Xerox plant offenbar die Aufspaltung in zwei separate Unternehmen. Das eine soll sich um das Hardware-Geschäft mit Druckern und Kopierern kümmern, das andere um den Geschäftsbereich Business-Services, wie als erstes das Wall Street Journal unter Berufung auf „mit den Plänen vertraute Quellen“ berichtete. CNBC bestätigte den Bericht später.
Update von 17.25 Uhr: Inzwischen hat Xerox die Aufteilung in zwei börsennotierte Unternehmen offiziell bekannt gegeben. Die Sparte für Dokumententechnik wird einen Wert von 11 Milliarden Dollar und rund 40.000 Angestellte haben. Die zweite Firma im Wert von 7 Milliarden Dollar widmet sich dem Geschäft mit Business Process Outsourcing (BPO). Für Letztere plant Xerox ein dreijähriges Restrukturierungsprogramm, das alleine für 2016 Einsparungen von 700 Millionen Dollar und insgesamt von 2,4 Milliarden Dollar einbringen soll. „Heute unternimmt Xerox mit der Ankündigung, sich in zwei starke, unabhängige, börsennotierte Unternehmen aufzuteilen, weitere positive Schritte, um den Wert für die Anteilseigner zu steigern“, sagte Xerox-CEO Ursula Burns. „Diese beiden Firmen werden in der Lage sein, ihre jeweiligen sich schnell entwickelnden Märkte anzuführen und die bestehenden Chancen zu nutzen, um Margen und Marktanteile zu erhöhen.“
Mit dem Schritt würde Xerox dem Vorbild von Hewlett-Packard folgen, das sich im vergangenen Jahr in die Heimanwender-Sparte HP Inc und den B2B-Anbieter Hewlett-Packard Enterprise aufteilte. Zuvor hatte Großinvestor Carl Icahn Druck auf die Xerox-Führungsspitze um CEO Ursula Burns ausgeübt. Laut den Quellen des Wall Street Journal erhält er drei Sitze im Verwaltungsrat des noch zu gründenden Service-Anbieters.
Der Milliardär hatte sich über seinen Hedgefonds im November einen Anteil von 8,1 Prozent an dem Traditionsunternehmen gesichert und war damit zum zweitgrößten Anteilseigner nach der Vanguard Group aufgestiegen. Gleichzeitig kündigte er an, mit der Konzernspitze über die Zukunft des Unternehmens sprechen zu wollen.
„Wir glauben, dass dies ein großer Schritt ist, der den Nutzen für die Aktionäre erheblich steigert“, sagte Icahn gegenüber dem Fernsehsender CNBC. „Ich hatte mehrere Treffen mit Ursula Burns und lobe und respektiere sie dafür, das sie tut, was ihrer Ansicht nach das ist, was die Anteilseigner wollen – genau wie John Donahoe es bei Ebay und PayPal getan hat.“ Auch vor der im vergangenen Jahr vollzogenen Abspaltung der Ebay-Tochter Paypal hatte Icahn aggressive Forderungen in diese Richtung gestellt.
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Xerox verzeichnete zuletzt einen Jahresumsatz von rund 20 Milliarden Dollar. Seine Marktkapitalisierung liegt jedoch nur bei etwa 9,3 Milliarden Dollar. Der Aktienkurs brach im vergangenen Jahr um ein Viertel ein und verlor im laufenden Jahr nochmals 13 Prozent. Zum Ende des gestrigen Handelstag in New York notierte das Papier bei 9,21 Dollar.
Nach anhaltenden Umsatzrückgängen hatte Xerox-CEO Ursula Burns Ende Oktober „eine umfassende Prüfung struktureller Optionen für das Firmenportfolio“ angekündigt. Damals sprach sie sich noch dafür aus, beide Geschäftseinheiten unter einem Dach zu halten, räumte aber zugleich ein, auch die Möglichkeit einer Aufteilung zu prüfen.
Eine Stellungnahme des Unternehmens zur angeblich geplanten Aufspaltung liegt noch nicht vor. Wahrscheinlich wird es sich dazu im Rahmen der für heutigen Freitag angesetzten Vorstellung der Jahresbilanz 2015 äußern. Im Oktober hatte Xerox für das Gesamtjahr einen Umsatzrückgang von bis zu 7 Prozent prognostiziert, nach einem Minus von 10 Prozent im dritten Quartal. Update: Für das vierte Quartal 2015 meldete Xerox am Abend einen Nettogewinn von 285 Millionen Dollar oder 0,27 Dollar je Aktie. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahresquartal von 43 respektive 59 Prozent. Der Umsatz ging hingegen um acht Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar zurück.
[mit Material von Jake Smith, ZDNet.com]
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