Dropbox wird ab dem dritten Quartal 2016 die Daten europäischer Geschäftskunden auf Wunsch in Deutschland speichern. Allerdings nutzt das Unternehmen keine eigenen Rechenzentren, sondern die Dienste von Amazon Web Services.
„Wir haben den Wunsch von Geschäftskunden in Europa klar und deutlich vernommen, ihre Daten innerhalb Europas zu speichern“, sagte Thomas Hansen, Global Vice President of Sales bei Dropbox. „Wir geben Kunden diese Auswahlmöglichkeit. Wir freuen uns außerdem, dass es eine Einigung rund um Privacy Shield gibt“, ergänzte er in Bezug auf den Nachfolger des im Oktober 2015 vom EuGH gekippten Safe-Harbor-Abkommens.
Die Speicherung von Kundendaten in Europa könnte Dropbox helfen, seine Position im Enterprise-Segment zu stärken. Zwar gibt es mit Privacy Shield nun ein neues Abkommen, das den Austausch von Daten zwischen der EU und den USA regeln soll, dessen Inhalt ist allerdings bisher nicht bekannt. Damit ist für Kunden weiterhin unklar, wie ihre in den USA gehosteten Daten vor Zugriffen von US-Behörden geschützt sind.
„Der schnellste Weg, dies umzusetzen, ist die Nutzung eines vertrauenswürdigen Drittanbieters, weswegen wir heute auch ankündigen, dass wir Amazon Web Services verwenden, um Dateiinhalte von Geschäftskunden in Europa zu hosten“, schreibt Hansen in einem Blogeintrag. „Wir glauben, dass wir so unseren Geschäftskunden kurzfristig mehr Optionen bieten können.“
Die elektronische Signatur auf dem Vormarsch – Wie Unternehmen Prozesse verschlanken und Geld sparen können
Täglich unterschreiben wir Empfangsbestätigungen von Paketen, Mietwagenverträge oder Kreditkartenzahlungen mit elektronischen Unterschriften. Im Geschäftsalltag fühlen sich jedoch insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen häufig noch abgeschreckt, elektronische Signaturen einzusetzen. Sofern sie richtig in die passenden Geschäftsprozesse integriert werden, bieten sie aber einen großen Mehrwert und sind verbindlicher als eine Bestätigung per E-Mail.
Darüber hinaus verstärkt Dropbox auch seine Präsenz in Europa. Nach Niederlassungen in Dublin, London und Paris wird das Unternehmen nun auch Büros in den Niederlanden und Deutschland eröffnen. Von Amsterdam aus will Dropbox die Beneluxstaaten bedienen. Die Verantwortung für das Geschäft in Deutschland, Österreich und Schweiz übernimmt indes von Hamburg aus Oliver Blüher, der früher beim Walldorfer Softwarehaus SAP gearbeitet hat, unter anderem als Chief of Staff für den CEO.
Dropbox betont in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung des internationalen Geschäfts. 75 Prozent seiner Nutzer befänden sich außerhalb der USA, ein großer Teil davon seien Geschäftskunden und Verbraucher in Europa. Besonders beliebt sei Dropbox in Belgien, den Niederlanden und Luxemburg. Dort seien rund 49 Prozent der Internet-Nutzer Dropbox-Kunden.
[mit Material von Ben Sullivan, TechWeekEurope]
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3 Kommentare zu Dropbox speichert Daten europäischer Kunden künftig in Deutschland
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Wurde das endlich in Tat umgesetzt?
Es war doch die Rede vom 3. Quartal 2016.
Gibt es Neuigkeiten darüber?
Mmmm…, Microsoft speichert zukünfig die Kundendaten in der BRD, Dropbox macht es nun auch. Dann erfüllt ja nur noch Apple seinen Vertrag mit der NSA und liefert braf alle Kundendaten an die Spione ab.
glauben Sie wirklich, dass die NSA keinen Zugriff auf deutsche Server hat?