Die 4,1-Megapixel QV-4000 von Casio wurde konzipiert für ambitionierte Hobby-Fotografen und anspruchsvolle Profis und ist mit zahlreichen erweiterten Funktionen ausgestattet. Dabei lassen auch die angenehme Handhabung und das intelligente Design keine Wünsche offen. Außerdem ist die Kamera recht preisgünstig. Was die Attraktivität dieser Kamera mindert, ist jedoch ihre unterdurchschnittliche Bildqualität, ein nahezu unverzeihbarer Nachteil für eine High-End-Kamera.

Einfache Handhabung

Wenn auch eher traditionell gehalten, ist die Aufmachung der QV-4000 doch recht ansehnlich, wobei die Kamera etwas kompakter als viele ihrer Konkurrenz-Modelle ausfällt. Bei einem Gewicht von ca. 450 Gramm einschließlich Akkus und Speicherkarte besitzt die Kamera ein stabil wirkendes und gut verarbeitetes Gehäuse, das fast vollständig aus Metall besteht. Die Benutzeroberfläche und das Design sind im Bereich der Digitalkameras nahezu einmalig, wobei die wichtigsten Funktionen über klar gekennzeichnete Tasten und Einstellräder bedient werden können, statt irgendwo im Menü versteckt zu sein. Einziger Kritikpunkt am Design: Das Einstellrad zum Ein- und Ausschalten und für die Wiedergabe ließ sich nur ganz schwer drehen. Auf der anderen Seite gefiel uns der leicht zu bedienende, an einen Joystick erinnernde Schalter zur Navigation im Menü und zur manuellen Fokussierung.

Die Casio-Techniker haben die äußerst benutzerfreundliche Oberfläche der QV-4000 um eine erstklassige Funktionspalette ergänzt, zu der die verschiedensten Einstellungen für Farbe, Kontrast und Schärfe zählen. Das einzige wichtige Kriterium, welches die QV-4000 nicht erfüllt, ist eine hohe ISO-Einstellung für Aufnahmen ohne Blitz bei geringer Lichtstärke. Casio wirbt mit dem Best Shot-Modus der QV-4000, einer umfassenden Auswahl vorprogrammierter Einstellungen für bestimmte Aufnahmebedingungen, wie beispielsweise Portraits oder Landschaften.

Wer gerne Schnappschüsse macht und die Arbeit seiner Kamera überlassen will, kann von einer im Lieferumfang enthaltenen CD seine bevorzugten Best Shot-Einstellungen in die Kamera laden. Ein ungewöhnliches Feature, das vor allem fortgeschrittene Fotografen interessieren dürfte, ist das Echtzeit-Histogramm. Im manuellen Belichtungsmodus wird in der LCD ein Histogramm angezeigt, d. h. eine grafische Darstellung der Helligkeitsverhältnisse. Diese wird laufend aktualisiert, sobald man die Blendenöffnung oder die Verschlusszeiten ändert, so dass man stets eine optimale Belichtung wählen kann. Eine ungemein nützliche Funktion, mit der alle High-End-Kameras ausgestattet sein sollten.

Die umfangreichen Funktionen der QV-4000 werden durch eine gute, wenn auch nicht außergewöhnliche Leistung ergänzt. Die Kamera ist innerhalb von ca. 5 Sekunden einsatzbereit, ein guter Durchschnittswert, wobei der minimale zeitliche Abstand zwischen zwei Aufnahmen ungefähr 3 Sekunden beträgt, was ebenfalls dem Durchschnitt entspricht. Auf der anderen Seite erreicht die QV-4000 häufig Autofokus- und Verschlusszeiten von unter einer Sekunde, was im Vergleich zur Geschwindigkeit anderer Digitalkameras relativ schnell ist. Das 3fach-Zoom-Objektiv von Canon sorgt für sanftes und präzises Zoomen und überdurchschnittliche Makro-Eigenschaften, wobei bis auf eine Distanz von 2,4 Zoll scharfgestellt werden kann. Die maximale Reichweite des eingebauten Blitzes liegt mit ca. 3,5 Metern ebenfalls leicht über dem Durchschnitt in dieser Kamera-Klasse.

Es ginge auch schärfer

Mit Hinblick auf ihre solide Grundlage aus erstklassigen Funktionen und guter Leistung erwartet man von der QV-4000 eigentlich, dass sie auch Spitzen-Bilder liefert. Das ist seltsamerweise aber nicht der Fall. Das größte Problem liegt in einem allgemeinen Schärfemangel. In unseren Tests haben einige der hochwertigeren 3,3-Megapixel-Kameras bessere Details geliefert als die QV-4000. Viele unserer Test-Aufnahmen wiesen leicht erhöhtes Bildrauschen und sichtbare Artefakte an den Kanten auf. Besonders helle Stellen wurden ebenfalls undeutlich abgebildet. Positiv ist zu erwähnen, dass die Belichtungen, sowohl mit Blitz als auch mit Umgebungshelligkeit, recht gut ausfielen, wobei die Kamera ausreichend präzise Farben und natürlich wirkende Hauttöne lieferte.

Kurz gesagt, die QV-4000 liefert annehmbare, jedoch nicht besonders eindrucksvolle Aufnahmen bis zu mittleren Druckformaten (um die 20 x 25 Zentimeter). Für größere Formate ist sie, im Gegensatz zu entsprechenden Modellen der Konkurrenz, allerdings nicht geeignet.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass die QV-4000 eine vielseitige, hochwertige High-End-Kamera zu einem äußerst günstigen Preis ist. Wer jedoch auf perfekte Bildqualität Wert legt und bereit ist, dafür etwas mehr Geld auszugeben, sollte sich die Canon PowerShot G2, die Sony Cyber-Shot DSC-S85 oder die Olympus C-4040 Zoom anschauen.

Fazit:

Ein ansprechendes Design und erstklassige Funktionen machen die Verwendung dieser High-End-Kamera zu einem Vergnügen, allerdings stellt die enttäuschende Bildqualität einen schwerwiegenden Nachteil dar.

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Neueste Kommentare 

1 Kommentar zu Casio QV-4000

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  • Am 15. Januar 2006 um 18:06 von Sunny Schramm

    Schlechte Bildqualität???
    Ich weiss ja nicht, was ihr mit der Kamera gemacht habt, aber die QV-4000 ist heute um vieles besser als aktuelle sechs Mega-Pixel Kameras. Selbst der Test auf digitalkamera.de bescheinigt ihr eine einwandfreie Qualität. Die Schärfe ist mehr als perfekt, die Farben geradezu umwerfend und die vielen Scenes halten für jede Situation die richtige Einstellung bereit. Ich habe mir heute – vier Jahre nach erscheinen – eine QV-4000 bei Ebay für 99 Euro inkl. 1GB Gigadrive ersteigert, weil alles, was ich bisher an digitalen Kameras hatte (Fuji Finepix F810, Sony P-93, Nikon Coolpix 3700, Panasonic FZ3, etc.) nicht mit ihr mithalten kann. Sie ist zwar etwas größer als die aktuellen Geräte, aber letztendlich zählt die Bildqualität und da gleicht diese alte Dame einer aktuellen Canon EOS-350!

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