Mozilla hat einen neuen Browser für Android veröffentlicht. Firefox Klar bewirbt das Unternehmen im Google Play Store als „privaten Browser“. Der Schutz der Privatsphäre des Nutzers steht im Vordergrund. Das Blockieren von Werbung und anderen Elementen von Websites, die ein Tracking ermöglichen, soll zudem den Seitenaufbau beschleunigen und das Datenvolumen des Mobilfunktarifs schonen. Allerdings leidet Firefox Klar wie sein großer Bruder unter einer im Vergleich zu Chrome wesentlich schlechteren JavaScript-Performance, sodass Chrome in den meisten Fällen Webseiten schneller aufbaut.
Der minimalistisch gestaltete Browser kommt ohne Tabs aus. Firefox Klar speichert keinen Browserverlauf und bietet auch keine Möglichkeit, Lesezeichen anzulegen. Alle Spuren der aktuellen Browsersitzung werden automatisch beim Beenden der App gelöscht. Darüber hinaus können die Daten der aktuellen Sitzung jederzeit über ein Papierkorbsymbol in der rechten unteren Bildschirmecke gelöscht werden, was auch die geöffnete Website schließt.
Ab Werk blockiert Firefox Klar zudem Werbung und Analysefunktionen, die eine Nachverfolgung von Internetaktivitäten ermöglichen. Auch die Verfolgung durch Soziale Netzwerke wird unterbunden. In den Einstellungen des Browser lässt sich zudem als Option auch die Verfolgung durch „andere“ Inhalte blockieren. Mozilla macht jedoch darauf aufmerksam, dass dies unter Umständen „einige Videos und Webseiten“ stört.
Ein Tarnmodus verhindert, dass Screenshots des Browsers und damit auch der besuchten Websites aufgezeichnet werden können. Er verhindert auch, dass Firefox Klar in der Liste der zuletzt benutzten Apps erscheint. In einem Blogeintrag betont Mozilla zudem, dass die Option für das Senden anonymer Nutzungsdaten, die bei der Weiterentwicklung des Browsers helfen sollen, deaktiviert ist. „Nutzer, die gern einen Beitrag zur Mozilla-eigenen App-Auswertung leisten möchten, können diese Funktion freiwillig aktivieren“, teilt das Unternehmen in einem Blogeintrag mit.
Bisher lag Firefox Klar nur für iPhone und iPad vor. Die Android-Version bietet nun einige neue Funktionen. Im Menü zeigt der Browser an, wie viele Werbeanzeigen auf der geöffneten Website entfernt wurden. Dort findet sich auch der Schieberegler zum deaktivieren des Werbeblockers, falls eine Seite nicht korrekt dargestellt wird. Läuft der Browser im Hintergrund, kann der Nutzer per Benachrichtigung die aktuelle Sitzung mit einem Fingertippen beenden und alle Surfdaten löschen.
Android-Nutzer haben zudem den Vorteil, dass sie Firefox Klar als Standardbrowser festlegen können. Als Folge werden dann auch andere Apps Klar zum Anzeigen von Websites benutzen. „Um nur ein Beispiel zu nennen: Mit Klar können Nutzer bei Facebook einfach und unkompliziert Artikel lesen, ohne getrackt zu werden“, ergänzte Mozilla.
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