Der PC-Markt ist im ersten Quartal 2016 erneut deutlich geschrumpft. Gartner zufolge setzten Hersteller weltweit nur 64,8 Millionen Einheiten ab, 9,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Es ist der sechste Rückgang in Folge. Zudem verkaufte die Branche erstmals seit 2007 weniger als 65 Millionen Computer in einem Quartal.
Als Hauptgrund für die sinkenden Verkaufszahlen haben die Marktforscher die Abwertung verschiedener lokaler Währungen gegenüber dem Dollar ausgemacht. Mikako Kitagawa, Principal Analyst bei Gartner, geht zudem davon aus, dass die Lagerbestände nach dem vierten Quartal höher waren als erwartet.
Ihr zufolge war die Nachfrage weltweit schwach. Den größten Einbruch registrierte Gartner jedoch in Lateinamerika mit 32,4 Prozent. Der PC-Markt in der Region sei durch die wirtschaftlichen Probleme und die politische Instabilität in Brasilien besonders stark betroffen. In den USA sei zudem die Gesamtzahl der PCs rückläufig. Ehemalige Wachstumsmotoren wie Lateinamerika und Russland hätten sich durch den niedrigen Ölpreis zu „Nachzüglern“ entwickelt.
Ein weiteres Problem, mit dem sich die Branche den Marktforschern zufolge auseinandersetzen muss, ist, dass vor allem in Entwicklungsländern potenzielle Erstkäufer nicht mehr zum PC greifen, sondern den Erwerb eines Smartphones priorisieren. Im Enterprise-Segment werde sich Windows 10 zudem erst gegen Ende 2016 positiv auf den Markt auswirken.
Lenovo war auch zwischen Januar und März der größte PC-Anbieter weltweit. Das chinesische Unternehmen setzte zwar 7,2 Prozent weniger Computer ab als im Vorjahreszeitraum, sein Marktanteil verbesserte sich trotzdem um 0,5 Punkte auf 19,3 Prozent. Der Marktanteil von Hewlett Packard stieg indes nur um 0,1 Punkte auf 17,6 Prozent. Dafür macht Gartner die Aufspaltung des Unternehmens und die damit verbundene neue Ausrichtung auf High-End-Produkte mit höheren Margen verantwortlich. Sie habe sich negativ auf die Verkäufe ausgewirkt.
Interview mit Samsungs SSD-Spezialist Marcel Binder
Im Interview mit ZDNet erläutert Marcel Binder, Technical Product Manager Marketing bei Samsung, die Vorteile durch den Einsatz von SSDs. Dabei geht er auch auf aktuelle Schnittstellen, Speicherdichten sowie Samsung V-NAND-Technik ein.
Dell verkürzte seinen Abstand zu HP von 4,7 auf 3,5 Punkte. 9,15 Millionen verkaufte Computer brachten dem US-Unternehmen einen Marktanteil von 14,1 Prozent (plus 1,3 Punkte). Asus und Apple waren indes die einzigen Anbieter in den Top 5 mit einem Plus bei den Absatzzahlen. Asus verbesserte sich um 1,5 Prozent, das Unternehmen aus Cupertino um ein Prozent.
In Europa, dem Mittleren Osten und Afrika fanden in den ersten drei Monaten 19,5 Millionen PCs einen Käufer, 10 Prozent weniger als vor einem Jahr. In Deutschland und Großbritannien sei die Nachfrage durch Verbraucher stabil gewesen, so Gartner weiter. In Frankreich hätten sich Verbraucher durch die Umstellung auf HD-TV jedoch häufiger für die Anschaffung eines neuen Fernsehers oder eines neuen TV-Tuners entschieden.
IDC bescheinigt dem PC-Markt im ersten Quartal sogar ein Minus von 11,5 Prozent. „Kurzfristig muss der PC-Markt mit einem geringen Interesse von Verbrauchern und im Business-Segment mit Konkurrenz durch andere Infrastruktur-Upgrades zurechtkommen“, sagte Jay Chou, Research Manager bei IDC. Auch er geht davon aus, dass die Tests von Unternehmen mit Windows 10 erst ab Ende 2016 auch zu PC-Käufen führen werden.
[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]
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3 Kommentare zu PC-Markt schrumpft im ersten Quartal auf niedrigsten Stand seit 2007
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@Heinz Ehrmann
es müsste halt eine bezahlbare und leicht administrierbare Alternative geben, hat aber bisher kein einziges Unternehmen hingekriegt. Deshalb glaube ich sehr wohl, daß Windows 10 sich durchsetzt, zumal man in der Pro/Enterprise Edition über die Gruppenrichtlinie die Spyfunktionen sehr leicht abschalten kann, wenn man sich ein bisschen auskennt.
Zitat: „Auch er geht davon aus, dass die Tests von Unternehmen mit Windows 10 erst ab Ende 2016 auch zu PC-Käufen führen werden.“
Eher wird das Gegenteil der Fall sein. Wer holt sich schon freiwillig einen Trojaner ins Haus.
Manche würden sich schon gerne einen neuen PC oder Notebook kaufen, anstatt ihren alten reparieren zu lassen. Leider haben fast alle neuen Rechner jetzt Windows 10 und das überzeugt nicht jeden.