Wer sich für das Audiomischen und für MIDI-Dateien interessiert und dafür die allerbeste softwarebasierte Bearbeitungsumgebung sucht, wird wahrscheinlich am Ende bei einer Version von Cubase VST landen. Das Audiobearbeitungsprogramm ist nicht gerade sehr einfach zu handhaben, aber es ist das wohl leistungsfähigste. Cubase wird von vielen Profis bevorzugt, darunter Hans Zimmer, der es für die Musik zum Film Gladiator benutzte. Auch wer nicht all die Effekte benötigt, die Zimmer verwendete, ist es gut zu wissen, dass sie da sind – nur für alle Fälle.
Cubase VST ist für PCs in mehreren Versionen verfügbar: Cubase VST PC bietet grundlegende Funktionen zur Kreation und Produktion von Musik, Cubase VST Score PC verbessert den Notensatz und -druck und Cubase VST/32 PC verbessert sowohl Bearbeitungs- als auch Notensatzfunktionen. Cubase VST/32 PC 5.0 verfügt über viele gehobene Features, wie man sie von einem aktuellen Audiobearbeitungsprogramm erwartet, darunter die Unterstützung von 24 Bit-Audio, eine nützliche Auswahl von Plugin-Effekten, 32-Bit-Genauigkeit für die Effektberechnungen und die Fähigkeit, MIDI-Tracks in Noten auszudrucken.
Aber Cubase VST/32 PC 5.0 geht weit über diese üblichen Fähigkeiten hinaus, indem es ermöglichlicht, Projektdateien in einem 32-Bit-Dateiformat abzuspeichern (so dass man zu 32 Bit-Effektberechnungen kommt) und bei MIDI-Noten eine Genauigkeit von bis zu 15.360 Impulsen pro Viertelnote erlaubt (verglichen mit 960, wie sie Cakewalk’s Sonar XL bietet). Es stellt Notensatz in professioneller Qualität und die Unterstützung von VST- und DirectX-Plugins zur Verfügung. Das Programm unterstützt auch ASIO-Soundkartentreiber (mit sehr geringer Verzögerung zwischen dem Drücken einer Taste und dem Hören der Note), benutzerdefinierte Tastaturbefehle, MIDI-Effekte in Echtzeit und auf MIDI basierendes algorithmisches Komponieren. Auch Konkurrenzprogramme bieten 24- bis 16-Bit-Dithering, aber Cubase VST/32 PC 5.0 übertrifft diese mit dem von vielen als das beste Dithering-Modul angesehenen Apogee UV22. Konkurrenzprogramme fangen erst jetzt damit an, auch virtuelle Synthesizer und Instrumente zu unterstützen, Cubase VST bietet das schon seit Jahren.
Andere nennenswerte Features sind die uneingeschränkten Undo- und Redo-Funktionen, ein TrueTape-Emulator für analoge Kassettenaufnahme, durch die Ihr Audio einen wärmeren Klang bekommt (der Sound klingt weniger digital), ein universelles Soundmodul mit 70 MB natürlichem Rauschen und eine Auswahl von VST-Effekten in Echtzeit. Die VST-Effekte können als Insert-Effekte zur Veränderung des Sounds auf einem einzigen Kanal verwendet werden, als Send-Effekte zum Mischen des Effektsignals mit einem unverarbeiteten Signal oder als Master-Effekte zur Endbearbeitung des Stereomixes.
Weil das Programm so viel zu bieten hat, ist es manchmal schwierig, das gesuchte Feature oder den Befehl zu finden. Viele der Menübefehle liegen zwei oder drei Ebenen tief im Verborgen, und einige der leistungsfähigsten Features sind Fenstern zugeordnet, die erst über andere Fenster aufgerufen werden müssen. Wer Cubase täglich benutzt, wird den Umgang damit schnell lernen, wer es aber nur gelegentlich verwendet, sollte das Handbuch stets in Reichweite haben. Ein weiterer Nachteil: Damit das Programm läuft, braucht man ein kleines Stück Hardware, genannt Dongle, welches Steinberg als Kopierschutzmaßnahme liefert und das am Parallelport angeschlossen werde muss. Man kann zwar ein Parallelkabel an den Dongle anschließen und Daten an andere Geräte übertragen, aber dies ist immer noch eine der lästigsten Maßnahmen zur Verhinderung von Software-Piraterie.
Verglichen mit Sonar XL verlangt Cubase VST/32 PC 5.0 eine längerer Einarbeitung, aber es bietet ein leistungsfähigeres Bearbeitungsmodul, überlegene Notensatzfunktionen und größere Genauigkeit. Wer professionell Musik bearbeitet oder sich sehr für die Erstellung von Qualitätsaudio interessiert, kann mit diesem überragenden Programm kaum falsch liegen.
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