Die Version 8.0 ist in sechs verschiedenen Ausführungen erhältlich, vom Basis-Paket für 129 Euro (für Benutzer, die bereits über eine Video-Capture-Karte verfügen) bis zum Deluxe-Angebot für 449 Euro, das die Hardware sowohl für herkömmliche analoge als auch für digitale Video-Ausstattungen umfasst. Ob man grade seine ersten Schritte im Editieren von Videos macht oder ob man bereits einen eigenen Film gedreht hat, Pinnacle Studio 8.0 wird allen Ansprüchen gerecht.
Guter Support, kleine Probleme bei der Installation
Die Installation ist einfach, allerdings verlief sie im Test nicht ganz störungsfrei. Beim Installieren der zweiten CD-ROM auf Windows 2000 versuchte das Installationsprogramm von Studio 8, einige der bereits installierten Schlüsseldateien zu ersetzen. Wenn man die Warnmeldungen ignoriert und die Dateien einfach so belässt, wie sie sind, läuft das Programm dennoch einwandfrei. Trotzdem sollte Pinnacle dieses Problem ausräumen.
Lobenswert ist dagegen, dass der technische Support und die Dokumentation zu Studio 8 derart umfassend sind, wie dies normalerweise nur bei jahrelang überarbeiteten Produkten der Fall ist. Im 258 Seiten langen Handbuch finden sich verständlich geschriebene Informationen zu jedem noch so kleinen Feature des Programms sowie Tipps zum Editing und DVD-Authoring. Pinnacle bietet nach wie vor nur für die Dauer von 90 Tagen einen telefonischen Support an, doch wird man diesen ohnehin kaum benötigen. Die rund um die Uhr verfügbare Website bietet äußerst nützliche Benutzer-Foren sowie FAQs, Treiber und Software-Updates.
Vertraute Oberfläche, neue Features
Wie in der ursprünglichen Studio-Anwendung unterteilt Pinnacle die Oberfläche von Studio 8 in drei Hauptbereiche: Aufnahme, Bearbeiten und Film erstellen. Über den Aufnahme-Bereich kann jeder an die FireWire-Schnittstelle des Computers angeschlossene DV-Camcorder bedient werden. Hier finden sich auch zwei praktische Features aus der alten Studio-Version wieder: Smart Capture (zur Aufzeichnung von Videos mit verminderter Auflösung, wobei die Video-Qualität zugunsten eines geringeren Speicherbedarfs herabgesetzt wird) und die automatische Szenenerkennung, mit deren Hilfe nun Videos nach Aufnahmedatum, Sequenzdauer (z.B. zehn Sekunden) oder Inhalt (z.B. Szenenwechsel) ausgewählt und geordnet werden können. Studio 8 kann digitale oder analoge Videos bearbeiten, allerdings können nur AVI- oder MPEG-Digitalvideo-Dateien importiert werden. Leider wurde das flexiblere QuickTime-Format nicht berücksichtigt.
Ein weiterer Nachteil: Während die meisten Programme für DVD-Authoring einen einzelnen Video-Stream codieren (z.B. die Audio-/Video-Daten von einem Camcorder), codiert Studio 8 das Digitalvideo-Material in MPEG, führt dann alle Übergänge aus und mischt den Ton von drei Spuren zu einer Stereo-Aufnahme. Obwohl schon allein das MPEG-Codieren seine Zeit braucht, dauert der gesamte Vorgang ungefähr eine Stunde länger als nötig.
Zum Glück machen die Editing Tools von Pinnacle Studio die verlorene Zeit wieder wett. Studio 8 bietet nun zwei zusätzliche Bearbeitungsansichten, die mittels oberhalb der Zeitleiste angeordneten Icons oder als Optionen des Ansichtsmenüs zugänglich sind: die Drehbuch-Ansicht (in der die einzelnen Clips nacheinander in einem Gitter dargestellt sind, wobei Übergänge durch Symbole zwischen den Clips gekennzeichnet werden) und eine herkömmliche Text-Ansicht, in der die Bearbeitungsschritte für jede einzelne Sequenz in Textform aufgeführt sind. Die Drehbuch-Ansicht eignet sich besonders zum raschen Erstellen der Rohfassung eines Videos, um dieses anschließend mithilfe der Zeitleiste detaillierter zu bearbeiten.
Es darf gebrannt werden
Neben seinen praktischen Editing-Tools unterstützt Studio 8 nun auch DVD-Authoring und bei Ausführung auf einem System mit einem DVD- oder CD-ROM-Brenner auch das Brennen von DVDs und VCDs. Ähnlich wie die DVD-Authoring-Tools von Dazzle DVD Complete oder Sonic Solutions MyDVD verwendet die Studio 8-Anwendung 27 voreingestellte Menü-Designs mit Elementen (wie Schaltflächen und bewegliche Hintergründe), die in dem neuen Titelgenerator-Fenster verändert werden können. Es können auch Vor- und Abspanne sowie über dem Video angezeigte Namenseinblendungen erstellt werden. Zur Änderung von Übergängen oder Schriften müssen diese lediglich per Drag&Drop verschoben werden. (Zum Beispiel verschiebt ein am Beginn eines Clips eingefügter, von links nach rechts wirkender „Push“-Übergang die Position der Schrift von links nach rechts.)
Eines der interessantesten Features des Studio-Programms ist die Möglichkeit zum Erstellen von Kapitelmarkern auf der Zeitleiste während der Bearbeitung. So kann vom Menü aus direkt auf einen bestimmten Teil des Videos zugegriffen werden. Es genügt, den Schieber der Zeitleiste bis zu der Stelle des Videos zu bewegen, an der ein Kapitelmarker gewünscht wird, und dann über einen Klick auf die rechte Maustaste die Option zum Setzen des Kapitelmarkers zu wählen – und schon setzt Studio 8 automatisch einen kleinen Kapitelmarker auf die Zeitleiste. Gleichzeitig wird eine weitere Schaltfläche zu dem DVD-Menü hinzugefügt, die das Bild an der Stelle des gesetzten Markers anzeigt, was beim Erstellen eines DVD-Menüs aus dem Videomaterial eine erhebliche Zeitersparnis bedeutet.
Ein echter Gewinner
Mit seinen verbesserten Features zur Video-Bearbeitung und neuen Funktionen für DVD-Authoring ist Studio 8 ganz klar nach wie vor die führende Anwendung unter den Tools für grundlegendes Editing. Obwohl noch eine Unterstützung von QuickTime fehlt, macht seine durchdachte und einfach aufgebaute Konzeption dieses Programm zur idealen Lösung für Anfänger, die sowohl Videos bearbeiten als auch DVDs erstellen möchten.
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