Neuer Look
Im Testbericht zu Media Jukebox 7.0 war bemängelt worden, dass ein so ausgefeiltes Produkt eine attraktivere Oberfläche haben sollte. Und siehe da, die Version 8.0 sieht toll aus – ansprechend und elegant, mit abgerundeten Ecken, edel wirkenden Metallic-Effekten und mit Schatten hinterlegten Schaltflächen, ohne dabei kompliziert zu wirken.
Eingewöhnungsphase
Wie auch in den früheren Versionen bietet Media Jukebox eine Vielzahl von Tools zur Anzeige, Wiedergabe und Aufnahme unterschiedlichster Media-Dateien. Das Programm kann Songs und Video-Clips archivieren, ansprechende Wiedergabelisten erstellen und Streaming-Media abspielen, darunter RealMedia, Windows Media und QuickTime. Es ermöglicht außerdem die Wiedergabe über TV-Tuner-Karten, das Abspielen von DVDs, Fernbedienung, die Aufnahme von analogen Quellen wie Plattenspielern oder Mikrofonen, das Brennen von CDs, den Transfer von Songs auf bestimmte tragbare Geräte (deren Unterstützung ist einer beigefügten Liste zu entnehmen) und das Streaming von Musik an andere Benutzer oder Rechner.
Zum Vergleich: Die ähnlich umfassend ausgestattete Jukebox-Anwendung MusicMatch gibt keine Video-Clips, Streaming-Videos oder DVDs wieder und kann nicht für TV-Tuner-Cards verwendet werden. MusicMatch bietet außerdem keine Hilfsprogramme wie den Media-Planer und/oder Sound-Editor, und es können keine Dateien an portable Geräte übertragen werden.
Bei einem Upgrade auf die Bezahl-Version der Media Jukebox, der so genannten Media Jukebox Plus, erhalten die Benutzer ebenfalls einige praktische Extra-Features, u.a. Optionen zur Erstellung von CD-Labels, zum Erstellen von MP3-Dateien mit bis zu 320 KBit/s, zum schnelleren Brennen von CDs als mit der kostenlosen Version (die nur mit doppelter Geschwindigkeit brennt, während die Plus-Version die vom CD-Brenner des Benutzers unterstützte maximale Brenngeschwindigkeit ermöglicht) und zur Nutzung des Media-Planers für die Automatisierung sämtlicher Funktionen, einschließlich TV-Aufnahmen. Angesichts so vieler Tools ist für die Media Jukebox natürlich eine gewisse Einarbeitungsphase erforderlich, wobei dieses umfassende Angebot für das gelegentliche Musikhören schon fast zu viel ist. Wer weniger Features und eine einfachere Handhabung bevorzugt, sollte eher MusicMatch verwenden.
Tagging – aber richtig!
Seit jeher lag die Stärke der Media Jukebox in ihrer Song-Tagging-Funktion, die mit verborgenen ID3-Tags arbeitet, in denen u.a. Länge, Titel, Bitrate und Musikrichtung der Songs enthalten sind. In der 8.0 Plus-Version führt das Tagging Studio, ein durch Klicken der rechten Maustaste auf einem beliebigen Song angezeigtes Fenster, die bereits recht komfortable Tagging-Funktion von Media Jukebox sogar noch weiter. Mit dem Studio können über den Titel und den Interpreten hinaus noch unzählige weitere Tags eingegeben werden. Es ist sogar möglich, das Tempo sowie mehrere Anmerkungen einzugeben, was später das Ordnen der Wiedergabelisten erleichtert.
Als weitere Verbesserung ist das attraktivere und stärker benutzerdefinierbare Visualization Studio zu nennen, ein Fenster in der rechten oberen Ecke des Players, in dem sich zur Musik bewegende Bilder angezeigt werden. Der Benutzer kann auswählen, welches Muster er sehen möchte, bzw. kann er die Muster nacheinander ausführen lassen oder eigene Muster erstellen. Außerdem ist die neue „Senden an“-Leiste positiv zu erwähnen, die über sämtlichen Songlisten angezeigt wird und das bequeme Verschieben des jeweiligen Titels in eine beliebige Wiedergabeliste ermöglicht.
Digitaler Alleskönner
Angesichts so vieler Features könnte mit einer schlechten Performance zu rechnen sein. Doch auch da enttäuscht Media Jukebox keineswegs. Das Abspielen, Verschlüsseln und Brennen von Musiktiteln verlief in allen Tests problemlos, gleiches gilt für die DVD-Wiedergabe. Leider muss zur MP3-Generierung (für das Speichern von auf CDs enthaltenen Songs im MP3-Format auf dem PC) erst ein spezielles Plug-in heruntergeladen werden, selbst bei Nutzung des Plus-Upgrades. Eigentlich sollten Plug-ins eher für zusätzliche Features eingesetzt werden und nicht für grundlegende Funktionen wie die MP3-Erzeugung.
Nach dem Herunterladen des Plug-ins wird die Codierung jedoch einwandfrei ausgeführt. In den Tests traten keine Schwierigkeiten auf, für die technischer Support erforderlich gewesen wäre. Doch auch das wäre kein Problem gewesen. Media Jukebox bietet zwar keinen E-Mail- oder Telefon-Support, doch sind seine weitläufigen Benutzer-Foren so gut gepflegt und die vorhandenen Antworten so ausführlich, dass ein weiterer Support nicht mehr nötig ist.
Raum für Verbesserungen
Leider weist Media Jukebox neben der fehlenden Mac-Unterstützung noch eine weitere entscheidende Schwachstelle auf: Seine zusätzlichen Features machen das Programm nicht gerade einfacher zu benutzen, weshalb diese besser direkt in Media Jukebox integriert werden sollten. Beispielsweise bietet das Tool zum Erstellen von CD-Labels keine Vorlagen für von der Standardgröße abweichende CD-Hüllen. Das Sound-Editing-Tool eignet sich für grundlegende Einstellungen oder zum Hinzufügen einfacher Effekte, es lässt jedoch die Multitrack-Unterstützung und Spezialeffekt-Funktionen leistungsfähigerer Editoren vermissen. Die Dateien können in den Formaten WAV, OGG (Ogg Vorbis), WMA und MP3 gespeichert werden, jedoch nicht in anderen gängigen Formaten wie AIFF oder AVI.
Trotzdem bleibt Media Jukebox weiterhin die beste verfügbare Multimedia-Anwendung. Wer ihre zahlreichen Features einmal ausprobieren möchte, sollte sie sich noch heute herunterladen.
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