Zum zweiten Mal in diesem Jahr muss HP einen Notfall-Patch für einen Treiber bereitstellen, der einen Keylogger enthält. Diesmal wurde die Aufzeichnung von Tastatureingaben durch einen Touchpad-Treiber von Synaptics möglich. Betroffen sind mehrere Hundert Notebook-Modelle von HP für Geschäftskunden und private Verbraucher.
Der als „ZwClose“ bekannte Sicherheitsforscher Michael Myng entdeckte und meldete den Fehler. Er untersuchte den Treiber SynTP.sys, um mehr über eine mögliche Kontrolle der Tastaturbeleuchtung von HP-Notebooks herauszufinden. Dabei fielen ihm verdächtige Textstrings auf, die auf einen Keylogger schließen ließen.
Die Aufzeichnung war zwar standardmäßig nicht aktiviert – aber mit Administrationsberechtigung ließ sich ein Wert in der Registry setzen, um den Keylogger zu aktivieren. In der Folge war es möglich, heimlich auch sensible Tastatureingaben wie Anmeldedaten oder Kreditkartendaten mitzuschneiden.
„Also benachrichtigte ich HP über die Entdeckung“, schreibt der Forscher in einem Blogeintrag. „Sie haben unglaublich schnell reagiert und das Vorhandensein des Keyloggers bestätigt.“ Der Keylogger-Code soll für Debugging-Zwecke genutzt worden sein und wurde offenbar versehentlich nicht aus dem Treiber entfernt.
HP hat inzwischen ein Sicherheitsbulletin veröffentlicht, das alle betroffenen Geräte aufführt und zu den Sicherheitsupdates verlinkt. Die Aktualisierung soll auch über Windows Update erfolgen.
Das Dokument weist auf den möglichen Verlust vertraulicher Daten hin und empfiehlt schnellstmögliches Handeln. Laut HP findet sich die Sicherheitslücke in bestimmten Versionen von Synaptics‘ Touchpad-Treibern, die alle Herstellungspartner von Synaptics betreffe. „Weder Synaptics noch HP hatten Zugriff auf Kundendaten aufgrund dieses Problems“, versichert der Hersteller.
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Im Mai dieses Jahres stellte HP bereits einen Patch für einen Notebook-Audio-Treiber bereit, in dem ebenfalls ein Keylogger entdeckt wurde. Damals war es ein Treiber für Audio-Chips von Conexant, der nicht nur über eine Funktion zur Aufzeichnung jeglicher Tastatureingaben verfügte, sondern diese auch noch in der Datei „C:\Users\Public\MicTray.log“ ablegte. Jeder Nutzer – und natürlich auch Malware – mit Zugriff auf ein betroffenes System konnte die Datei auslesen und alle Tasteneingaben nachvollziehen.
[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]
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