Das Auffälligste am Scenic S2 ist das Gehäuse. Es kann als Desktop oder als schmaler Tower mit zwei Stützen aufgestellt werden und bietet trotz geringer Bauhöhe alle wichtige Anschlüsse an der Vorderseite.
Gegenüber dem verblüffenden Formfaktor tritt sogar das Fujitsu-Siemens-Board mit Pentium 4-Prozessor (2,2 GHz) in den Hintergrund. Es bietet Thermal Management, kann also mit einer speziellen Applikation oder im Bios auf besonders leise oder besonders performant eingestellt werden. Noch leiser wird der Scenic S2, wenn das Akustik-Management der Festplatte aktiviert wird. Dann muss man sich aber mit etwas weniger Festplatten-Leistung zufrieden geben.
Aufgrund seines Fujitsu-Siemens-Mainboards D1332, dessen Thermal Management besonders leistungsfähige oder besonders leise Einstellungen mit vielen Zwischenschritten erlaubt, ist die Leistung des Rechners in Benchmarks variabel. In der vordefinierten mittleren Einstellungen erzielt der Rechner 44,6 Punkte im Business Winstone, der die Eignung für Office-Programme testet. Mit diesem Wert liegt das System trotz 2,2-GHz-Prozessor hinter dem HP Vectra VL800 mit 2,0 GHz-P4, der allerdings mit Rambus-Speicher ausgestattet und deshalb deutlich teurer ist. Der Scenic S2 verfügt „nur“ über 256MByte DDR-RAM.
Auch die Multimedia-Leistung kann bei 29,2 Punkten mit gut bewertet werden. Der P4 würde einen höheren Wert zulassen, doch die Radeon 7000-Grafikkarte lässt nicht mehr Performance zu. Sie erzielt im 3DMark 2001 1495 Punkte. Das System erlaubt wegen der kleinen Abmessungen nur den Einbau von sogenannten „low profile“-Karten, ist aber auch mit einer Matrox Millennium G450 DVI, Nvidia TNT2 oder Geforce2 MX lieferbar.
Auch PCI-Karten müssen im „low profile“-Format sein, also halbe Bauhöhe haben. Für eine solche Karte ist im Scenic S2 noch Platz. Der Zugriff aufs Gehäuseinnere ist vorbildlich. Die Oberseite des Desktop lässt sich mit zwei Handgriffen ohne Werkzeug abnehmen. AGP- und PCI-Karten sowie die Festplatte sind durch eine Plastikklemme befestigt. Weitere Laufwerke können nicht nachgerüstet werden, man müsste denn die Festplatte ersetzen. Ein Speicher-Steckplatz ist aber noch frei.
Die installierte Maxtor-Festplatte bietet 20 GByte Platz. Mit 7200 Umdrehungen pro Minute erreicht sie überdurchschnittliche Geschwindigkeit. Das CD-ROM-Laufwerk von Mitsumi ist eigentlich für Notebooks vorgesehen. Die Testkonfiguration ist damit insgesamt schwach ausgestattet. Ein DVD-Laufwerk kann optional eingebaut werden.
Mit den Anschlüssen war Fujitsu-Siemens großzügiger. An der Vorderseite finden sich zwei USBs sowie Mirkofon- und Kopfhöreranschlüsse. Daneben steht ein Schacht für Smartcards zur Verfügung. Da eine Smartcard beiliegt, kann man den Rechner durch diese Karte und fakultativ durch eine zugehörige PIN schützen. Die Aktivierung wird im Bios vorgenommen, ist aber unproblematisch.
An der Gehäuserückseite bietet der schmale PC zwei weitere USBs, Gameport und zugehörige Audio-Ein- und -ausgänge, eine parallele und zwei serielle Schnittstellen, den VGA-Ausgang sowie zwei PS/2-Ports für beiliegende Tastatur und Wheelmaus.
Der Scenic S2 ist mit Dual-Installationen von Windows XP Pro/2000 beziehungsweise Windows 98/ME lieferbar. Auf dem Testgerät war Windows XP vorinstalliert. Außerdem gehört der Virenscanner F-Secure mit einjährigem Update zur Standardkonfiguration. Die auf CD beiliegende Utility System Guard zur Nutzung des Thermal Management ist nicht vorinstalliert.
Fujitsu-Siemens übernimmt eine dreijährige Garantie für das System. Die Ersatzteilversorgung wird für fünf Jahre gewährleistet. Weitere Service-Angebote kosten Aufpreis.
Das extrem platzsparende und dennoch voll funktionale Design des Scenic S2 passt ideal für Büroumgebungen. Im Gegensatz zu anderen Office-PCs sind für die geringen Abmessungen nicht leicht zugängliche Anschlüsse geopfert worden. Auch bleibt Aufrüsten durch einen freien PCI-Slot und einen Speicherslot in gewissem Umfang möglich.
Die Performance des Pentium 4-Systems mit 2,2 GHz-Prozessor ist gut. Im Multimedia-Bereich wäre bei Bestückung mit einer anderen Grafikkarte sogar mehr drin. Durch das auf dem Board integrierte Thermal Management lässt sich die Leistung auch erhöhen – oder das Betriebsgeräusch auf ein Minimum senken.
Der eingebaute Smartcard-Reader sorgt für zusätzliche Sicherheit, die viele Unternehmen zu schätzen wissen werden.
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