Obwohl für Leute, die Präsentationen vorführen, eine große Auswahl an Projektoren verfügbar ist, ist die Zahl der Produkte für den Heimkino-Markt überraschend gering. Mit dem Cineza VPL-HS1, einem LCD-Projektor, der besser ins Wohnzimmer als in den Sitzungsraum eines Unternehmens passt, hat Sony diese Lücke gefüllt.
Der einzige wahre Unterschied zwischen diesem Gerät und einem üblichen Datenprojektor liegt in der Vermarktung, doch in der Tat bringt der Cineza einige speziell auf Privatanwender abzielende Features mit. Das erste nimmt sich des Problems der Aufstellung an: Der Ständer ist mit einem Kugelgelenk ausgestattet, das die Drehung des Geräts in praktisch jede Richtung ermöglicht – 20 Grad horizontal, 10 Grad vertikal und eine seitliche Justiermöglichkeit um 2 Grad – so dass man für die Aufstellung des Cineza eine größere Auswahl an Optionen hat als bei anderen Projektormodellen. Für den Hausgebrauch mag das sehr nützlich sein, kann aber zu schweren Bildverzerrungen führen, wenn ein zu spitzer Projektionswinkel gewählt wird – bei der Platzierung des Projektors seitlich zum Publikum beispielsweise. Um dies auszugleichen, verfügt der Projektor über eine digitale Bildkorrektur für beide Achsen, mit der man, wenn auch auf Kosten der Bildschärfe, die Form der Projektion manuell so einstellen kann, dass sie trotzdem noch regelmäßig erscheint. Die horizontalen Einstellungen für seitliche Projektion sind mit den speziell dafür vorgesehenen Knöpfen des Bedienelements leicht zu machen, vertikale Einstellungen verlangen jedoch einiges Suchen im Menüsystem.
Anstatt auf der im steigenden Maße beliebten DLP-Technologie basiert dieser Projektor auf LCDs, wobei für jede Primärfarbe ein individuelles LCD-Panel vorhanden ist. 480.000 Bildpunkte pro LCD sorgen für eine native Bildauflösung des Projektors von 800 mal 600, was für das Videosignal, das er aufnehmen soll, mehr als genug ist. An der Rückseite befinden sich die Anschlüsse für Composite und S-Video, sowie ein spezieller Anschluss für das mitgelieferte fünf Meter lange Composite-Video-Kabel. Zum Anschluss des Cineza an einen Computer benötigt man ein getrennt erhältliches VGA-Kabel.
Die Bildqualität ist insgesamt sehr gut und kann mit einer Reihe von Einstellungen für Helligkeit, Kontrast, Farbton und Schärfe angepasst werden. Mit einer Lichtstärke von 700 ANSI Lumen ist der Cineza kein besonders heller Projektor (1.000 Lumen und mehr sind heute Standard), bietet aber ausreichend Licht für eine maximale Bilddiagonale von drei Metern, vorausgesetzt der Raum bietet ausreichend Platz für eine Entfernung von sechs Metern zwischen Leinwand und Projektor.
Ein anderes Problem, aufgrund dessen die meisten Datenprojektoren nicht für den Heimgebrauch geeignet sind, ist der Geräuschpegel. Der Cineza ist in einem großen Gehäuse untergebracht, wodurch die Luft effektiver über die inneren Bauteile strömen kann. Die zwei großen Entlüfter-Ventilatoren an der Gerätevorderseite laufen ruhig, und obwohl man das Betriebsgeräusch des Projektors hört, ist er doch leise genug, um während eines Films oder Spiels nicht als Störfaktor zu wirken. Auch wenn sie ein spezielles Dolby Surround System nicht ersetzen können, werden sich Benutzer ohne ein Soundsystem freuen, zu hören, dass die integrierten 2x 2 W-Lautsprecher einen effektiveren Ton liefern, als die bei Business-Projektoren oft verwendeten einzelnen Lautsprecher mit einer Leistung von einem Watt.
Besitzt man auch eine Digitalkamera oder einen digitalen Camcorder von Sony, die JPG-Bilder auf MemoryStick (oder einem Kartenadapter zum Überspielen der Dateien vom PC auf den MemoryStick) speichern, lassen sich diese Bilder mit Hilfe des integrierten MemoryStick-Lesers des Cineza wie in einer Diashow projizieren. Man kann die zu projizierenden Bilder auswählen oder sie einfach alle zeigen und vordefinierten Pausen und Übergänge einstellen, durch die der Wechsel von einem Bild zum nächsten weicher gestaltet wird.
Dafür dass er eigentlich nur ein SVGA Daten-/Videoprojektor mit durchschnittlichem Helligkeitsniveau ist, ist der Cineza VPL-HS1 recht teuer. Durch sein Design und seinen Leistungsumfang ist er jedoch für seine Rolle im Heimgebrauch gut geeignet. Wenn Sie sich also den ‚Big Screen‘ nach Hause holen wollen, dann wird dieses Produkt die Aufgabe besser als die meisten anderen erfüllen.
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