen Markt Fuß zu fassen, ist für US-Technikfirmen nach wie vor schwierig. Eine lokale Partnerschaft erleichtert den Einstieg und verhindert Probleme im Zusammenhang mit den staatlichen Vorschriften und Zensurregeln. Im Februar 2015 war Qualcomm in China wegen seines bis dahin eingesetzen Gegenlizenzierungsmodell zu einer Kartellstrafe von umgerechnet knapp einer Milliarde Dollar verurteilt worden.

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Viele chinesische Unternehmen setzen auf Serverprozessoren aus den USA. Die Gründung eines lokalen Joint Venture könnte Qualcomm dabei helfen, aus diesem Trend Kapital zu schlagen.

Seine Anteilseigner forderten den Chiphersteller zuletzt auf, nach neuen Wegen zu suchen, den Aktienwert zu erhöhen. Den Vorschlag von Investoren, das Unternehmen in zwei eigenständige Firmen aufzuteilen, von denen sich eine um die Chipherstellung und die andere um die Patentlizenzierung kümmert, wies Qualcomms Aufsichtsrat Ende Dezember aber entschieden zurück.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

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