Die erwartete Technical Preview von Azure Stack wird ab Freitag dieser Woche – also 29. Januar 2016 – zum Download verfügbar sein. Sie ermöglicht Firmen den Einsatz von Azure als Private-Cloud-Umgebung sowie Hosting-Partnern, eine Azure-Umgebung und ergänzende Public-Cloud-Dienste anzubieten. Technik und Werkzeuge für Private und Public Cloud sind dann identisch – ein Anreiz für Firmen, im Microsoft-Ökosystem zu verweilen.
Als Mindestumgebung nannte Microsoft auf einer Veranstaltung in Redmond vier Server. Wie Azure umfasst Azure Stack ein Front-End mit Portal und einer PowerShell-Scripting-Umgebung sowie den Azure Resource Manager für die Provisionierung. Es ermöglicht sowohl Infrastruktur- als auch Plattformdienste (IaaS und PaaS) und schließt Computing, Storage ebenso wie Networking ein.
Die Preise stehen noch nicht fest, werden aber laut Mike Neil, Corporate Vice President für Enterprise Cloud, voraussichtlich gestaffelt sein. Patches und Updates wird Microsoft künftig für alle Azure-Angebote bereitstellen – wahrscheinlich sogar wöchentlich. Den Einstieg erleichtern hunderte auf GitHub verfügbare Anwendungen und Komponenten für Azure, die auch unter Azure Stack lauffähig sind. Neil: „Azure Stack kann für die Cloud konzipierte Anwendungen ebenso wie traditionelle hosten. Diese können Windows Server oder Linux nutzen.“
Microsoft betont, dass Azure-Stack-Sites völlig autark und Public Clouds nicht für alle Firmen die optimale Lösung seien. Zugleich stellt die Kompatibilität zu Microsoft 22 Azure-Rechenzentren weltweit und Partner-Angeboten eine Einladung dar, Anwendungen und Arbeitslasten auszulagern. Azure verbucht derzeit laut dem Konzern im Schnitt 90.000 neue Abonnenten pro Monat und hat insgesamt über 500 Millionen User weltweit.
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Azure Stack wird vorerst nicht im Paket mit anderen Cloud- oder SaaS-Produkten von Microsoft angeboten, etwa Office 365, Exchange oder SharePoint. Zudem besteht keine Anbindung ans Applikations-Framework .NET, auch wenn dieses in einer Azure-Stack-Cloud lauffähig ist.
Den für Private Clouds derzeit typischen Ansatz der Virtualisierung beschreibt Microsoft Technical Fellow Jeffrey Snover als ungeeignet, da er zusätzlichen Aufwand für die Basisschicht bedeute und den Spielraum einschränke. Ob das aber wiederum der Tendenz von Firmen entgegenkommt, Private Cloud vorerst nur häppchenweise zu verwenden, also für einzelne Dienste, bleibt abzuwarten. Bestehenden Private-Cloud-Infrastrukturangeboten wie CloudStack, Eucalyptus oder OpenStack war jedenfalls bisher kein durchschlagender Erfolg beschieden.
Mit seinem Ökosystem hat Microsofts Azure den Konkurrenten beträchtliche Reichweite voraus. Von der Möglichkeit einer Cloud Federation, also Hochverfügbarkeit durch ein globales Netzwerk aus Clouds, bei denen ein Provider für den anderen einspringen kann, spricht Microsoft bisher aber noch nicht.
Laut einer Ende Dezember 2015 vorgelegten Roadmap ist fürs dritte Quartal 2016 eine Preview von Azure Stack mit AppService geplant, zugleich mit dem Enterprise Integration Pack. Azure Stack selbst will Microsoft im vierten Quartal für die Allgemeinheit einführen.
[mit Material von Joe McKendrick, ZDNet.com]
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