Mit der PC-Cam 600, die für zwei Zwecke eingesetzt werden kann, möchte Creative den Spaß der Käufer an dieser Kamera verdoppeln. Die Kamera mit der gespaltenen Persönlichkeit macht ihre Arbeit als Webcam gut und verwendet zur Aufnahme von Standbildern einen CCD-Sensor mit einer Auflösung von 1.024 x 768 Pixeln. Die PC-Cam 600, die sich durch ihren 16 MB großen internen Speicher, das eingebaute Blitzgerät mit Funktion zur Verringerung des „Rote-Augen-Effekts“ und durch die höhere Bildauflösung von ihrer Dual-Modus-Konkurrenz absetzt, ist gleichzeitig robust und leicht zu handhaben. Für Familien und Studenten ist sie als flexible Webcam sowohl am Computer als auch unterwegs eine gute Wahl.
Stabil und einfach
Trotz ihrer geringen Größe liegt die 147 Gramm schwere PC-Cam 600 angenehm in der Hand und ihre konturierte Griffform bettelt förmlich darum, sie in die Hand zu nehmen und ein paar Bilder zu schießen. Eine simple Benutzerschnittstelle sorgt dafür dass, es genauso einfach ist, die Kamera zu benutzen, wie sie zu halten. Ein Schalter ist für die Einstellungen der Kamera-Modi, der Bildqualität und des Selbstauslösers zuständig, während ein anderer das eingebaute Blitzgerät kontrolliert. Ein kleines LCD-Statusfenster zeigt die jeweiligen Einstellungen an.
Das widerstandsfähige, in mattem Silber gehaltene Äußere der Kamera und der gut geschützte Einschaltknopf machen Missgeschicke unwahrscheinlich, wenn man die Kamera lose in einem Rucksack mit sich trägt, allerdings hätten wir uns zum Schutz des Objektivs noch eine Abdeckung gewünscht. Im Webcam-Modus wird die PC-Cam 600 in einer stabilen, wohlgeformten Halterung untergebracht und über das 1,80 Meter lange USB-Kabel mit Strom versorgt. Im Gegensatz zu den dünnen Stativen, mit denen einige Webcams ausgestattet sind, bietet diese Halterung der Kamera ordentlichen Halt und lässt sich zur Anpassung des Kamerawinkels vertikal neigen.
Die PC-Cam 600 verfügt über viele Features, die man eigentlich von einer einfachen Digitalkamera für Standbilder erwarten würde: Reduzierung des „Rote-Augen-Effekts“, automatische und manuelle Blitzmodi, ein Selbstauslöser und drei Einstellungen für die Bildauflösung. Ab einer Entfernung von 90 cm sorgt das Fixfokus-Objektiv für ausreichende Bildschärfe, allerdings verhindert der Mangel an Fokuseinstellungen Nahaufnahmen mit der Webcam. Ein bis zu 75-sekündiges Video (mit Ton) in einer Auflösung von 352 x 288 Pixeln oder eine reine Tonaufnahme von bis zu einer Stunde Dauer findet im 16 MB großen internen Speicher der Kamera Platz. Sie verfügt auch über einen superschnellen Serienbildmodus in VGA-Auflösung (640 x 480), mit dem man Clips mit einer Frame-Rate (Bildwiederholrate) von 5 Bildern pro Sekunde aufnehmen kann. Löst man die Kamera von ihrer Stromversorgung, um Standbilder zu schießen, benötigt sie vier Mignon-Batterien (AAA), mit denen unser Testmodell recht lange durchhielt.
Gute Bilder und Software im Überfluss
Die PC-Cam 600 wird mit jeder Menge Software ausgeliefert. Creatives Utility „WebCam Monitor“ macht es leicht, die Webcam so einzustellen, dass sie durch einen Timer oder einen Bewegungssensor aktiviert wird. Die leicht zu bedienende Software PC-Cam Center dient dazu, die Bilder, Videos mit Ton und die reinen Tonaufnahmen auf den Computer zu übertragen und Albums zur Organisation der Fotos zu erstellen. Der Creative WebCam Editor bietet einfache Bildbearbeitungs-Werkzeuge und Vorlagen für Kalender, Postkarten und Spaßfoto-Zusammenstellungen. Fortgeschrittene Anwender können ihre Fotos mit Ulead Photo Express 4.0 MCE auf professionellere Weise bearbeiten, oder sie können ihre Videos mit Ulead VideoStudio Basic SE bearbeiten und ihnen Spezialeffekte hinzufügen. Außerdem sind die Programme PixMaker ud PixScreen enthalten, mit denen man 360 Grad Panoramabilder erstellen kann, und Oozic Player, ein Audioprogramm.
Als Webcam erzeugt die PC-Cam 600 unter normalen Lichtverhältnissen klare und ausgeglichene Bilder. Auch ein Video-Chat mitten in der Nacht ohne den Zimmerpartner aufzuwecken ist jetzt kein Problem mehr, denn die Kamera nimmt selbst dann erkennbare Bilder auf, wenn das Licht des LCD-Monitors eines Laptops die einzige Lichtquelle ist. Egal ob wir die PC-Cam als Webcam einsetzten oder ohne PC-Verbindung mit ihr Videos aufnahmen, bei schwächeren Lichtverhältnissen wurden bewegte Objekte stark unscharf, allerdings verschwand dieses Problem bei normalen Lichtverhältnissen wieder.
Für eine Webcam erzeugt die PC-Cam 600 überraschend gute Schnappschüsse, trotzdem waren unsere Testfotos immer noch eher für eine Webseite oder die Kühlschranktür geeignet, als für ein Fotoalbum. Es gelang uns, brauchbare Fotoausdrucke bis zu einer Größe von 13 x 18 cm herzustellen. Bei Szenen mit durchschnittlichen Werten, wie z.B. Landschaften, lieferte uns die Kamera gute Belichtungen, bei Objekten mit extremen Kontrasten, beispielsweise einem hellgelben Auto vor dunklen Bäumen, neigte die Bildqualität allerdings dazu, stark nachzulassen. Bei Tages- und Blitzlichtaufnahmen waren die Farben relativ gut ausgewogen, bei künstlicher Beleuchtung durch Glühbirne oder Leuchtstofflampe, sowie bei Aufnahmen im Schatten entstanden jedoch starke Farbstichigkeiten. In Situationen mit Hintergrundbeleuchtung waren der Blooming-Effekt und ausgewaschene Farben ärgerlich.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Creative PC-Cam 600, die für rund 200 Euro erhältlich ist, für alle diejenigen eine gute Wahl ist, die eine solide Webcam mit zahlreichen Extra-Funktionen benötigen. Wollen Sie sich noch die Konkurrenzprodukte ansehen, sollten Sie einen Blick auf die ClickSmart 510 Dual-Mode Kamera von Logitech werfen. Ihr Vorteil gegenüber dem Creative-Modell besteht darin, dass sie ein Wechselspeichermedium aufnehmen kann.
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